Wohnen für die Wissenschaft

Mitten in Weimar liegt das rund 2,5 Hektar große Areal »Altes Zöllnerviertel«, das sich etwa zu einem Drittel im Besitz der 2004 wiedergegründeten Max-Zöllner-Stiftung befindet. In einem großangelegten Bauprojekt werden hier verschiedene Bestandsgebäude, die teilweise aus den 1920er-Jahren stammen, im Laufe der nächsten Jahre saniert und durch neue Gebäude – darunter auch ein Kompetenz- und Beratungszentrum für sinnesbehinderte Menschen (KBZ) – ergänzt.

Lesedauer: min

Das Projekt wurde in der Konzeptionsphase vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie innerhalb der Initiative EnEff_Stadt als Forschungsprojekt gefördert, in dem die TU Dresden und das IAB Weimar als wissenschaftliche Partner beteiligt waren. In der Umsetzung werden nur noch die beiden wissenschaftlichen Einrichtungen gefördert. Dabei wollen die Wissenschaftler unter anderem umfangreiche Daten in Bezug auf die Innendämmung der Gebäude mit unterschiedlichen Materialien sammeln. In einem ersten Bauabschnitt wurden von Mai bis August 2014 drei von sechs Sanierungen auf der Schwabestraße fertiggestellt. Darunter befindet sich auch das Gebäude mit der Hausnummer 11, in dem die Innendämmung mit Hilfe von rund 560 m2 »TecTem Insulation Board Indoor« von Knauf Aquapanel realisiert wurde.Die sechs denkmalgeschützten Häuser sind technisch auf dem gleichen Stand_ Entstanden zwischen 1920 und 1925 aus verputztem Ziegelmauerwerk, die Mansard- bzw. Walmdächer gedeckt mit Tonziegeln. Kein Haus war energetisch ertüchtigt, einige standen leer oder hatten Feuchteschäden. Die Folge_ immenser Sanierungsbedarf. So herausfordernd dieser Status Quo für den Besitzer war, boten die Gebäude gleichzeitig auch eine interessante Chance_ Schließlich sind sie faktisch baugleich – und bilden so eine ideale Plattform für ein Modellprojekt. Verschiedene Innendämmsysteme können so im Langzeitversuch getestet und auch miteinander verglichen werden.
Die gesamte Entwicklung des Alten Zöllnerviertels wird im Rahmen der Forschungsinitiative EnEff_Stadt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert. Angefangen mit der Erstellung eines Energiekonzepts von Juli 2010 bis Juni 2013, befindet sich das Projekt nun in der Umsetzungsphase, die bis 2016 geplant ist. Die wissenschaftliche Betreuung der energetischen Wohngebäudesanierung wird vom Institut für Bauklimatik der TU Dresden übernommen, das sich um das Dämmkonzept und die anschließende dritte Projektphase, das längerfristige Monitoring, kümmert.
Die architektonische Planung hat das Büro SIGMA PLAN Weimar übernommen, das schon seit längerer Zeit mit der Max-Zöllner-Stiftung zusammenarbeitet. Torsten Bude ist Gesellschafter des Büros und leitet das Projekt_ »Mit dem Bauen für Sinnesbehinderte haben wir schon Erfahrungen gemacht. Eine der besonderen Herausforderungen war es jedoch, diese in Einklang mit der alten Bausubstanz und den neuen Dämmsystemen zu bringen«. So war zum Beispiel die Beheizung der neun, zwischen 50 und 90 m2 großen Wohnungen nicht mit einer Fußbodenheizung zu realisieren, da dadurch die durchgängige Barrierefreiheit beeinträchtigt worden wäre. »Aufgrund der relativ kleinen Grundrisse waren auch Wandheizungen schwierig, so dass wir uns letztlich für Deckenstrahlplatten entschieden haben«, so Bude.
Zu den weiteren Besonderheiten, die den adäquaten Wohnraum für Sinnesbehinderte ausmachen, zählen etwa Klingelanlagen mit Kameras, eine erhöhte Anzahl von Steckdosen und Rauchmeldern sowie optische und haptische Leitsysteme sowohl in den Häusern als auch in den Außenanlagen. Um größtmögliche Energieeffizienz zu erreichen und gleichzeitig den Erfordernissen des Forschungsprojekts gerecht zu werden, wurde außerdem eine kontrollierte Wohnraumlüftung eingebaut. »Besonders interessant war für uns als Büro aber die Detailplanung und Umsetzung der Innendämmung im Bereich der alten Holzbalkendecken«, erzählt Torsten Bude. »Wir haben in Haus Nummer 11 intensiv mit ›TecTem‹ gearbeitet und durch das Innendämmsystem einen echten Know-how-Zuwachs erhalten.«

Dämmsystem mit vielen Vorteilen
Je nach Wand und Anforderung wurden verschiedene Dämmstärken im Gebäude eingesetzt. Mit der technischen Umsetzung war die wir-bauen-aus Ltd. aus Pössneck beauftragt, die mit bis zu vier Trockenbauern vor Ort war. »Besonders wichtig war die höchstmögliche Präzision bei den Arbeiten«, erzählt deren Projektleiter Frank Mehlhorn, »die jeweiligen Vorgaben zu den Dämmstärken kamen direkt von den Wissenschaftlern der TU.« So führte das Team die Innendämmung der Außenwände im EG und 1. OG mit 100 mm »TecTem« Dämmplatten aus, während im 2. OG und an der Zwerchgiebelfront »TecTem« Dämmplatten mit 80 Stärke mm eingesetzt wurden.
Das »TecTem« Dämmsystem wurde vom Institut für Bauklimatik vorgeschlagen, da die »TecTem« Dämmplatten mit einer Wärmeleitfähigkeit von
α = 0,045 W/mK zum einen sehr gute thermische Kennwerte aufweisen und somit Wärmeverluste deutlich reduzieren. Zum anderen haben die aus vulkanischem Glas (sogenanntem Perlit) hergestellten Platten die Eigenschaft, anfallendes Kondensat aufzunehmen und zeitverzögert wieder abzugeben, auch mögliche Feuchtespitzen der Raumluft werden zuverlässig abgepuffert. Das gesamte System ist diffusionsoffen und kapillaraktiv. Außerdem ist »TecTem« mit seinem pH-Wert 10 gegen Schimmelpilz resistent.
Die Verarbeiter legten zuerst die alte Bausubstanz vollständig frei. Um die Platten optimal zu montieren, ist ein ebener Untergrund nötig. Deshalb wurde im nächsten Schritt der zum System gehörende »TecTem« Grundputz aufgebracht. Nach dem vollständigen Durchtrocknen des Ausgleichputzes erfolgte dann die Montage der Dämmplatten: Dazu wurde der diffusionsoffene »TecTem« Klebespachtel vollflächig auf die »TecTem« Platten aufgetragen und mit einer Zahntraufel durchkämmt. Anschließend wurden die Dämmplatten in waagerechten Reihen im Verband mit einem Mindestversatz von 20 cm angesetzt. Die Verarbeiter achteten darauf, dass die Dämmplatten dicht gestoßen wurden und kein Kleber in die Fugen gelangte.
Zur Verbesserung der Haftfähigkeit wurde die gesamte Fläche mit »TecTem« Grundierung vorbehandelt. Nach Trocknung der Grundierung, in der Regel nach drei Stunden, konnten die Verarbeiter mit der Armierung beginnen. Sie trugen den »TecTem« Innenputz in Bahnenbreite des Gewebes auf. Danach durchkämmten sie das Material mit der Zahntraufel. Anschließend legten sie »TecTem« Gewebe ins obere Drittel des Putzes in Bahnen mit 10 cm Überlappung ein und überzogen die Fläche noch einmal dünn mit dem Innenputz.
Weitere Maßnahmen umfassten etwa die Dämmung der obersten Geschossdecke mit Einblasdämmung zwischen Deckenheizung und Decke. Die Ziegeldecke über dem Kellergeschoss wurde mit 90 mm mineralischem Dämmstoff WLG 035 und einer Dampfbremse oberhalb der Ziegeldecke sowie 60 mm »Tektalan« Deckendämmung von Knauf Insulation unterhalb der Decke energetisch ertüchtigt.

Wissenschaftler auf der Baustelle
Während der Dämmarbeiten waren regelmäßig die Wissenschaftler der TU Dresden auf der Baustelle. Schließlich galt es, umfangreiche Sensorik zu installieren und zu vernetzen. »Wir haben Temperatursensoren, Temperatur-Luftfeuchte-Sensoren und Wärmestromplatten für die Erfassung des Wärmedurchgangs eingebaut«, erklärt Andreas Söhnchen vom Institut für Bauklimatik (IBK). »Die Sensoren befinden sich auf den Innen- und Außenoberflächen der Außenwände, aber auch zwischen der Dämmung und dem Ausgleichsputz.« Des Weiteren gibt es an jedem Fenster Kontakte, die genau die Öffnungszeiten und -dauer registrieren und somit auch das Nutzerverhalten in die Auswertung einbeziehen. Außerdem wurden Zähler für die Erfassung der Energiebedarfswerte wie Warmwasser und Heizwärme sowie Netzwerktechnik für die Datenerfassung und -übermittlung installiert. Um gesicherte Erkenntnisse zu gewinnen, ist eine Betrachtung über mehrere Jahre hinweg nötig. »Das liegt  an der Restfeuchte im Haus nach dem Umbau, die erst austrocknen muss, aber auch an Schwankungen im Nutzerverhalten oder Abwesenheitszeiten, die erst langfristig erfasst werden müssen.«

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Wohnen für die Wissenschaft

Mitten in Weimar liegt das rund 2,5 Hektar große Areal »Altes Zöllnerviertel«, das sich etwa zu einem Drittel im Besitz der 2004 wiedergegründeten Max-Zöllner-Stiftung befindet. In einem großangelegten Bauprojekt werden hier verschiedene Bestandsgebäude, die teilweise aus den 1920er-Jahren stammen, im Laufe der nächsten Jahre saniert und durch neue Gebäude – darunter auch ein Kompetenz- und Beratungszentrum für sinnesbehinderte Menschen (KBZ) – ergänzt.

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Das Projekt wurde in der Konzeptionsphase vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie innerhalb der Initiative EnEff_Stadt als Forschungsprojekt gefördert, in dem die TU Dresden und das IAB Weimar als wissenschaftliche Partner beteiligt waren. In der Umsetzung werden nur noch die beiden wissenschaftlichen Einrichtungen gefördert. Dabei wollen die Wissenschaftler unter anderem umfangreiche Daten in Bezug auf die Innendämmung der Gebäude mit unterschiedlichen Materialien sammeln. In einem ersten Bauabschnitt wurden von Mai bis August 2014 drei von sechs Sanierungen auf der Schwabestraße fertiggestellt. Darunter befindet sich auch das Gebäude mit der Hausnummer 11, in dem die Innendämmung mit Hilfe von rund 560 m2 »TecTem Insulation Board Indoor« von Knauf Aquapanel realisiert wurde.Die sechs denkmalgeschützten Häuser sind technisch auf dem gleichen Stand_ Entstanden zwischen 1920 und 1925 aus verputztem Ziegelmauerwerk, die Mansard- bzw. Walmdächer gedeckt mit Tonziegeln. Kein Haus war energetisch ertüchtigt, einige standen leer oder hatten Feuchteschäden. Die Folge_ immenser Sanierungsbedarf. So herausfordernd dieser Status Quo für den Besitzer war, boten die Gebäude gleichzeitig auch eine interessante Chance_ Schließlich sind sie faktisch baugleich – und bilden so eine ideale Plattform für ein Modellprojekt. Verschiedene Innendämmsysteme können so im Langzeitversuch getestet und auch miteinander verglichen werden.
Die gesamte Entwicklung des Alten Zöllnerviertels wird im Rahmen der Forschungsinitiative EnEff_Stadt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert. Angefangen mit der Erstellung eines Energiekonzepts von Juli 2010 bis Juni 2013, befindet sich das Projekt nun in der Umsetzungsphase, die bis 2016 geplant ist. Die wissenschaftliche Betreuung der energetischen Wohngebäudesanierung wird vom Institut für Bauklimatik der TU Dresden übernommen, das sich um das Dämmkonzept und die anschließende dritte Projektphase, das längerfristige Monitoring, kümmert.
Die architektonische Planung hat das Büro SIGMA PLAN Weimar übernommen, das schon seit längerer Zeit mit der Max-Zöllner-Stiftung zusammenarbeitet. Torsten Bude ist Gesellschafter des Büros und leitet das Projekt_ »Mit dem Bauen für Sinnesbehinderte haben wir schon Erfahrungen gemacht. Eine der besonderen Herausforderungen war es jedoch, diese in Einklang mit der alten Bausubstanz und den neuen Dämmsystemen zu bringen«. So war zum Beispiel die Beheizung der neun, zwischen 50 und 90 m2 großen Wohnungen nicht mit einer Fußbodenheizung zu realisieren, da dadurch die durchgängige Barrierefreiheit beeinträchtigt worden wäre. »Aufgrund der relativ kleinen Grundrisse waren auch Wandheizungen schwierig, so dass wir uns letztlich für Deckenstrahlplatten entschieden haben«, so Bude.
Zu den weiteren Besonderheiten, die den adäquaten Wohnraum für Sinnesbehinderte ausmachen, zählen etwa Klingelanlagen mit Kameras, eine erhöhte Anzahl von Steckdosen und Rauchmeldern sowie optische und haptische Leitsysteme sowohl in den Häusern als auch in den Außenanlagen. Um größtmögliche Energieeffizienz zu erreichen und gleichzeitig den Erfordernissen des Forschungsprojekts gerecht zu werden, wurde außerdem eine kontrollierte Wohnraumlüftung eingebaut. »Besonders interessant war für uns als Büro aber die Detailplanung und Umsetzung der Innendämmung im Bereich der alten Holzbalkendecken«, erzählt Torsten Bude. »Wir haben in Haus Nummer 11 intensiv mit ›TecTem‹ gearbeitet und durch das Innendämmsystem einen echten Know-how-Zuwachs erhalten.«

Dämmsystem mit vielen Vorteilen
Je nach Wand und Anforderung wurden verschiedene Dämmstärken im Gebäude eingesetzt. Mit der technischen Umsetzung war die wir-bauen-aus Ltd. aus Pössneck beauftragt, die mit bis zu vier Trockenbauern vor Ort war. »Besonders wichtig war die höchstmögliche Präzision bei den Arbeiten«, erzählt deren Projektleiter Frank Mehlhorn, »die jeweiligen Vorgaben zu den Dämmstärken kamen direkt von den Wissenschaftlern der TU.« So führte das Team die Innendämmung der Außenwände im EG und 1. OG mit 100 mm »TecTem« Dämmplatten aus, während im 2. OG und an der Zwerchgiebelfront »TecTem« Dämmplatten mit 80 Stärke mm eingesetzt wurden.
Das »TecTem« Dämmsystem wurde vom Institut für Bauklimatik vorgeschlagen, da die »TecTem« Dämmplatten mit einer Wärmeleitfähigkeit von
α = 0,045 W/mK zum einen sehr gute thermische Kennwerte aufweisen und somit Wärmeverluste deutlich reduzieren. Zum anderen haben die aus vulkanischem Glas (sogenanntem Perlit) hergestellten Platten die Eigenschaft, anfallendes Kondensat aufzunehmen und zeitverzögert wieder abzugeben, auch mögliche Feuchtespitzen der Raumluft werden zuverlässig abgepuffert. Das gesamte System ist diffusionsoffen und kapillaraktiv. Außerdem ist »TecTem« mit seinem pH-Wert 10 gegen Schimmelpilz resistent.
Die Verarbeiter legten zuerst die alte Bausubstanz vollständig frei. Um die Platten optimal zu montieren, ist ein ebener Untergrund nötig. Deshalb wurde im nächsten Schritt der zum System gehörende »TecTem« Grundputz aufgebracht. Nach dem vollständigen Durchtrocknen des Ausgleichputzes erfolgte dann die Montage der Dämmplatten: Dazu wurde der diffusionsoffene »TecTem« Klebespachtel vollflächig auf die »TecTem« Platten aufgetragen und mit einer Zahntraufel durchkämmt. Anschließend wurden die Dämmplatten in waagerechten Reihen im Verband mit einem Mindestversatz von 20 cm angesetzt. Die Verarbeiter achteten darauf, dass die Dämmplatten dicht gestoßen wurden und kein Kleber in die Fugen gelangte.
Zur Verbesserung der Haftfähigkeit wurde die gesamte Fläche mit »TecTem« Grundierung vorbehandelt. Nach Trocknung der Grundierung, in der Regel nach drei Stunden, konnten die Verarbeiter mit der Armierung beginnen. Sie trugen den »TecTem« Innenputz in Bahnenbreite des Gewebes auf. Danach durchkämmten sie das Material mit der Zahntraufel. Anschließend legten sie »TecTem« Gewebe ins obere Drittel des Putzes in Bahnen mit 10 cm Überlappung ein und überzogen die Fläche noch einmal dünn mit dem Innenputz.
Weitere Maßnahmen umfassten etwa die Dämmung der obersten Geschossdecke mit Einblasdämmung zwischen Deckenheizung und Decke. Die Ziegeldecke über dem Kellergeschoss wurde mit 90 mm mineralischem Dämmstoff WLG 035 und einer Dampfbremse oberhalb der Ziegeldecke sowie 60 mm »Tektalan« Deckendämmung von Knauf Insulation unterhalb der Decke energetisch ertüchtigt.

Wissenschaftler auf der Baustelle
Während der Dämmarbeiten waren regelmäßig die Wissenschaftler der TU Dresden auf der Baustelle. Schließlich galt es, umfangreiche Sensorik zu installieren und zu vernetzen. »Wir haben Temperatursensoren, Temperatur-Luftfeuchte-Sensoren und Wärmestromplatten für die Erfassung des Wärmedurchgangs eingebaut«, erklärt Andreas Söhnchen vom Institut für Bauklimatik (IBK). »Die Sensoren befinden sich auf den Innen- und Außenoberflächen der Außenwände, aber auch zwischen der Dämmung und dem Ausgleichsputz.« Des Weiteren gibt es an jedem Fenster Kontakte, die genau die Öffnungszeiten und -dauer registrieren und somit auch das Nutzerverhalten in die Auswertung einbeziehen. Außerdem wurden Zähler für die Erfassung der Energiebedarfswerte wie Warmwasser und Heizwärme sowie Netzwerktechnik für die Datenerfassung und -übermittlung installiert. Um gesicherte Erkenntnisse zu gewinnen, ist eine Betrachtung über mehrere Jahre hinweg nötig. »Das liegt  an der Restfeuchte im Haus nach dem Umbau, die erst austrocknen muss, aber auch an Schwankungen im Nutzerverhalten oder Abwesenheitszeiten, die erst langfristig erfasst werden müssen.«

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Wohnen für die Wissenschaft

Mitten in Weimar liegt das rund 2,5 Hektar große Areal »Altes Zöllnerviertel«, das sich etwa zu einem Drittel im Besitz der 2004 wiedergegründeten Max-Zöllner-Stiftung befindet. In einem großangelegten Bauprojekt werden hier verschiedene Bestandsgebäude, die teilweise aus den 1920er-Jahren stammen, im Laufe der nächsten Jahre saniert und durch neue Gebäude – darunter auch ein Kompetenz- und Beratungszentrum für sinnesbehinderte Menschen (KBZ) – ergänzt.

Lesedauer: min

Das Projekt wurde in der Konzeptionsphase vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie innerhalb der Initiative EnEff_Stadt als Forschungsprojekt gefördert, in dem die TU Dresden und das IAB Weimar als wissenschaftliche Partner beteiligt waren. In der Umsetzung werden nur noch die beiden wissenschaftlichen Einrichtungen gefördert. Dabei wollen die Wissenschaftler unter anderem umfangreiche Daten in Bezug auf die Innendämmung der Gebäude mit unterschiedlichen Materialien sammeln. In einem ersten Bauabschnitt wurden von Mai bis August 2014 drei von sechs Sanierungen auf der Schwabestraße fertiggestellt. Darunter befindet sich auch das Gebäude mit der Hausnummer 11, in dem die Innendämmung mit Hilfe von rund 560 m2 »TecTem Insulation Board Indoor« von Knauf Aquapanel realisiert wurde.Die sechs denkmalgeschützten Häuser sind technisch auf dem gleichen Stand_ Entstanden zwischen 1920 und 1925 aus verputztem Ziegelmauerwerk, die Mansard- bzw. Walmdächer gedeckt mit Tonziegeln. Kein Haus war energetisch ertüchtigt, einige standen leer oder hatten Feuchteschäden. Die Folge_ immenser Sanierungsbedarf. So herausfordernd dieser Status Quo für den Besitzer war, boten die Gebäude gleichzeitig auch eine interessante Chance_ Schließlich sind sie faktisch baugleich – und bilden so eine ideale Plattform für ein Modellprojekt. Verschiedene Innendämmsysteme können so im Langzeitversuch getestet und auch miteinander verglichen werden.
Die gesamte Entwicklung des Alten Zöllnerviertels wird im Rahmen der Forschungsinitiative EnEff_Stadt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert. Angefangen mit der Erstellung eines Energiekonzepts von Juli 2010 bis Juni 2013, befindet sich das Projekt nun in der Umsetzungsphase, die bis 2016 geplant ist. Die wissenschaftliche Betreuung der energetischen Wohngebäudesanierung wird vom Institut für Bauklimatik der TU Dresden übernommen, das sich um das Dämmkonzept und die anschließende dritte Projektphase, das längerfristige Monitoring, kümmert.
Die architektonische Planung hat das Büro SIGMA PLAN Weimar übernommen, das schon seit längerer Zeit mit der Max-Zöllner-Stiftung zusammenarbeitet. Torsten Bude ist Gesellschafter des Büros und leitet das Projekt_ »Mit dem Bauen für Sinnesbehinderte haben wir schon Erfahrungen gemacht. Eine der besonderen Herausforderungen war es jedoch, diese in Einklang mit der alten Bausubstanz und den neuen Dämmsystemen zu bringen«. So war zum Beispiel die Beheizung der neun, zwischen 50 und 90 m2 großen Wohnungen nicht mit einer Fußbodenheizung zu realisieren, da dadurch die durchgängige Barrierefreiheit beeinträchtigt worden wäre. »Aufgrund der relativ kleinen Grundrisse waren auch Wandheizungen schwierig, so dass wir uns letztlich für Deckenstrahlplatten entschieden haben«, so Bude.
Zu den weiteren Besonderheiten, die den adäquaten Wohnraum für Sinnesbehinderte ausmachen, zählen etwa Klingelanlagen mit Kameras, eine erhöhte Anzahl von Steckdosen und Rauchmeldern sowie optische und haptische Leitsysteme sowohl in den Häusern als auch in den Außenanlagen. Um größtmögliche Energieeffizienz zu erreichen und gleichzeitig den Erfordernissen des Forschungsprojekts gerecht zu werden, wurde außerdem eine kontrollierte Wohnraumlüftung eingebaut. »Besonders interessant war für uns als Büro aber die Detailplanung und Umsetzung der Innendämmung im Bereich der alten Holzbalkendecken«, erzählt Torsten Bude. »Wir haben in Haus Nummer 11 intensiv mit ›TecTem‹ gearbeitet und durch das Innendämmsystem einen echten Know-how-Zuwachs erhalten.«

Dämmsystem mit vielen Vorteilen
Je nach Wand und Anforderung wurden verschiedene Dämmstärken im Gebäude eingesetzt. Mit der technischen Umsetzung war die wir-bauen-aus Ltd. aus Pössneck beauftragt, die mit bis zu vier Trockenbauern vor Ort war. »Besonders wichtig war die höchstmögliche Präzision bei den Arbeiten«, erzählt deren Projektleiter Frank Mehlhorn, »die jeweiligen Vorgaben zu den Dämmstärken kamen direkt von den Wissenschaftlern der TU.« So führte das Team die Innendämmung der Außenwände im EG und 1. OG mit 100 mm »TecTem« Dämmplatten aus, während im 2. OG und an der Zwerchgiebelfront »TecTem« Dämmplatten mit 80 Stärke mm eingesetzt wurden.
Das »TecTem« Dämmsystem wurde vom Institut für Bauklimatik vorgeschlagen, da die »TecTem« Dämmplatten mit einer Wärmeleitfähigkeit von
α = 0,045 W/mK zum einen sehr gute thermische Kennwerte aufweisen und somit Wärmeverluste deutlich reduzieren. Zum anderen haben die aus vulkanischem Glas (sogenanntem Perlit) hergestellten Platten die Eigenschaft, anfallendes Kondensat aufzunehmen und zeitverzögert wieder abzugeben, auch mögliche Feuchtespitzen der Raumluft werden zuverlässig abgepuffert. Das gesamte System ist diffusionsoffen und kapillaraktiv. Außerdem ist »TecTem« mit seinem pH-Wert 10 gegen Schimmelpilz resistent.
Die Verarbeiter legten zuerst die alte Bausubstanz vollständig frei. Um die Platten optimal zu montieren, ist ein ebener Untergrund nötig. Deshalb wurde im nächsten Schritt der zum System gehörende »TecTem« Grundputz aufgebracht. Nach dem vollständigen Durchtrocknen des Ausgleichputzes erfolgte dann die Montage der Dämmplatten: Dazu wurde der diffusionsoffene »TecTem« Klebespachtel vollflächig auf die »TecTem« Platten aufgetragen und mit einer Zahntraufel durchkämmt. Anschließend wurden die Dämmplatten in waagerechten Reihen im Verband mit einem Mindestversatz von 20 cm angesetzt. Die Verarbeiter achteten darauf, dass die Dämmplatten dicht gestoßen wurden und kein Kleber in die Fugen gelangte.
Zur Verbesserung der Haftfähigkeit wurde die gesamte Fläche mit »TecTem« Grundierung vorbehandelt. Nach Trocknung der Grundierung, in der Regel nach drei Stunden, konnten die Verarbeiter mit der Armierung beginnen. Sie trugen den »TecTem« Innenputz in Bahnenbreite des Gewebes auf. Danach durchkämmten sie das Material mit der Zahntraufel. Anschließend legten sie »TecTem« Gewebe ins obere Drittel des Putzes in Bahnen mit 10 cm Überlappung ein und überzogen die Fläche noch einmal dünn mit dem Innenputz.
Weitere Maßnahmen umfassten etwa die Dämmung der obersten Geschossdecke mit Einblasdämmung zwischen Deckenheizung und Decke. Die Ziegeldecke über dem Kellergeschoss wurde mit 90 mm mineralischem Dämmstoff WLG 035 und einer Dampfbremse oberhalb der Ziegeldecke sowie 60 mm »Tektalan« Deckendämmung von Knauf Insulation unterhalb der Decke energetisch ertüchtigt.

Wissenschaftler auf der Baustelle
Während der Dämmarbeiten waren regelmäßig die Wissenschaftler der TU Dresden auf der Baustelle. Schließlich galt es, umfangreiche Sensorik zu installieren und zu vernetzen. »Wir haben Temperatursensoren, Temperatur-Luftfeuchte-Sensoren und Wärmestromplatten für die Erfassung des Wärmedurchgangs eingebaut«, erklärt Andreas Söhnchen vom Institut für Bauklimatik (IBK). »Die Sensoren befinden sich auf den Innen- und Außenoberflächen der Außenwände, aber auch zwischen der Dämmung und dem Ausgleichsputz.« Des Weiteren gibt es an jedem Fenster Kontakte, die genau die Öffnungszeiten und -dauer registrieren und somit auch das Nutzerverhalten in die Auswertung einbeziehen. Außerdem wurden Zähler für die Erfassung der Energiebedarfswerte wie Warmwasser und Heizwärme sowie Netzwerktechnik für die Datenerfassung und -übermittlung installiert. Um gesicherte Erkenntnisse zu gewinnen, ist eine Betrachtung über mehrere Jahre hinweg nötig. »Das liegt  an der Restfeuchte im Haus nach dem Umbau, die erst austrocknen muss, aber auch an Schwankungen im Nutzerverhalten oder Abwesenheitszeiten, die erst langfristig erfasst werden müssen.«

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Wohnen für die Wissenschaft

Mitten in Weimar liegt das rund 2,5 Hektar große Areal »Altes Zöllnerviertel«, das sich etwa zu einem Drittel im Besitz der 2004 wiedergegründeten Max-Zöllner-Stiftung befindet. In einem großangelegten Bauprojekt werden hier verschiedene Bestandsgebäude, die teilweise aus den 1920er-Jahren stammen, im Laufe der nächsten Jahre saniert und durch neue Gebäude – darunter auch ein Kompetenz- und Beratungszentrum für sinnesbehinderte Menschen (KBZ) – ergänzt.

Lesedauer: min

Das Projekt wurde in der Konzeptionsphase vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie innerhalb der Initiative EnEff_Stadt als Forschungsprojekt gefördert, in dem die TU Dresden und das IAB Weimar als wissenschaftliche Partner beteiligt waren. In der Umsetzung werden nur noch die beiden wissenschaftlichen Einrichtungen gefördert. Dabei wollen die Wissenschaftler unter anderem umfangreiche Daten in Bezug auf die Innendämmung der Gebäude mit unterschiedlichen Materialien sammeln. In einem ersten Bauabschnitt wurden von Mai bis August 2014 drei von sechs Sanierungen auf der Schwabestraße fertiggestellt. Darunter befindet sich auch das Gebäude mit der Hausnummer 11, in dem die Innendämmung mit Hilfe von rund 560 m2 »TecTem Insulation Board Indoor« von Knauf Aquapanel realisiert wurde.Die sechs denkmalgeschützten Häuser sind technisch auf dem gleichen Stand_ Entstanden zwischen 1920 und 1925 aus verputztem Ziegelmauerwerk, die Mansard- bzw. Walmdächer gedeckt mit Tonziegeln. Kein Haus war energetisch ertüchtigt, einige standen leer oder hatten Feuchteschäden. Die Folge_ immenser Sanierungsbedarf. So herausfordernd dieser Status Quo für den Besitzer war, boten die Gebäude gleichzeitig auch eine interessante Chance_ Schließlich sind sie faktisch baugleich – und bilden so eine ideale Plattform für ein Modellprojekt. Verschiedene Innendämmsysteme können so im Langzeitversuch getestet und auch miteinander verglichen werden.
Die gesamte Entwicklung des Alten Zöllnerviertels wird im Rahmen der Forschungsinitiative EnEff_Stadt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert. Angefangen mit der Erstellung eines Energiekonzepts von Juli 2010 bis Juni 2013, befindet sich das Projekt nun in der Umsetzungsphase, die bis 2016 geplant ist. Die wissenschaftliche Betreuung der energetischen Wohngebäudesanierung wird vom Institut für Bauklimatik der TU Dresden übernommen, das sich um das Dämmkonzept und die anschließende dritte Projektphase, das längerfristige Monitoring, kümmert.
Die architektonische Planung hat das Büro SIGMA PLAN Weimar übernommen, das schon seit längerer Zeit mit der Max-Zöllner-Stiftung zusammenarbeitet. Torsten Bude ist Gesellschafter des Büros und leitet das Projekt_ »Mit dem Bauen für Sinnesbehinderte haben wir schon Erfahrungen gemacht. Eine der besonderen Herausforderungen war es jedoch, diese in Einklang mit der alten Bausubstanz und den neuen Dämmsystemen zu bringen«. So war zum Beispiel die Beheizung der neun, zwischen 50 und 90 m2 großen Wohnungen nicht mit einer Fußbodenheizung zu realisieren, da dadurch die durchgängige Barrierefreiheit beeinträchtigt worden wäre. »Aufgrund der relativ kleinen Grundrisse waren auch Wandheizungen schwierig, so dass wir uns letztlich für Deckenstrahlplatten entschieden haben«, so Bude.
Zu den weiteren Besonderheiten, die den adäquaten Wohnraum für Sinnesbehinderte ausmachen, zählen etwa Klingelanlagen mit Kameras, eine erhöhte Anzahl von Steckdosen und Rauchmeldern sowie optische und haptische Leitsysteme sowohl in den Häusern als auch in den Außenanlagen. Um größtmögliche Energieeffizienz zu erreichen und gleichzeitig den Erfordernissen des Forschungsprojekts gerecht zu werden, wurde außerdem eine kontrollierte Wohnraumlüftung eingebaut. »Besonders interessant war für uns als Büro aber die Detailplanung und Umsetzung der Innendämmung im Bereich der alten Holzbalkendecken«, erzählt Torsten Bude. »Wir haben in Haus Nummer 11 intensiv mit ›TecTem‹ gearbeitet und durch das Innendämmsystem einen echten Know-how-Zuwachs erhalten.«

Dämmsystem mit vielen Vorteilen
Je nach Wand und Anforderung wurden verschiedene Dämmstärken im Gebäude eingesetzt. Mit der technischen Umsetzung war die wir-bauen-aus Ltd. aus Pössneck beauftragt, die mit bis zu vier Trockenbauern vor Ort war. »Besonders wichtig war die höchstmögliche Präzision bei den Arbeiten«, erzählt deren Projektleiter Frank Mehlhorn, »die jeweiligen Vorgaben zu den Dämmstärken kamen direkt von den Wissenschaftlern der TU.« So führte das Team die Innendämmung der Außenwände im EG und 1. OG mit 100 mm »TecTem« Dämmplatten aus, während im 2. OG und an der Zwerchgiebelfront »TecTem« Dämmplatten mit 80 Stärke mm eingesetzt wurden.
Das »TecTem« Dämmsystem wurde vom Institut für Bauklimatik vorgeschlagen, da die »TecTem« Dämmplatten mit einer Wärmeleitfähigkeit von
α = 0,045 W/mK zum einen sehr gute thermische Kennwerte aufweisen und somit Wärmeverluste deutlich reduzieren. Zum anderen haben die aus vulkanischem Glas (sogenanntem Perlit) hergestellten Platten die Eigenschaft, anfallendes Kondensat aufzunehmen und zeitverzögert wieder abzugeben, auch mögliche Feuchtespitzen der Raumluft werden zuverlässig abgepuffert. Das gesamte System ist diffusionsoffen und kapillaraktiv. Außerdem ist »TecTem« mit seinem pH-Wert 10 gegen Schimmelpilz resistent.
Die Verarbeiter legten zuerst die alte Bausubstanz vollständig frei. Um die Platten optimal zu montieren, ist ein ebener Untergrund nötig. Deshalb wurde im nächsten Schritt der zum System gehörende »TecTem« Grundputz aufgebracht. Nach dem vollständigen Durchtrocknen des Ausgleichputzes erfolgte dann die Montage der Dämmplatten: Dazu wurde der diffusionsoffene »TecTem« Klebespachtel vollflächig auf die »TecTem« Platten aufgetragen und mit einer Zahntraufel durchkämmt. Anschließend wurden die Dämmplatten in waagerechten Reihen im Verband mit einem Mindestversatz von 20 cm angesetzt. Die Verarbeiter achteten darauf, dass die Dämmplatten dicht gestoßen wurden und kein Kleber in die Fugen gelangte.
Zur Verbesserung der Haftfähigkeit wurde die gesamte Fläche mit »TecTem« Grundierung vorbehandelt. Nach Trocknung der Grundierung, in der Regel nach drei Stunden, konnten die Verarbeiter mit der Armierung beginnen. Sie trugen den »TecTem« Innenputz in Bahnenbreite des Gewebes auf. Danach durchkämmten sie das Material mit der Zahntraufel. Anschließend legten sie »TecTem« Gewebe ins obere Drittel des Putzes in Bahnen mit 10 cm Überlappung ein und überzogen die Fläche noch einmal dünn mit dem Innenputz.
Weitere Maßnahmen umfassten etwa die Dämmung der obersten Geschossdecke mit Einblasdämmung zwischen Deckenheizung und Decke. Die Ziegeldecke über dem Kellergeschoss wurde mit 90 mm mineralischem Dämmstoff WLG 035 und einer Dampfbremse oberhalb der Ziegeldecke sowie 60 mm »Tektalan« Deckendämmung von Knauf Insulation unterhalb der Decke energetisch ertüchtigt.

Wissenschaftler auf der Baustelle
Während der Dämmarbeiten waren regelmäßig die Wissenschaftler der TU Dresden auf der Baustelle. Schließlich galt es, umfangreiche Sensorik zu installieren und zu vernetzen. »Wir haben Temperatursensoren, Temperatur-Luftfeuchte-Sensoren und Wärmestromplatten für die Erfassung des Wärmedurchgangs eingebaut«, erklärt Andreas Söhnchen vom Institut für Bauklimatik (IBK). »Die Sensoren befinden sich auf den Innen- und Außenoberflächen der Außenwände, aber auch zwischen der Dämmung und dem Ausgleichsputz.« Des Weiteren gibt es an jedem Fenster Kontakte, die genau die Öffnungszeiten und -dauer registrieren und somit auch das Nutzerverhalten in die Auswertung einbeziehen. Außerdem wurden Zähler für die Erfassung der Energiebedarfswerte wie Warmwasser und Heizwärme sowie Netzwerktechnik für die Datenerfassung und -übermittlung installiert. Um gesicherte Erkenntnisse zu gewinnen, ist eine Betrachtung über mehrere Jahre hinweg nötig. »Das liegt  an der Restfeuchte im Haus nach dem Umbau, die erst austrocknen muss, aber auch an Schwankungen im Nutzerverhalten oder Abwesenheitszeiten, die erst langfristig erfasst werden müssen.«


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Wohnen für die Wissenschaft

Mitten in Weimar liegt das rund 2,5 Hektar große Areal »Altes Zöllnerviertel«, das sich etwa zu einem Drittel im Besitz der 2004 wiedergegründeten Max-Zöllner-Stiftung befindet. In einem großangelegten Bauprojekt werden hier verschiedene Bestandsgebäude, die teilweise aus den 1920er-Jahren stammen, im Laufe der nächsten Jahre saniert und durch neue Gebäude – darunter auch ein Kompetenz- und Beratungszentrum für sinnesbehinderte Menschen (KBZ) – ergänzt.

Lesedauer: min

Das Projekt wurde in der Konzeptionsphase vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie innerhalb der Initiative EnEff_Stadt als Forschungsprojekt gefördert, in dem die TU Dresden und das IAB Weimar als wissenschaftliche Partner beteiligt waren. In der Umsetzung werden nur noch die beiden wissenschaftlichen Einrichtungen gefördert. Dabei wollen die Wissenschaftler unter anderem umfangreiche Daten in Bezug auf die Innendämmung der Gebäude mit unterschiedlichen Materialien sammeln. In einem ersten Bauabschnitt wurden von Mai bis August 2014 drei von sechs Sanierungen auf der Schwabestraße fertiggestellt. Darunter befindet sich auch das Gebäude mit der Hausnummer 11, in dem die Innendämmung mit Hilfe von rund 560 m2 »TecTem Insulation Board Indoor« von Knauf Aquapanel realisiert wurde.Die sechs denkmalgeschützten Häuser sind technisch auf dem gleichen Stand_ Entstanden zwischen 1920 und 1925 aus verputztem Ziegelmauerwerk, die Mansard- bzw. Walmdächer gedeckt mit Tonziegeln. Kein Haus war energetisch ertüchtigt, einige standen leer oder hatten Feuchteschäden. Die Folge_ immenser Sanierungsbedarf. So herausfordernd dieser Status Quo für den Besitzer war, boten die Gebäude gleichzeitig auch eine interessante Chance_ Schließlich sind sie faktisch baugleich – und bilden so eine ideale Plattform für ein Modellprojekt. Verschiedene Innendämmsysteme können so im Langzeitversuch getestet und auch miteinander verglichen werden.
Die gesamte Entwicklung des Alten Zöllnerviertels wird im Rahmen der Forschungsinitiative EnEff_Stadt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert. Angefangen mit der Erstellung eines Energiekonzepts von Juli 2010 bis Juni 2013, befindet sich das Projekt nun in der Umsetzungsphase, die bis 2016 geplant ist. Die wissenschaftliche Betreuung der energetischen Wohngebäudesanierung wird vom Institut für Bauklimatik der TU Dresden übernommen, das sich um das Dämmkonzept und die anschließende dritte Projektphase, das längerfristige Monitoring, kümmert.
Die architektonische Planung hat das Büro SIGMA PLAN Weimar übernommen, das schon seit längerer Zeit mit der Max-Zöllner-Stiftung zusammenarbeitet. Torsten Bude ist Gesellschafter des Büros und leitet das Projekt_ »Mit dem Bauen für Sinnesbehinderte haben wir schon Erfahrungen gemacht. Eine der besonderen Herausforderungen war es jedoch, diese in Einklang mit der alten Bausubstanz und den neuen Dämmsystemen zu bringen«. So war zum Beispiel die Beheizung der neun, zwischen 50 und 90 m2 großen Wohnungen nicht mit einer Fußbodenheizung zu realisieren, da dadurch die durchgängige Barrierefreiheit beeinträchtigt worden wäre. »Aufgrund der relativ kleinen Grundrisse waren auch Wandheizungen schwierig, so dass wir uns letztlich für Deckenstrahlplatten entschieden haben«, so Bude.
Zu den weiteren Besonderheiten, die den adäquaten Wohnraum für Sinnesbehinderte ausmachen, zählen etwa Klingelanlagen mit Kameras, eine erhöhte Anzahl von Steckdosen und Rauchmeldern sowie optische und haptische Leitsysteme sowohl in den Häusern als auch in den Außenanlagen. Um größtmögliche Energieeffizienz zu erreichen und gleichzeitig den Erfordernissen des Forschungsprojekts gerecht zu werden, wurde außerdem eine kontrollierte Wohnraumlüftung eingebaut. »Besonders interessant war für uns als Büro aber die Detailplanung und Umsetzung der Innendämmung im Bereich der alten Holzbalkendecken«, erzählt Torsten Bude. »Wir haben in Haus Nummer 11 intensiv mit ›TecTem‹ gearbeitet und durch das Innendämmsystem einen echten Know-how-Zuwachs erhalten.«

Dämmsystem mit vielen Vorteilen
Je nach Wand und Anforderung wurden verschiedene Dämmstärken im Gebäude eingesetzt. Mit der technischen Umsetzung war die wir-bauen-aus Ltd. aus Pössneck beauftragt, die mit bis zu vier Trockenbauern vor Ort war. »Besonders wichtig war die höchstmögliche Präzision bei den Arbeiten«, erzählt deren Projektleiter Frank Mehlhorn, »die jeweiligen Vorgaben zu den Dämmstärken kamen direkt von den Wissenschaftlern der TU.« So führte das Team die Innendämmung der Außenwände im EG und 1. OG mit 100 mm »TecTem« Dämmplatten aus, während im 2. OG und an der Zwerchgiebelfront »TecTem« Dämmplatten mit 80 Stärke mm eingesetzt wurden.
Das »TecTem« Dämmsystem wurde vom Institut für Bauklimatik vorgeschlagen, da die »TecTem« Dämmplatten mit einer Wärmeleitfähigkeit von
α = 0,045 W/mK zum einen sehr gute thermische Kennwerte aufweisen und somit Wärmeverluste deutlich reduzieren. Zum anderen haben die aus vulkanischem Glas (sogenanntem Perlit) hergestellten Platten die Eigenschaft, anfallendes Kondensat aufzunehmen und zeitverzögert wieder abzugeben, auch mögliche Feuchtespitzen der Raumluft werden zuverlässig abgepuffert. Das gesamte System ist diffusionsoffen und kapillaraktiv. Außerdem ist »TecTem« mit seinem pH-Wert 10 gegen Schimmelpilz resistent.
Die Verarbeiter legten zuerst die alte Bausubstanz vollständig frei. Um die Platten optimal zu montieren, ist ein ebener Untergrund nötig. Deshalb wurde im nächsten Schritt der zum System gehörende »TecTem« Grundputz aufgebracht. Nach dem vollständigen Durchtrocknen des Ausgleichputzes erfolgte dann die Montage der Dämmplatten: Dazu wurde der diffusionsoffene »TecTem« Klebespachtel vollflächig auf die »TecTem« Platten aufgetragen und mit einer Zahntraufel durchkämmt. Anschließend wurden die Dämmplatten in waagerechten Reihen im Verband mit einem Mindestversatz von 20 cm angesetzt. Die Verarbeiter achteten darauf, dass die Dämmplatten dicht gestoßen wurden und kein Kleber in die Fugen gelangte.
Zur Verbesserung der Haftfähigkeit wurde die gesamte Fläche mit »TecTem« Grundierung vorbehandelt. Nach Trocknung der Grundierung, in der Regel nach drei Stunden, konnten die Verarbeiter mit der Armierung beginnen. Sie trugen den »TecTem« Innenputz in Bahnenbreite des Gewebes auf. Danach durchkämmten sie das Material mit der Zahntraufel. Anschließend legten sie »TecTem« Gewebe ins obere Drittel des Putzes in Bahnen mit 10 cm Überlappung ein und überzogen die Fläche noch einmal dünn mit dem Innenputz.
Weitere Maßnahmen umfassten etwa die Dämmung der obersten Geschossdecke mit Einblasdämmung zwischen Deckenheizung und Decke. Die Ziegeldecke über dem Kellergeschoss wurde mit 90 mm mineralischem Dämmstoff WLG 035 und einer Dampfbremse oberhalb der Ziegeldecke sowie 60 mm »Tektalan« Deckendämmung von Knauf Insulation unterhalb der Decke energetisch ertüchtigt.

Wissenschaftler auf der Baustelle
Während der Dämmarbeiten waren regelmäßig die Wissenschaftler der TU Dresden auf der Baustelle. Schließlich galt es, umfangreiche Sensorik zu installieren und zu vernetzen. »Wir haben Temperatursensoren, Temperatur-Luftfeuchte-Sensoren und Wärmestromplatten für die Erfassung des Wärmedurchgangs eingebaut«, erklärt Andreas Söhnchen vom Institut für Bauklimatik (IBK). »Die Sensoren befinden sich auf den Innen- und Außenoberflächen der Außenwände, aber auch zwischen der Dämmung und dem Ausgleichsputz.« Des Weiteren gibt es an jedem Fenster Kontakte, die genau die Öffnungszeiten und -dauer registrieren und somit auch das Nutzerverhalten in die Auswertung einbeziehen. Außerdem wurden Zähler für die Erfassung der Energiebedarfswerte wie Warmwasser und Heizwärme sowie Netzwerktechnik für die Datenerfassung und -übermittlung installiert. Um gesicherte Erkenntnisse zu gewinnen, ist eine Betrachtung über mehrere Jahre hinweg nötig. »Das liegt  an der Restfeuchte im Haus nach dem Umbau, die erst austrocknen muss, aber auch an Schwankungen im Nutzerverhalten oder Abwesenheitszeiten, die erst langfristig erfasst werden müssen.«


Bodenbeläge & Aufbau

Wohnen für die Wissenschaft

Mitten in Weimar liegt das rund 2,5 Hektar große Areal »Altes Zöllnerviertel«, das sich etwa zu einem Drittel im Besitz der 2004 wiedergegründeten Max-Zöllner-Stiftung befindet. In einem großangelegten Bauprojekt werden hier verschiedene Bestandsgebäude, die teilweise aus den 1920er-Jahren stammen, im Laufe der nächsten Jahre saniert und durch neue Gebäude – darunter auch ein Kompetenz- und Beratungszentrum für sinnesbehinderte Menschen (KBZ) – ergänzt.

Lesedauer: min

Das Projekt wurde in der Konzeptionsphase vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie innerhalb der Initiative EnEff_Stadt als Forschungsprojekt gefördert, in dem die TU Dresden und das IAB Weimar als wissenschaftliche Partner beteiligt waren. In der Umsetzung werden nur noch die beiden wissenschaftlichen Einrichtungen gefördert. Dabei wollen die Wissenschaftler unter anderem umfangreiche Daten in Bezug auf die Innendämmung der Gebäude mit unterschiedlichen Materialien sammeln. In einem ersten Bauabschnitt wurden von Mai bis August 2014 drei von sechs Sanierungen auf der Schwabestraße fertiggestellt. Darunter befindet sich auch das Gebäude mit der Hausnummer 11, in dem die Innendämmung mit Hilfe von rund 560 m2 »TecTem Insulation Board Indoor« von Knauf Aquapanel realisiert wurde.Die sechs denkmalgeschützten Häuser sind technisch auf dem gleichen Stand_ Entstanden zwischen 1920 und 1925 aus verputztem Ziegelmauerwerk, die Mansard- bzw. Walmdächer gedeckt mit Tonziegeln. Kein Haus war energetisch ertüchtigt, einige standen leer oder hatten Feuchteschäden. Die Folge_ immenser Sanierungsbedarf. So herausfordernd dieser Status Quo für den Besitzer war, boten die Gebäude gleichzeitig auch eine interessante Chance_ Schließlich sind sie faktisch baugleich – und bilden so eine ideale Plattform für ein Modellprojekt. Verschiedene Innendämmsysteme können so im Langzeitversuch getestet und auch miteinander verglichen werden.
Die gesamte Entwicklung des Alten Zöllnerviertels wird im Rahmen der Forschungsinitiative EnEff_Stadt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert. Angefangen mit der Erstellung eines Energiekonzepts von Juli 2010 bis Juni 2013, befindet sich das Projekt nun in der Umsetzungsphase, die bis 2016 geplant ist. Die wissenschaftliche Betreuung der energetischen Wohngebäudesanierung wird vom Institut für Bauklimatik der TU Dresden übernommen, das sich um das Dämmkonzept und die anschließende dritte Projektphase, das längerfristige Monitoring, kümmert.
Die architektonische Planung hat das Büro SIGMA PLAN Weimar übernommen, das schon seit längerer Zeit mit der Max-Zöllner-Stiftung zusammenarbeitet. Torsten Bude ist Gesellschafter des Büros und leitet das Projekt_ »Mit dem Bauen für Sinnesbehinderte haben wir schon Erfahrungen gemacht. Eine der besonderen Herausforderungen war es jedoch, diese in Einklang mit der alten Bausubstanz und den neuen Dämmsystemen zu bringen«. So war zum Beispiel die Beheizung der neun, zwischen 50 und 90 m2 großen Wohnungen nicht mit einer Fußbodenheizung zu realisieren, da dadurch die durchgängige Barrierefreiheit beeinträchtigt worden wäre. »Aufgrund der relativ kleinen Grundrisse waren auch Wandheizungen schwierig, so dass wir uns letztlich für Deckenstrahlplatten entschieden haben«, so Bude.
Zu den weiteren Besonderheiten, die den adäquaten Wohnraum für Sinnesbehinderte ausmachen, zählen etwa Klingelanlagen mit Kameras, eine erhöhte Anzahl von Steckdosen und Rauchmeldern sowie optische und haptische Leitsysteme sowohl in den Häusern als auch in den Außenanlagen. Um größtmögliche Energieeffizienz zu erreichen und gleichzeitig den Erfordernissen des Forschungsprojekts gerecht zu werden, wurde außerdem eine kontrollierte Wohnraumlüftung eingebaut. »Besonders interessant war für uns als Büro aber die Detailplanung und Umsetzung der Innendämmung im Bereich der alten Holzbalkendecken«, erzählt Torsten Bude. »Wir haben in Haus Nummer 11 intensiv mit ›TecTem‹ gearbeitet und durch das Innendämmsystem einen echten Know-how-Zuwachs erhalten.«

Dämmsystem mit vielen Vorteilen
Je nach Wand und Anforderung wurden verschiedene Dämmstärken im Gebäude eingesetzt. Mit der technischen Umsetzung war die wir-bauen-aus Ltd. aus Pössneck beauftragt, die mit bis zu vier Trockenbauern vor Ort war. »Besonders wichtig war die höchstmögliche Präzision bei den Arbeiten«, erzählt deren Projektleiter Frank Mehlhorn, »die jeweiligen Vorgaben zu den Dämmstärken kamen direkt von den Wissenschaftlern der TU.« So führte das Team die Innendämmung der Außenwände im EG und 1. OG mit 100 mm »TecTem« Dämmplatten aus, während im 2. OG und an der Zwerchgiebelfront »TecTem« Dämmplatten mit 80 Stärke mm eingesetzt wurden.
Das »TecTem« Dämmsystem wurde vom Institut für Bauklimatik vorgeschlagen, da die »TecTem« Dämmplatten mit einer Wärmeleitfähigkeit von
α = 0,045 W/mK zum einen sehr gute thermische Kennwerte aufweisen und somit Wärmeverluste deutlich reduzieren. Zum anderen haben die aus vulkanischem Glas (sogenanntem Perlit) hergestellten Platten die Eigenschaft, anfallendes Kondensat aufzunehmen und zeitverzögert wieder abzugeben, auch mögliche Feuchtespitzen der Raumluft werden zuverlässig abgepuffert. Das gesamte System ist diffusionsoffen und kapillaraktiv. Außerdem ist »TecTem« mit seinem pH-Wert 10 gegen Schimmelpilz resistent.
Die Verarbeiter legten zuerst die alte Bausubstanz vollständig frei. Um die Platten optimal zu montieren, ist ein ebener Untergrund nötig. Deshalb wurde im nächsten Schritt der zum System gehörende »TecTem« Grundputz aufgebracht. Nach dem vollständigen Durchtrocknen des Ausgleichputzes erfolgte dann die Montage der Dämmplatten: Dazu wurde der diffusionsoffene »TecTem« Klebespachtel vollflächig auf die »TecTem« Platten aufgetragen und mit einer Zahntraufel durchkämmt. Anschließend wurden die Dämmplatten in waagerechten Reihen im Verband mit einem Mindestversatz von 20 cm angesetzt. Die Verarbeiter achteten darauf, dass die Dämmplatten dicht gestoßen wurden und kein Kleber in die Fugen gelangte.
Zur Verbesserung der Haftfähigkeit wurde die gesamte Fläche mit »TecTem« Grundierung vorbehandelt. Nach Trocknung der Grundierung, in der Regel nach drei Stunden, konnten die Verarbeiter mit der Armierung beginnen. Sie trugen den »TecTem« Innenputz in Bahnenbreite des Gewebes auf. Danach durchkämmten sie das Material mit der Zahntraufel. Anschließend legten sie »TecTem« Gewebe ins obere Drittel des Putzes in Bahnen mit 10 cm Überlappung ein und überzogen die Fläche noch einmal dünn mit dem Innenputz.
Weitere Maßnahmen umfassten etwa die Dämmung der obersten Geschossdecke mit Einblasdämmung zwischen Deckenheizung und Decke. Die Ziegeldecke über dem Kellergeschoss wurde mit 90 mm mineralischem Dämmstoff WLG 035 und einer Dampfbremse oberhalb der Ziegeldecke sowie 60 mm »Tektalan« Deckendämmung von Knauf Insulation unterhalb der Decke energetisch ertüchtigt.

Wissenschaftler auf der Baustelle
Während der Dämmarbeiten waren regelmäßig die Wissenschaftler der TU Dresden auf der Baustelle. Schließlich galt es, umfangreiche Sensorik zu installieren und zu vernetzen. »Wir haben Temperatursensoren, Temperatur-Luftfeuchte-Sensoren und Wärmestromplatten für die Erfassung des Wärmedurchgangs eingebaut«, erklärt Andreas Söhnchen vom Institut für Bauklimatik (IBK). »Die Sensoren befinden sich auf den Innen- und Außenoberflächen der Außenwände, aber auch zwischen der Dämmung und dem Ausgleichsputz.« Des Weiteren gibt es an jedem Fenster Kontakte, die genau die Öffnungszeiten und -dauer registrieren und somit auch das Nutzerverhalten in die Auswertung einbeziehen. Außerdem wurden Zähler für die Erfassung der Energiebedarfswerte wie Warmwasser und Heizwärme sowie Netzwerktechnik für die Datenerfassung und -übermittlung installiert. Um gesicherte Erkenntnisse zu gewinnen, ist eine Betrachtung über mehrere Jahre hinweg nötig. »Das liegt  an der Restfeuchte im Haus nach dem Umbau, die erst austrocknen muss, aber auch an Schwankungen im Nutzerverhalten oder Abwesenheitszeiten, die erst langfristig erfasst werden müssen.«


Industrie- und Gewerbebau

Wohnen für die Wissenschaft

Mitten in Weimar liegt das rund 2,5 Hektar große Areal »Altes Zöllnerviertel«, das sich etwa zu einem Drittel im Besitz der 2004 wiedergegründeten Max-Zöllner-Stiftung befindet. In einem großangelegten Bauprojekt werden hier verschiedene Bestandsgebäude, die teilweise aus den 1920er-Jahren stammen, im Laufe der nächsten Jahre saniert und durch neue Gebäude – darunter auch ein Kompetenz- und Beratungszentrum für sinnesbehinderte Menschen (KBZ) – ergänzt.

Lesedauer: min

Das Projekt wurde in der Konzeptionsphase vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie innerhalb der Initiative EnEff_Stadt als Forschungsprojekt gefördert, in dem die TU Dresden und das IAB Weimar als wissenschaftliche Partner beteiligt waren. In der Umsetzung werden nur noch die beiden wissenschaftlichen Einrichtungen gefördert. Dabei wollen die Wissenschaftler unter anderem umfangreiche Daten in Bezug auf die Innendämmung der Gebäude mit unterschiedlichen Materialien sammeln. In einem ersten Bauabschnitt wurden von Mai bis August 2014 drei von sechs Sanierungen auf der Schwabestraße fertiggestellt. Darunter befindet sich auch das Gebäude mit der Hausnummer 11, in dem die Innendämmung mit Hilfe von rund 560 m2 »TecTem Insulation Board Indoor« von Knauf Aquapanel realisiert wurde.Die sechs denkmalgeschützten Häuser sind technisch auf dem gleichen Stand_ Entstanden zwischen 1920 und 1925 aus verputztem Ziegelmauerwerk, die Mansard- bzw. Walmdächer gedeckt mit Tonziegeln. Kein Haus war energetisch ertüchtigt, einige standen leer oder hatten Feuchteschäden. Die Folge_ immenser Sanierungsbedarf. So herausfordernd dieser Status Quo für den Besitzer war, boten die Gebäude gleichzeitig auch eine interessante Chance_ Schließlich sind sie faktisch baugleich – und bilden so eine ideale Plattform für ein Modellprojekt. Verschiedene Innendämmsysteme können so im Langzeitversuch getestet und auch miteinander verglichen werden.
Die gesamte Entwicklung des Alten Zöllnerviertels wird im Rahmen der Forschungsinitiative EnEff_Stadt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert. Angefangen mit der Erstellung eines Energiekonzepts von Juli 2010 bis Juni 2013, befindet sich das Projekt nun in der Umsetzungsphase, die bis 2016 geplant ist. Die wissenschaftliche Betreuung der energetischen Wohngebäudesanierung wird vom Institut für Bauklimatik der TU Dresden übernommen, das sich um das Dämmkonzept und die anschließende dritte Projektphase, das längerfristige Monitoring, kümmert.
Die architektonische Planung hat das Büro SIGMA PLAN Weimar übernommen, das schon seit längerer Zeit mit der Max-Zöllner-Stiftung zusammenarbeitet. Torsten Bude ist Gesellschafter des Büros und leitet das Projekt_ »Mit dem Bauen für Sinnesbehinderte haben wir schon Erfahrungen gemacht. Eine der besonderen Herausforderungen war es jedoch, diese in Einklang mit der alten Bausubstanz und den neuen Dämmsystemen zu bringen«. So war zum Beispiel die Beheizung der neun, zwischen 50 und 90 m2 großen Wohnungen nicht mit einer Fußbodenheizung zu realisieren, da dadurch die durchgängige Barrierefreiheit beeinträchtigt worden wäre. »Aufgrund der relativ kleinen Grundrisse waren auch Wandheizungen schwierig, so dass wir uns letztlich für Deckenstrahlplatten entschieden haben«, so Bude.
Zu den weiteren Besonderheiten, die den adäquaten Wohnraum für Sinnesbehinderte ausmachen, zählen etwa Klingelanlagen mit Kameras, eine erhöhte Anzahl von Steckdosen und Rauchmeldern sowie optische und haptische Leitsysteme sowohl in den Häusern als auch in den Außenanlagen. Um größtmögliche Energieeffizienz zu erreichen und gleichzeitig den Erfordernissen des Forschungsprojekts gerecht zu werden, wurde außerdem eine kontrollierte Wohnraumlüftung eingebaut. »Besonders interessant war für uns als Büro aber die Detailplanung und Umsetzung der Innendämmung im Bereich der alten Holzbalkendecken«, erzählt Torsten Bude. »Wir haben in Haus Nummer 11 intensiv mit ›TecTem‹ gearbeitet und durch das Innendämmsystem einen echten Know-how-Zuwachs erhalten.«

Dämmsystem mit vielen Vorteilen
Je nach Wand und Anforderung wurden verschiedene Dämmstärken im Gebäude eingesetzt. Mit der technischen Umsetzung war die wir-bauen-aus Ltd. aus Pössneck beauftragt, die mit bis zu vier Trockenbauern vor Ort war. »Besonders wichtig war die höchstmögliche Präzision bei den Arbeiten«, erzählt deren Projektleiter Frank Mehlhorn, »die jeweiligen Vorgaben zu den Dämmstärken kamen direkt von den Wissenschaftlern der TU.« So führte das Team die Innendämmung der Außenwände im EG und 1. OG mit 100 mm »TecTem« Dämmplatten aus, während im 2. OG und an der Zwerchgiebelfront »TecTem« Dämmplatten mit 80 Stärke mm eingesetzt wurden.
Das »TecTem« Dämmsystem wurde vom Institut für Bauklimatik vorgeschlagen, da die »TecTem« Dämmplatten mit einer Wärmeleitfähigkeit von
α = 0,045 W/mK zum einen sehr gute thermische Kennwerte aufweisen und somit Wärmeverluste deutlich reduzieren. Zum anderen haben die aus vulkanischem Glas (sogenanntem Perlit) hergestellten Platten die Eigenschaft, anfallendes Kondensat aufzunehmen und zeitverzögert wieder abzugeben, auch mögliche Feuchtespitzen der Raumluft werden zuverlässig abgepuffert. Das gesamte System ist diffusionsoffen und kapillaraktiv. Außerdem ist »TecTem« mit seinem pH-Wert 10 gegen Schimmelpilz resistent.
Die Verarbeiter legten zuerst die alte Bausubstanz vollständig frei. Um die Platten optimal zu montieren, ist ein ebener Untergrund nötig. Deshalb wurde im nächsten Schritt der zum System gehörende »TecTem« Grundputz aufgebracht. Nach dem vollständigen Durchtrocknen des Ausgleichputzes erfolgte dann die Montage der Dämmplatten: Dazu wurde der diffusionsoffene »TecTem« Klebespachtel vollflächig auf die »TecTem« Platten aufgetragen und mit einer Zahntraufel durchkämmt. Anschließend wurden die Dämmplatten in waagerechten Reihen im Verband mit einem Mindestversatz von 20 cm angesetzt. Die Verarbeiter achteten darauf, dass die Dämmplatten dicht gestoßen wurden und kein Kleber in die Fugen gelangte.
Zur Verbesserung der Haftfähigkeit wurde die gesamte Fläche mit »TecTem« Grundierung vorbehandelt. Nach Trocknung der Grundierung, in der Regel nach drei Stunden, konnten die Verarbeiter mit der Armierung beginnen. Sie trugen den »TecTem« Innenputz in Bahnenbreite des Gewebes auf. Danach durchkämmten sie das Material mit der Zahntraufel. Anschließend legten sie »TecTem« Gewebe ins obere Drittel des Putzes in Bahnen mit 10 cm Überlappung ein und überzogen die Fläche noch einmal dünn mit dem Innenputz.
Weitere Maßnahmen umfassten etwa die Dämmung der obersten Geschossdecke mit Einblasdämmung zwischen Deckenheizung und Decke. Die Ziegeldecke über dem Kellergeschoss wurde mit 90 mm mineralischem Dämmstoff WLG 035 und einer Dampfbremse oberhalb der Ziegeldecke sowie 60 mm »Tektalan« Deckendämmung von Knauf Insulation unterhalb der Decke energetisch ertüchtigt.

Wissenschaftler auf der Baustelle
Während der Dämmarbeiten waren regelmäßig die Wissenschaftler der TU Dresden auf der Baustelle. Schließlich galt es, umfangreiche Sensorik zu installieren und zu vernetzen. »Wir haben Temperatursensoren, Temperatur-Luftfeuchte-Sensoren und Wärmestromplatten für die Erfassung des Wärmedurchgangs eingebaut«, erklärt Andreas Söhnchen vom Institut für Bauklimatik (IBK). »Die Sensoren befinden sich auf den Innen- und Außenoberflächen der Außenwände, aber auch zwischen der Dämmung und dem Ausgleichsputz.« Des Weiteren gibt es an jedem Fenster Kontakte, die genau die Öffnungszeiten und -dauer registrieren und somit auch das Nutzerverhalten in die Auswertung einbeziehen. Außerdem wurden Zähler für die Erfassung der Energiebedarfswerte wie Warmwasser und Heizwärme sowie Netzwerktechnik für die Datenerfassung und -übermittlung installiert. Um gesicherte Erkenntnisse zu gewinnen, ist eine Betrachtung über mehrere Jahre hinweg nötig. »Das liegt  an der Restfeuchte im Haus nach dem Umbau, die erst austrocknen muss, aber auch an Schwankungen im Nutzerverhalten oder Abwesenheitszeiten, die erst langfristig erfasst werden müssen.«


Mauerwerk & Beton

Wohnen für die Wissenschaft

Mitten in Weimar liegt das rund 2,5 Hektar große Areal »Altes Zöllnerviertel«, das sich etwa zu einem Drittel im Besitz der 2004 wiedergegründeten Max-Zöllner-Stiftung befindet. In einem großangelegten Bauprojekt werden hier verschiedene Bestandsgebäude, die teilweise aus den 1920er-Jahren stammen, im Laufe der nächsten Jahre saniert und durch neue Gebäude – darunter auch ein Kompetenz- und Beratungszentrum für sinnesbehinderte Menschen (KBZ) – ergänzt.

Lesedauer: min

Das Projekt wurde in der Konzeptionsphase vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie innerhalb der Initiative EnEff_Stadt als Forschungsprojekt gefördert, in dem die TU Dresden und das IAB Weimar als wissenschaftliche Partner beteiligt waren. In der Umsetzung werden nur noch die beiden wissenschaftlichen Einrichtungen gefördert. Dabei wollen die Wissenschaftler unter anderem umfangreiche Daten in Bezug auf die Innendämmung der Gebäude mit unterschiedlichen Materialien sammeln. In einem ersten Bauabschnitt wurden von Mai bis August 2014 drei von sechs Sanierungen auf der Schwabestraße fertiggestellt. Darunter befindet sich auch das Gebäude mit der Hausnummer 11, in dem die Innendämmung mit Hilfe von rund 560 m2 »TecTem Insulation Board Indoor« von Knauf Aquapanel realisiert wurde.Die sechs denkmalgeschützten Häuser sind technisch auf dem gleichen Stand_ Entstanden zwischen 1920 und 1925 aus verputztem Ziegelmauerwerk, die Mansard- bzw. Walmdächer gedeckt mit Tonziegeln. Kein Haus war energetisch ertüchtigt, einige standen leer oder hatten Feuchteschäden. Die Folge_ immenser Sanierungsbedarf. So herausfordernd dieser Status Quo für den Besitzer war, boten die Gebäude gleichzeitig auch eine interessante Chance_ Schließlich sind sie faktisch baugleich – und bilden so eine ideale Plattform für ein Modellprojekt. Verschiedene Innendämmsysteme können so im Langzeitversuch getestet und auch miteinander verglichen werden.
Die gesamte Entwicklung des Alten Zöllnerviertels wird im Rahmen der Forschungsinitiative EnEff_Stadt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert. Angefangen mit der Erstellung eines Energiekonzepts von Juli 2010 bis Juni 2013, befindet sich das Projekt nun in der Umsetzungsphase, die bis 2016 geplant ist. Die wissenschaftliche Betreuung der energetischen Wohngebäudesanierung wird vom Institut für Bauklimatik der TU Dresden übernommen, das sich um das Dämmkonzept und die anschließende dritte Projektphase, das längerfristige Monitoring, kümmert.
Die architektonische Planung hat das Büro SIGMA PLAN Weimar übernommen, das schon seit längerer Zeit mit der Max-Zöllner-Stiftung zusammenarbeitet. Torsten Bude ist Gesellschafter des Büros und leitet das Projekt_ »Mit dem Bauen für Sinnesbehinderte haben wir schon Erfahrungen gemacht. Eine der besonderen Herausforderungen war es jedoch, diese in Einklang mit der alten Bausubstanz und den neuen Dämmsystemen zu bringen«. So war zum Beispiel die Beheizung der neun, zwischen 50 und 90 m2 großen Wohnungen nicht mit einer Fußbodenheizung zu realisieren, da dadurch die durchgängige Barrierefreiheit beeinträchtigt worden wäre. »Aufgrund der relativ kleinen Grundrisse waren auch Wandheizungen schwierig, so dass wir uns letztlich für Deckenstrahlplatten entschieden haben«, so Bude.
Zu den weiteren Besonderheiten, die den adäquaten Wohnraum für Sinnesbehinderte ausmachen, zählen etwa Klingelanlagen mit Kameras, eine erhöhte Anzahl von Steckdosen und Rauchmeldern sowie optische und haptische Leitsysteme sowohl in den Häusern als auch in den Außenanlagen. Um größtmögliche Energieeffizienz zu erreichen und gleichzeitig den Erfordernissen des Forschungsprojekts gerecht zu werden, wurde außerdem eine kontrollierte Wohnraumlüftung eingebaut. »Besonders interessant war für uns als Büro aber die Detailplanung und Umsetzung der Innendämmung im Bereich der alten Holzbalkendecken«, erzählt Torsten Bude. »Wir haben in Haus Nummer 11 intensiv mit ›TecTem‹ gearbeitet und durch das Innendämmsystem einen echten Know-how-Zuwachs erhalten.«

Dämmsystem mit vielen Vorteilen
Je nach Wand und Anforderung wurden verschiedene Dämmstärken im Gebäude eingesetzt. Mit der technischen Umsetzung war die wir-bauen-aus Ltd. aus Pössneck beauftragt, die mit bis zu vier Trockenbauern vor Ort war. »Besonders wichtig war die höchstmögliche Präzision bei den Arbeiten«, erzählt deren Projektleiter Frank Mehlhorn, »die jeweiligen Vorgaben zu den Dämmstärken kamen direkt von den Wissenschaftlern der TU.« So führte das Team die Innendämmung der Außenwände im EG und 1. OG mit 100 mm »TecTem« Dämmplatten aus, während im 2. OG und an der Zwerchgiebelfront »TecTem« Dämmplatten mit 80 Stärke mm eingesetzt wurden.
Das »TecTem« Dämmsystem wurde vom Institut für Bauklimatik vorgeschlagen, da die »TecTem« Dämmplatten mit einer Wärmeleitfähigkeit von
α = 0,045 W/mK zum einen sehr gute thermische Kennwerte aufweisen und somit Wärmeverluste deutlich reduzieren. Zum anderen haben die aus vulkanischem Glas (sogenanntem Perlit) hergestellten Platten die Eigenschaft, anfallendes Kondensat aufzunehmen und zeitverzögert wieder abzugeben, auch mögliche Feuchtespitzen der Raumluft werden zuverlässig abgepuffert. Das gesamte System ist diffusionsoffen und kapillaraktiv. Außerdem ist »TecTem« mit seinem pH-Wert 10 gegen Schimmelpilz resistent.
Die Verarbeiter legten zuerst die alte Bausubstanz vollständig frei. Um die Platten optimal zu montieren, ist ein ebener Untergrund nötig. Deshalb wurde im nächsten Schritt der zum System gehörende »TecTem« Grundputz aufgebracht. Nach dem vollständigen Durchtrocknen des Ausgleichputzes erfolgte dann die Montage der Dämmplatten: Dazu wurde der diffusionsoffene »TecTem« Klebespachtel vollflächig auf die »TecTem« Platten aufgetragen und mit einer Zahntraufel durchkämmt. Anschließend wurden die Dämmplatten in waagerechten Reihen im Verband mit einem Mindestversatz von 20 cm angesetzt. Die Verarbeiter achteten darauf, dass die Dämmplatten dicht gestoßen wurden und kein Kleber in die Fugen gelangte.
Zur Verbesserung der Haftfähigkeit wurde die gesamte Fläche mit »TecTem« Grundierung vorbehandelt. Nach Trocknung der Grundierung, in der Regel nach drei Stunden, konnten die Verarbeiter mit der Armierung beginnen. Sie trugen den »TecTem« Innenputz in Bahnenbreite des Gewebes auf. Danach durchkämmten sie das Material mit der Zahntraufel. Anschließend legten sie »TecTem« Gewebe ins obere Drittel des Putzes in Bahnen mit 10 cm Überlappung ein und überzogen die Fläche noch einmal dünn mit dem Innenputz.
Weitere Maßnahmen umfassten etwa die Dämmung der obersten Geschossdecke mit Einblasdämmung zwischen Deckenheizung und Decke. Die Ziegeldecke über dem Kellergeschoss wurde mit 90 mm mineralischem Dämmstoff WLG 035 und einer Dampfbremse oberhalb der Ziegeldecke sowie 60 mm »Tektalan« Deckendämmung von Knauf Insulation unterhalb der Decke energetisch ertüchtigt.

Wissenschaftler auf der Baustelle
Während der Dämmarbeiten waren regelmäßig die Wissenschaftler der TU Dresden auf der Baustelle. Schließlich galt es, umfangreiche Sensorik zu installieren und zu vernetzen. »Wir haben Temperatursensoren, Temperatur-Luftfeuchte-Sensoren und Wärmestromplatten für die Erfassung des Wärmedurchgangs eingebaut«, erklärt Andreas Söhnchen vom Institut für Bauklimatik (IBK). »Die Sensoren befinden sich auf den Innen- und Außenoberflächen der Außenwände, aber auch zwischen der Dämmung und dem Ausgleichsputz.« Des Weiteren gibt es an jedem Fenster Kontakte, die genau die Öffnungszeiten und -dauer registrieren und somit auch das Nutzerverhalten in die Auswertung einbeziehen. Außerdem wurden Zähler für die Erfassung der Energiebedarfswerte wie Warmwasser und Heizwärme sowie Netzwerktechnik für die Datenerfassung und -übermittlung installiert. Um gesicherte Erkenntnisse zu gewinnen, ist eine Betrachtung über mehrere Jahre hinweg nötig. »Das liegt  an der Restfeuchte im Haus nach dem Umbau, die erst austrocknen muss, aber auch an Schwankungen im Nutzerverhalten oder Abwesenheitszeiten, die erst langfristig erfasst werden müssen.«


Werkzeuge

Wohnen für die Wissenschaft

Mitten in Weimar liegt das rund 2,5 Hektar große Areal »Altes Zöllnerviertel«, das sich etwa zu einem Drittel im Besitz der 2004 wiedergegründeten Max-Zöllner-Stiftung befindet. In einem großangelegten Bauprojekt werden hier verschiedene Bestandsgebäude, die teilweise aus den 1920er-Jahren stammen, im Laufe der nächsten Jahre saniert und durch neue Gebäude – darunter auch ein Kompetenz- und Beratungszentrum für sinnesbehinderte Menschen (KBZ) – ergänzt.

Lesedauer: min

Das Projekt wurde in der Konzeptionsphase vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie innerhalb der Initiative EnEff_Stadt als Forschungsprojekt gefördert, in dem die TU Dresden und das IAB Weimar als wissenschaftliche Partner beteiligt waren. In der Umsetzung werden nur noch die beiden wissenschaftlichen Einrichtungen gefördert. Dabei wollen die Wissenschaftler unter anderem umfangreiche Daten in Bezug auf die Innendämmung der Gebäude mit unterschiedlichen Materialien sammeln. In einem ersten Bauabschnitt wurden von Mai bis August 2014 drei von sechs Sanierungen auf der Schwabestraße fertiggestellt. Darunter befindet sich auch das Gebäude mit der Hausnummer 11, in dem die Innendämmung mit Hilfe von rund 560 m2 »TecTem Insulation Board Indoor« von Knauf Aquapanel realisiert wurde.Die sechs denkmalgeschützten Häuser sind technisch auf dem gleichen Stand_ Entstanden zwischen 1920 und 1925 aus verputztem Ziegelmauerwerk, die Mansard- bzw. Walmdächer gedeckt mit Tonziegeln. Kein Haus war energetisch ertüchtigt, einige standen leer oder hatten Feuchteschäden. Die Folge_ immenser Sanierungsbedarf. So herausfordernd dieser Status Quo für den Besitzer war, boten die Gebäude gleichzeitig auch eine interessante Chance_ Schließlich sind sie faktisch baugleich – und bilden so eine ideale Plattform für ein Modellprojekt. Verschiedene Innendämmsysteme können so im Langzeitversuch getestet und auch miteinander verglichen werden.
Die gesamte Entwicklung des Alten Zöllnerviertels wird im Rahmen der Forschungsinitiative EnEff_Stadt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert. Angefangen mit der Erstellung eines Energiekonzepts von Juli 2010 bis Juni 2013, befindet sich das Projekt nun in der Umsetzungsphase, die bis 2016 geplant ist. Die wissenschaftliche Betreuung der energetischen Wohngebäudesanierung wird vom Institut für Bauklimatik der TU Dresden übernommen, das sich um das Dämmkonzept und die anschließende dritte Projektphase, das längerfristige Monitoring, kümmert.
Die architektonische Planung hat das Büro SIGMA PLAN Weimar übernommen, das schon seit längerer Zeit mit der Max-Zöllner-Stiftung zusammenarbeitet. Torsten Bude ist Gesellschafter des Büros und leitet das Projekt_ »Mit dem Bauen für Sinnesbehinderte haben wir schon Erfahrungen gemacht. Eine der besonderen Herausforderungen war es jedoch, diese in Einklang mit der alten Bausubstanz und den neuen Dämmsystemen zu bringen«. So war zum Beispiel die Beheizung der neun, zwischen 50 und 90 m2 großen Wohnungen nicht mit einer Fußbodenheizung zu realisieren, da dadurch die durchgängige Barrierefreiheit beeinträchtigt worden wäre. »Aufgrund der relativ kleinen Grundrisse waren auch Wandheizungen schwierig, so dass wir uns letztlich für Deckenstrahlplatten entschieden haben«, so Bude.
Zu den weiteren Besonderheiten, die den adäquaten Wohnraum für Sinnesbehinderte ausmachen, zählen etwa Klingelanlagen mit Kameras, eine erhöhte Anzahl von Steckdosen und Rauchmeldern sowie optische und haptische Leitsysteme sowohl in den Häusern als auch in den Außenanlagen. Um größtmögliche Energieeffizienz zu erreichen und gleichzeitig den Erfordernissen des Forschungsprojekts gerecht zu werden, wurde außerdem eine kontrollierte Wohnraumlüftung eingebaut. »Besonders interessant war für uns als Büro aber die Detailplanung und Umsetzung der Innendämmung im Bereich der alten Holzbalkendecken«, erzählt Torsten Bude. »Wir haben in Haus Nummer 11 intensiv mit ›TecTem‹ gearbeitet und durch das Innendämmsystem einen echten Know-how-Zuwachs erhalten.«

Dämmsystem mit vielen Vorteilen
Je nach Wand und Anforderung wurden verschiedene Dämmstärken im Gebäude eingesetzt. Mit der technischen Umsetzung war die wir-bauen-aus Ltd. aus Pössneck beauftragt, die mit bis zu vier Trockenbauern vor Ort war. »Besonders wichtig war die höchstmögliche Präzision bei den Arbeiten«, erzählt deren Projektleiter Frank Mehlhorn, »die jeweiligen Vorgaben zu den Dämmstärken kamen direkt von den Wissenschaftlern der TU.« So führte das Team die Innendämmung der Außenwände im EG und 1. OG mit 100 mm »TecTem« Dämmplatten aus, während im 2. OG und an der Zwerchgiebelfront »TecTem« Dämmplatten mit 80 Stärke mm eingesetzt wurden.
Das »TecTem« Dämmsystem wurde vom Institut für Bauklimatik vorgeschlagen, da die »TecTem« Dämmplatten mit einer Wärmeleitfähigkeit von
α = 0,045 W/mK zum einen sehr gute thermische Kennwerte aufweisen und somit Wärmeverluste deutlich reduzieren. Zum anderen haben die aus vulkanischem Glas (sogenanntem Perlit) hergestellten Platten die Eigenschaft, anfallendes Kondensat aufzunehmen und zeitverzögert wieder abzugeben, auch mögliche Feuchtespitzen der Raumluft werden zuverlässig abgepuffert. Das gesamte System ist diffusionsoffen und kapillaraktiv. Außerdem ist »TecTem« mit seinem pH-Wert 10 gegen Schimmelpilz resistent.
Die Verarbeiter legten zuerst die alte Bausubstanz vollständig frei. Um die Platten optimal zu montieren, ist ein ebener Untergrund nötig. Deshalb wurde im nächsten Schritt der zum System gehörende »TecTem« Grundputz aufgebracht. Nach dem vollständigen Durchtrocknen des Ausgleichputzes erfolgte dann die Montage der Dämmplatten: Dazu wurde der diffusionsoffene »TecTem« Klebespachtel vollflächig auf die »TecTem« Platten aufgetragen und mit einer Zahntraufel durchkämmt. Anschließend wurden die Dämmplatten in waagerechten Reihen im Verband mit einem Mindestversatz von 20 cm angesetzt. Die Verarbeiter achteten darauf, dass die Dämmplatten dicht gestoßen wurden und kein Kleber in die Fugen gelangte.
Zur Verbesserung der Haftfähigkeit wurde die gesamte Fläche mit »TecTem« Grundierung vorbehandelt. Nach Trocknung der Grundierung, in der Regel nach drei Stunden, konnten die Verarbeiter mit der Armierung beginnen. Sie trugen den »TecTem« Innenputz in Bahnenbreite des Gewebes auf. Danach durchkämmten sie das Material mit der Zahntraufel. Anschließend legten sie »TecTem« Gewebe ins obere Drittel des Putzes in Bahnen mit 10 cm Überlappung ein und überzogen die Fläche noch einmal dünn mit dem Innenputz.
Weitere Maßnahmen umfassten etwa die Dämmung der obersten Geschossdecke mit Einblasdämmung zwischen Deckenheizung und Decke. Die Ziegeldecke über dem Kellergeschoss wurde mit 90 mm mineralischem Dämmstoff WLG 035 und einer Dampfbremse oberhalb der Ziegeldecke sowie 60 mm »Tektalan« Deckendämmung von Knauf Insulation unterhalb der Decke energetisch ertüchtigt.

Wissenschaftler auf der Baustelle
Während der Dämmarbeiten waren regelmäßig die Wissenschaftler der TU Dresden auf der Baustelle. Schließlich galt es, umfangreiche Sensorik zu installieren und zu vernetzen. »Wir haben Temperatursensoren, Temperatur-Luftfeuchte-Sensoren und Wärmestromplatten für die Erfassung des Wärmedurchgangs eingebaut«, erklärt Andreas Söhnchen vom Institut für Bauklimatik (IBK). »Die Sensoren befinden sich auf den Innen- und Außenoberflächen der Außenwände, aber auch zwischen der Dämmung und dem Ausgleichsputz.« Des Weiteren gibt es an jedem Fenster Kontakte, die genau die Öffnungszeiten und -dauer registrieren und somit auch das Nutzerverhalten in die Auswertung einbeziehen. Außerdem wurden Zähler für die Erfassung der Energiebedarfswerte wie Warmwasser und Heizwärme sowie Netzwerktechnik für die Datenerfassung und -übermittlung installiert. Um gesicherte Erkenntnisse zu gewinnen, ist eine Betrachtung über mehrere Jahre hinweg nötig. »Das liegt  an der Restfeuchte im Haus nach dem Umbau, die erst austrocknen muss, aber auch an Schwankungen im Nutzerverhalten oder Abwesenheitszeiten, die erst langfristig erfasst werden müssen.«


Das Bad

Wohnen für die Wissenschaft

Mitten in Weimar liegt das rund 2,5 Hektar große Areal »Altes Zöllnerviertel«, das sich etwa zu einem Drittel im Besitz der 2004 wiedergegründeten Max-Zöllner-Stiftung befindet. In einem großangelegten Bauprojekt werden hier verschiedene Bestandsgebäude, die teilweise aus den 1920er-Jahren stammen, im Laufe der nächsten Jahre saniert und durch neue Gebäude – darunter auch ein Kompetenz- und Beratungszentrum für sinnesbehinderte Menschen (KBZ) – ergänzt.

Lesedauer: min

Das Projekt wurde in der Konzeptionsphase vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie innerhalb der Initiative EnEff_Stadt als Forschungsprojekt gefördert, in dem die TU Dresden und das IAB Weimar als wissenschaftliche Partner beteiligt waren. In der Umsetzung werden nur noch die beiden wissenschaftlichen Einrichtungen gefördert. Dabei wollen die Wissenschaftler unter anderem umfangreiche Daten in Bezug auf die Innendämmung der Gebäude mit unterschiedlichen Materialien sammeln. In einem ersten Bauabschnitt wurden von Mai bis August 2014 drei von sechs Sanierungen auf der Schwabestraße fertiggestellt. Darunter befindet sich auch das Gebäude mit der Hausnummer 11, in dem die Innendämmung mit Hilfe von rund 560 m2 »TecTem Insulation Board Indoor« von Knauf Aquapanel realisiert wurde.Die sechs denkmalgeschützten Häuser sind technisch auf dem gleichen Stand_ Entstanden zwischen 1920 und 1925 aus verputztem Ziegelmauerwerk, die Mansard- bzw. Walmdächer gedeckt mit Tonziegeln. Kein Haus war energetisch ertüchtigt, einige standen leer oder hatten Feuchteschäden. Die Folge_ immenser Sanierungsbedarf. So herausfordernd dieser Status Quo für den Besitzer war, boten die Gebäude gleichzeitig auch eine interessante Chance_ Schließlich sind sie faktisch baugleich – und bilden so eine ideale Plattform für ein Modellprojekt. Verschiedene Innendämmsysteme können so im Langzeitversuch getestet und auch miteinander verglichen werden.
Die gesamte Entwicklung des Alten Zöllnerviertels wird im Rahmen der Forschungsinitiative EnEff_Stadt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert. Angefangen mit der Erstellung eines Energiekonzepts von Juli 2010 bis Juni 2013, befindet sich das Projekt nun in der Umsetzungsphase, die bis 2016 geplant ist. Die wissenschaftliche Betreuung der energetischen Wohngebäudesanierung wird vom Institut für Bauklimatik der TU Dresden übernommen, das sich um das Dämmkonzept und die anschließende dritte Projektphase, das längerfristige Monitoring, kümmert.
Die architektonische Planung hat das Büro SIGMA PLAN Weimar übernommen, das schon seit längerer Zeit mit der Max-Zöllner-Stiftung zusammenarbeitet. Torsten Bude ist Gesellschafter des Büros und leitet das Projekt_ »Mit dem Bauen für Sinnesbehinderte haben wir schon Erfahrungen gemacht. Eine der besonderen Herausforderungen war es jedoch, diese in Einklang mit der alten Bausubstanz und den neuen Dämmsystemen zu bringen«. So war zum Beispiel die Beheizung der neun, zwischen 50 und 90 m2 großen Wohnungen nicht mit einer Fußbodenheizung zu realisieren, da dadurch die durchgängige Barrierefreiheit beeinträchtigt worden wäre. »Aufgrund der relativ kleinen Grundrisse waren auch Wandheizungen schwierig, so dass wir uns letztlich für Deckenstrahlplatten entschieden haben«, so Bude.
Zu den weiteren Besonderheiten, die den adäquaten Wohnraum für Sinnesbehinderte ausmachen, zählen etwa Klingelanlagen mit Kameras, eine erhöhte Anzahl von Steckdosen und Rauchmeldern sowie optische und haptische Leitsysteme sowohl in den Häusern als auch in den Außenanlagen. Um größtmögliche Energieeffizienz zu erreichen und gleichzeitig den Erfordernissen des Forschungsprojekts gerecht zu werden, wurde außerdem eine kontrollierte Wohnraumlüftung eingebaut. »Besonders interessant war für uns als Büro aber die Detailplanung und Umsetzung der Innendämmung im Bereich der alten Holzbalkendecken«, erzählt Torsten Bude. »Wir haben in Haus Nummer 11 intensiv mit ›TecTem‹ gearbeitet und durch das Innendämmsystem einen echten Know-how-Zuwachs erhalten.«

Dämmsystem mit vielen Vorteilen
Je nach Wand und Anforderung wurden verschiedene Dämmstärken im Gebäude eingesetzt. Mit der technischen Umsetzung war die wir-bauen-aus Ltd. aus Pössneck beauftragt, die mit bis zu vier Trockenbauern vor Ort war. »Besonders wichtig war die höchstmögliche Präzision bei den Arbeiten«, erzählt deren Projektleiter Frank Mehlhorn, »die jeweiligen Vorgaben zu den Dämmstärken kamen direkt von den Wissenschaftlern der TU.« So führte das Team die Innendämmung der Außenwände im EG und 1. OG mit 100 mm »TecTem« Dämmplatten aus, während im 2. OG und an der Zwerchgiebelfront »TecTem« Dämmplatten mit 80 Stärke mm eingesetzt wurden.
Das »TecTem« Dämmsystem wurde vom Institut für Bauklimatik vorgeschlagen, da die »TecTem« Dämmplatten mit einer Wärmeleitfähigkeit von
α = 0,045 W/mK zum einen sehr gute thermische Kennwerte aufweisen und somit Wärmeverluste deutlich reduzieren. Zum anderen haben die aus vulkanischem Glas (sogenanntem Perlit) hergestellten Platten die Eigenschaft, anfallendes Kondensat aufzunehmen und zeitverzögert wieder abzugeben, auch mögliche Feuchtespitzen der Raumluft werden zuverlässig abgepuffert. Das gesamte System ist diffusionsoffen und kapillaraktiv. Außerdem ist »TecTem« mit seinem pH-Wert 10 gegen Schimmelpilz resistent.
Die Verarbeiter legten zuerst die alte Bausubstanz vollständig frei. Um die Platten optimal zu montieren, ist ein ebener Untergrund nötig. Deshalb wurde im nächsten Schritt der zum System gehörende »TecTem« Grundputz aufgebracht. Nach dem vollständigen Durchtrocknen des Ausgleichputzes erfolgte dann die Montage der Dämmplatten: Dazu wurde der diffusionsoffene »TecTem« Klebespachtel vollflächig auf die »TecTem« Platten aufgetragen und mit einer Zahntraufel durchkämmt. Anschließend wurden die Dämmplatten in waagerechten Reihen im Verband mit einem Mindestversatz von 20 cm angesetzt. Die Verarbeiter achteten darauf, dass die Dämmplatten dicht gestoßen wurden und kein Kleber in die Fugen gelangte.
Zur Verbesserung der Haftfähigkeit wurde die gesamte Fläche mit »TecTem« Grundierung vorbehandelt. Nach Trocknung der Grundierung, in der Regel nach drei Stunden, konnten die Verarbeiter mit der Armierung beginnen. Sie trugen den »TecTem« Innenputz in Bahnenbreite des Gewebes auf. Danach durchkämmten sie das Material mit der Zahntraufel. Anschließend legten sie »TecTem« Gewebe ins obere Drittel des Putzes in Bahnen mit 10 cm Überlappung ein und überzogen die Fläche noch einmal dünn mit dem Innenputz.
Weitere Maßnahmen umfassten etwa die Dämmung der obersten Geschossdecke mit Einblasdämmung zwischen Deckenheizung und Decke. Die Ziegeldecke über dem Kellergeschoss wurde mit 90 mm mineralischem Dämmstoff WLG 035 und einer Dampfbremse oberhalb der Ziegeldecke sowie 60 mm »Tektalan« Deckendämmung von Knauf Insulation unterhalb der Decke energetisch ertüchtigt.

Wissenschaftler auf der Baustelle
Während der Dämmarbeiten waren regelmäßig die Wissenschaftler der TU Dresden auf der Baustelle. Schließlich galt es, umfangreiche Sensorik zu installieren und zu vernetzen. »Wir haben Temperatursensoren, Temperatur-Luftfeuchte-Sensoren und Wärmestromplatten für die Erfassung des Wärmedurchgangs eingebaut«, erklärt Andreas Söhnchen vom Institut für Bauklimatik (IBK). »Die Sensoren befinden sich auf den Innen- und Außenoberflächen der Außenwände, aber auch zwischen der Dämmung und dem Ausgleichsputz.« Des Weiteren gibt es an jedem Fenster Kontakte, die genau die Öffnungszeiten und -dauer registrieren und somit auch das Nutzerverhalten in die Auswertung einbeziehen. Außerdem wurden Zähler für die Erfassung der Energiebedarfswerte wie Warmwasser und Heizwärme sowie Netzwerktechnik für die Datenerfassung und -übermittlung installiert. Um gesicherte Erkenntnisse zu gewinnen, ist eine Betrachtung über mehrere Jahre hinweg nötig. »Das liegt  an der Restfeuchte im Haus nach dem Umbau, die erst austrocknen muss, aber auch an Schwankungen im Nutzerverhalten oder Abwesenheitszeiten, die erst langfristig erfasst werden müssen.«


Das Fenster

Wohnen für die Wissenschaft

Mitten in Weimar liegt das rund 2,5 Hektar große Areal »Altes Zöllnerviertel«, das sich etwa zu einem Drittel im Besitz der 2004 wiedergegründeten Max-Zöllner-Stiftung befindet. In einem großangelegten Bauprojekt werden hier verschiedene Bestandsgebäude, die teilweise aus den 1920er-Jahren stammen, im Laufe der nächsten Jahre saniert und durch neue Gebäude – darunter auch ein Kompetenz- und Beratungszentrum für sinnesbehinderte Menschen (KBZ) – ergänzt.

Lesedauer: min

Das Projekt wurde in der Konzeptionsphase vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie innerhalb der Initiative EnEff_Stadt als Forschungsprojekt gefördert, in dem die TU Dresden und das IAB Weimar als wissenschaftliche Partner beteiligt waren. In der Umsetzung werden nur noch die beiden wissenschaftlichen Einrichtungen gefördert. Dabei wollen die Wissenschaftler unter anderem umfangreiche Daten in Bezug auf die Innendämmung der Gebäude mit unterschiedlichen Materialien sammeln. In einem ersten Bauabschnitt wurden von Mai bis August 2014 drei von sechs Sanierungen auf der Schwabestraße fertiggestellt. Darunter befindet sich auch das Gebäude mit der Hausnummer 11, in dem die Innendämmung mit Hilfe von rund 560 m2 »TecTem Insulation Board Indoor« von Knauf Aquapanel realisiert wurde.Die sechs denkmalgeschützten Häuser sind technisch auf dem gleichen Stand_ Entstanden zwischen 1920 und 1925 aus verputztem Ziegelmauerwerk, die Mansard- bzw. Walmdächer gedeckt mit Tonziegeln. Kein Haus war energetisch ertüchtigt, einige standen leer oder hatten Feuchteschäden. Die Folge_ immenser Sanierungsbedarf. So herausfordernd dieser Status Quo für den Besitzer war, boten die Gebäude gleichzeitig auch eine interessante Chance_ Schließlich sind sie faktisch baugleich – und bilden so eine ideale Plattform für ein Modellprojekt. Verschiedene Innendämmsysteme können so im Langzeitversuch getestet und auch miteinander verglichen werden.
Die gesamte Entwicklung des Alten Zöllnerviertels wird im Rahmen der Forschungsinitiative EnEff_Stadt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert. Angefangen mit der Erstellung eines Energiekonzepts von Juli 2010 bis Juni 2013, befindet sich das Projekt nun in der Umsetzungsphase, die bis 2016 geplant ist. Die wissenschaftliche Betreuung der energetischen Wohngebäudesanierung wird vom Institut für Bauklimatik der TU Dresden übernommen, das sich um das Dämmkonzept und die anschließende dritte Projektphase, das längerfristige Monitoring, kümmert.
Die architektonische Planung hat das Büro SIGMA PLAN Weimar übernommen, das schon seit längerer Zeit mit der Max-Zöllner-Stiftung zusammenarbeitet. Torsten Bude ist Gesellschafter des Büros und leitet das Projekt_ »Mit dem Bauen für Sinnesbehinderte haben wir schon Erfahrungen gemacht. Eine der besonderen Herausforderungen war es jedoch, diese in Einklang mit der alten Bausubstanz und den neuen Dämmsystemen zu bringen«. So war zum Beispiel die Beheizung der neun, zwischen 50 und 90 m2 großen Wohnungen nicht mit einer Fußbodenheizung zu realisieren, da dadurch die durchgängige Barrierefreiheit beeinträchtigt worden wäre. »Aufgrund der relativ kleinen Grundrisse waren auch Wandheizungen schwierig, so dass wir uns letztlich für Deckenstrahlplatten entschieden haben«, so Bude.
Zu den weiteren Besonderheiten, die den adäquaten Wohnraum für Sinnesbehinderte ausmachen, zählen etwa Klingelanlagen mit Kameras, eine erhöhte Anzahl von Steckdosen und Rauchmeldern sowie optische und haptische Leitsysteme sowohl in den Häusern als auch in den Außenanlagen. Um größtmögliche Energieeffizienz zu erreichen und gleichzeitig den Erfordernissen des Forschungsprojekts gerecht zu werden, wurde außerdem eine kontrollierte Wohnraumlüftung eingebaut. »Besonders interessant war für uns als Büro aber die Detailplanung und Umsetzung der Innendämmung im Bereich der alten Holzbalkendecken«, erzählt Torsten Bude. »Wir haben in Haus Nummer 11 intensiv mit ›TecTem‹ gearbeitet und durch das Innendämmsystem einen echten Know-how-Zuwachs erhalten.«

Dämmsystem mit vielen Vorteilen
Je nach Wand und Anforderung wurden verschiedene Dämmstärken im Gebäude eingesetzt. Mit der technischen Umsetzung war die wir-bauen-aus Ltd. aus Pössneck beauftragt, die mit bis zu vier Trockenbauern vor Ort war. »Besonders wichtig war die höchstmögliche Präzision bei den Arbeiten«, erzählt deren Projektleiter Frank Mehlhorn, »die jeweiligen Vorgaben zu den Dämmstärken kamen direkt von den Wissenschaftlern der TU.« So führte das Team die Innendämmung der Außenwände im EG und 1. OG mit 100 mm »TecTem« Dämmplatten aus, während im 2. OG und an der Zwerchgiebelfront »TecTem« Dämmplatten mit 80 Stärke mm eingesetzt wurden.
Das »TecTem« Dämmsystem wurde vom Institut für Bauklimatik vorgeschlagen, da die »TecTem« Dämmplatten mit einer Wärmeleitfähigkeit von
α = 0,045 W/mK zum einen sehr gute thermische Kennwerte aufweisen und somit Wärmeverluste deutlich reduzieren. Zum anderen haben die aus vulkanischem Glas (sogenanntem Perlit) hergestellten Platten die Eigenschaft, anfallendes Kondensat aufzunehmen und zeitverzögert wieder abzugeben, auch mögliche Feuchtespitzen der Raumluft werden zuverlässig abgepuffert. Das gesamte System ist diffusionsoffen und kapillaraktiv. Außerdem ist »TecTem« mit seinem pH-Wert 10 gegen Schimmelpilz resistent.
Die Verarbeiter legten zuerst die alte Bausubstanz vollständig frei. Um die Platten optimal zu montieren, ist ein ebener Untergrund nötig. Deshalb wurde im nächsten Schritt der zum System gehörende »TecTem« Grundputz aufgebracht. Nach dem vollständigen Durchtrocknen des Ausgleichputzes erfolgte dann die Montage der Dämmplatten: Dazu wurde der diffusionsoffene »TecTem« Klebespachtel vollflächig auf die »TecTem« Platten aufgetragen und mit einer Zahntraufel durchkämmt. Anschließend wurden die Dämmplatten in waagerechten Reihen im Verband mit einem Mindestversatz von 20 cm angesetzt. Die Verarbeiter achteten darauf, dass die Dämmplatten dicht gestoßen wurden und kein Kleber in die Fugen gelangte.
Zur Verbesserung der Haftfähigkeit wurde die gesamte Fläche mit »TecTem« Grundierung vorbehandelt. Nach Trocknung der Grundierung, in der Regel nach drei Stunden, konnten die Verarbeiter mit der Armierung beginnen. Sie trugen den »TecTem« Innenputz in Bahnenbreite des Gewebes auf. Danach durchkämmten sie das Material mit der Zahntraufel. Anschließend legten sie »TecTem« Gewebe ins obere Drittel des Putzes in Bahnen mit 10 cm Überlappung ein und überzogen die Fläche noch einmal dünn mit dem Innenputz.
Weitere Maßnahmen umfassten etwa die Dämmung der obersten Geschossdecke mit Einblasdämmung zwischen Deckenheizung und Decke. Die Ziegeldecke über dem Kellergeschoss wurde mit 90 mm mineralischem Dämmstoff WLG 035 und einer Dampfbremse oberhalb der Ziegeldecke sowie 60 mm »Tektalan« Deckendämmung von Knauf Insulation unterhalb der Decke energetisch ertüchtigt.

Wissenschaftler auf der Baustelle
Während der Dämmarbeiten waren regelmäßig die Wissenschaftler der TU Dresden auf der Baustelle. Schließlich galt es, umfangreiche Sensorik zu installieren und zu vernetzen. »Wir haben Temperatursensoren, Temperatur-Luftfeuchte-Sensoren und Wärmestromplatten für die Erfassung des Wärmedurchgangs eingebaut«, erklärt Andreas Söhnchen vom Institut für Bauklimatik (IBK). »Die Sensoren befinden sich auf den Innen- und Außenoberflächen der Außenwände, aber auch zwischen der Dämmung und dem Ausgleichsputz.« Des Weiteren gibt es an jedem Fenster Kontakte, die genau die Öffnungszeiten und -dauer registrieren und somit auch das Nutzerverhalten in die Auswertung einbeziehen. Außerdem wurden Zähler für die Erfassung der Energiebedarfswerte wie Warmwasser und Heizwärme sowie Netzwerktechnik für die Datenerfassung und -übermittlung installiert. Um gesicherte Erkenntnisse zu gewinnen, ist eine Betrachtung über mehrere Jahre hinweg nötig. »Das liegt  an der Restfeuchte im Haus nach dem Umbau, die erst austrocknen muss, aber auch an Schwankungen im Nutzerverhalten oder Abwesenheitszeiten, die erst langfristig erfasst werden müssen.«


Innenausbau

Wohnen für die Wissenschaft

Mitten in Weimar liegt das rund 2,5 Hektar große Areal »Altes Zöllnerviertel«, das sich etwa zu einem Drittel im Besitz der 2004 wiedergegründeten Max-Zöllner-Stiftung befindet. In einem großangelegten Bauprojekt werden hier verschiedene Bestandsgebäude, die teilweise aus den 1920er-Jahren stammen, im Laufe der nächsten Jahre saniert und durch neue Gebäude – darunter auch ein Kompetenz- und Beratungszentrum für sinnesbehinderte Menschen (KBZ) – ergänzt.

Lesedauer: min

Das Projekt wurde in der Konzeptionsphase vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie innerhalb der Initiative EnEff_Stadt als Forschungsprojekt gefördert, in dem die TU Dresden und das IAB Weimar als wissenschaftliche Partner beteiligt waren. In der Umsetzung werden nur noch die beiden wissenschaftlichen Einrichtungen gefördert. Dabei wollen die Wissenschaftler unter anderem umfangreiche Daten in Bezug auf die Innendämmung der Gebäude mit unterschiedlichen Materialien sammeln. In einem ersten Bauabschnitt wurden von Mai bis August 2014 drei von sechs Sanierungen auf der Schwabestraße fertiggestellt. Darunter befindet sich auch das Gebäude mit der Hausnummer 11, in dem die Innendämmung mit Hilfe von rund 560 m2 »TecTem Insulation Board Indoor« von Knauf Aquapanel realisiert wurde.Die sechs denkmalgeschützten Häuser sind technisch auf dem gleichen Stand_ Entstanden zwischen 1920 und 1925 aus verputztem Ziegelmauerwerk, die Mansard- bzw. Walmdächer gedeckt mit Tonziegeln. Kein Haus war energetisch ertüchtigt, einige standen leer oder hatten Feuchteschäden. Die Folge_ immenser Sanierungsbedarf. So herausfordernd dieser Status Quo für den Besitzer war, boten die Gebäude gleichzeitig auch eine interessante Chance_ Schließlich sind sie faktisch baugleich – und bilden so eine ideale Plattform für ein Modellprojekt. Verschiedene Innendämmsysteme können so im Langzeitversuch getestet und auch miteinander verglichen werden.
Die gesamte Entwicklung des Alten Zöllnerviertels wird im Rahmen der Forschungsinitiative EnEff_Stadt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert. Angefangen mit der Erstellung eines Energiekonzepts von Juli 2010 bis Juni 2013, befindet sich das Projekt nun in der Umsetzungsphase, die bis 2016 geplant ist. Die wissenschaftliche Betreuung der energetischen Wohngebäudesanierung wird vom Institut für Bauklimatik der TU Dresden übernommen, das sich um das Dämmkonzept und die anschließende dritte Projektphase, das längerfristige Monitoring, kümmert.
Die architektonische Planung hat das Büro SIGMA PLAN Weimar übernommen, das schon seit längerer Zeit mit der Max-Zöllner-Stiftung zusammenarbeitet. Torsten Bude ist Gesellschafter des Büros und leitet das Projekt_ »Mit dem Bauen für Sinnesbehinderte haben wir schon Erfahrungen gemacht. Eine der besonderen Herausforderungen war es jedoch, diese in Einklang mit der alten Bausubstanz und den neuen Dämmsystemen zu bringen«. So war zum Beispiel die Beheizung der neun, zwischen 50 und 90 m2 großen Wohnungen nicht mit einer Fußbodenheizung zu realisieren, da dadurch die durchgängige Barrierefreiheit beeinträchtigt worden wäre. »Aufgrund der relativ kleinen Grundrisse waren auch Wandheizungen schwierig, so dass wir uns letztlich für Deckenstrahlplatten entschieden haben«, so Bude.
Zu den weiteren Besonderheiten, die den adäquaten Wohnraum für Sinnesbehinderte ausmachen, zählen etwa Klingelanlagen mit Kameras, eine erhöhte Anzahl von Steckdosen und Rauchmeldern sowie optische und haptische Leitsysteme sowohl in den Häusern als auch in den Außenanlagen. Um größtmögliche Energieeffizienz zu erreichen und gleichzeitig den Erfordernissen des Forschungsprojekts gerecht zu werden, wurde außerdem eine kontrollierte Wohnraumlüftung eingebaut. »Besonders interessant war für uns als Büro aber die Detailplanung und Umsetzung der Innendämmung im Bereich der alten Holzbalkendecken«, erzählt Torsten Bude. »Wir haben in Haus Nummer 11 intensiv mit ›TecTem‹ gearbeitet und durch das Innendämmsystem einen echten Know-how-Zuwachs erhalten.«

Dämmsystem mit vielen Vorteilen
Je nach Wand und Anforderung wurden verschiedene Dämmstärken im Gebäude eingesetzt. Mit der technischen Umsetzung war die wir-bauen-aus Ltd. aus Pössneck beauftragt, die mit bis zu vier Trockenbauern vor Ort war. »Besonders wichtig war die höchstmögliche Präzision bei den Arbeiten«, erzählt deren Projektleiter Frank Mehlhorn, »die jeweiligen Vorgaben zu den Dämmstärken kamen direkt von den Wissenschaftlern der TU.« So führte das Team die Innendämmung der Außenwände im EG und 1. OG mit 100 mm »TecTem« Dämmplatten aus, während im 2. OG und an der Zwerchgiebelfront »TecTem« Dämmplatten mit 80 Stärke mm eingesetzt wurden.
Das »TecTem« Dämmsystem wurde vom Institut für Bauklimatik vorgeschlagen, da die »TecTem« Dämmplatten mit einer Wärmeleitfähigkeit von
α = 0,045 W/mK zum einen sehr gute thermische Kennwerte aufweisen und somit Wärmeverluste deutlich reduzieren. Zum anderen haben die aus vulkanischem Glas (sogenanntem Perlit) hergestellten Platten die Eigenschaft, anfallendes Kondensat aufzunehmen und zeitverzögert wieder abzugeben, auch mögliche Feuchtespitzen der Raumluft werden zuverlässig abgepuffert. Das gesamte System ist diffusionsoffen und kapillaraktiv. Außerdem ist »TecTem« mit seinem pH-Wert 10 gegen Schimmelpilz resistent.
Die Verarbeiter legten zuerst die alte Bausubstanz vollständig frei. Um die Platten optimal zu montieren, ist ein ebener Untergrund nötig. Deshalb wurde im nächsten Schritt der zum System gehörende »TecTem« Grundputz aufgebracht. Nach dem vollständigen Durchtrocknen des Ausgleichputzes erfolgte dann die Montage der Dämmplatten: Dazu wurde der diffusionsoffene »TecTem« Klebespachtel vollflächig auf die »TecTem« Platten aufgetragen und mit einer Zahntraufel durchkämmt. Anschließend wurden die Dämmplatten in waagerechten Reihen im Verband mit einem Mindestversatz von 20 cm angesetzt. Die Verarbeiter achteten darauf, dass die Dämmplatten dicht gestoßen wurden und kein Kleber in die Fugen gelangte.
Zur Verbesserung der Haftfähigkeit wurde die gesamte Fläche mit »TecTem« Grundierung vorbehandelt. Nach Trocknung der Grundierung, in der Regel nach drei Stunden, konnten die Verarbeiter mit der Armierung beginnen. Sie trugen den »TecTem« Innenputz in Bahnenbreite des Gewebes auf. Danach durchkämmten sie das Material mit der Zahntraufel. Anschließend legten sie »TecTem« Gewebe ins obere Drittel des Putzes in Bahnen mit 10 cm Überlappung ein und überzogen die Fläche noch einmal dünn mit dem Innenputz.
Weitere Maßnahmen umfassten etwa die Dämmung der obersten Geschossdecke mit Einblasdämmung zwischen Deckenheizung und Decke. Die Ziegeldecke über dem Kellergeschoss wurde mit 90 mm mineralischem Dämmstoff WLG 035 und einer Dampfbremse oberhalb der Ziegeldecke sowie 60 mm »Tektalan« Deckendämmung von Knauf Insulation unterhalb der Decke energetisch ertüchtigt.

Wissenschaftler auf der Baustelle
Während der Dämmarbeiten waren regelmäßig die Wissenschaftler der TU Dresden auf der Baustelle. Schließlich galt es, umfangreiche Sensorik zu installieren und zu vernetzen. »Wir haben Temperatursensoren, Temperatur-Luftfeuchte-Sensoren und Wärmestromplatten für die Erfassung des Wärmedurchgangs eingebaut«, erklärt Andreas Söhnchen vom Institut für Bauklimatik (IBK). »Die Sensoren befinden sich auf den Innen- und Außenoberflächen der Außenwände, aber auch zwischen der Dämmung und dem Ausgleichsputz.« Des Weiteren gibt es an jedem Fenster Kontakte, die genau die Öffnungszeiten und -dauer registrieren und somit auch das Nutzerverhalten in die Auswertung einbeziehen. Außerdem wurden Zähler für die Erfassung der Energiebedarfswerte wie Warmwasser und Heizwärme sowie Netzwerktechnik für die Datenerfassung und -übermittlung installiert. Um gesicherte Erkenntnisse zu gewinnen, ist eine Betrachtung über mehrere Jahre hinweg nötig. »Das liegt  an der Restfeuchte im Haus nach dem Umbau, die erst austrocknen muss, aber auch an Schwankungen im Nutzerverhalten oder Abwesenheitszeiten, die erst langfristig erfasst werden müssen.«


Die Türe

Wohnen für die Wissenschaft

Mitten in Weimar liegt das rund 2,5 Hektar große Areal »Altes Zöllnerviertel«, das sich etwa zu einem Drittel im Besitz der 2004 wiedergegründeten Max-Zöllner-Stiftung befindet. In einem großangelegten Bauprojekt werden hier verschiedene Bestandsgebäude, die teilweise aus den 1920er-Jahren stammen, im Laufe der nächsten Jahre saniert und durch neue Gebäude – darunter auch ein Kompetenz- und Beratungszentrum für sinnesbehinderte Menschen (KBZ) – ergänzt.

Lesedauer: min

Das Projekt wurde in der Konzeptionsphase vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie innerhalb der Initiative EnEff_Stadt als Forschungsprojekt gefördert, in dem die TU Dresden und das IAB Weimar als wissenschaftliche Partner beteiligt waren. In der Umsetzung werden nur noch die beiden wissenschaftlichen Einrichtungen gefördert. Dabei wollen die Wissenschaftler unter anderem umfangreiche Daten in Bezug auf die Innendämmung der Gebäude mit unterschiedlichen Materialien sammeln. In einem ersten Bauabschnitt wurden von Mai bis August 2014 drei von sechs Sanierungen auf der Schwabestraße fertiggestellt. Darunter befindet sich auch das Gebäude mit der Hausnummer 11, in dem die Innendämmung mit Hilfe von rund 560 m2 »TecTem Insulation Board Indoor« von Knauf Aquapanel realisiert wurde.Die sechs denkmalgeschützten Häuser sind technisch auf dem gleichen Stand_ Entstanden zwischen 1920 und 1925 aus verputztem Ziegelmauerwerk, die Mansard- bzw. Walmdächer gedeckt mit Tonziegeln. Kein Haus war energetisch ertüchtigt, einige standen leer oder hatten Feuchteschäden. Die Folge_ immenser Sanierungsbedarf. So herausfordernd dieser Status Quo für den Besitzer war, boten die Gebäude gleichzeitig auch eine interessante Chance_ Schließlich sind sie faktisch baugleich – und bilden so eine ideale Plattform für ein Modellprojekt. Verschiedene Innendämmsysteme können so im Langzeitversuch getestet und auch miteinander verglichen werden.
Die gesamte Entwicklung des Alten Zöllnerviertels wird im Rahmen der Forschungsinitiative EnEff_Stadt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert. Angefangen mit der Erstellung eines Energiekonzepts von Juli 2010 bis Juni 2013, befindet sich das Projekt nun in der Umsetzungsphase, die bis 2016 geplant ist. Die wissenschaftliche Betreuung der energetischen Wohngebäudesanierung wird vom Institut für Bauklimatik der TU Dresden übernommen, das sich um das Dämmkonzept und die anschließende dritte Projektphase, das längerfristige Monitoring, kümmert.
Die architektonische Planung hat das Büro SIGMA PLAN Weimar übernommen, das schon seit längerer Zeit mit der Max-Zöllner-Stiftung zusammenarbeitet. Torsten Bude ist Gesellschafter des Büros und leitet das Projekt_ »Mit dem Bauen für Sinnesbehinderte haben wir schon Erfahrungen gemacht. Eine der besonderen Herausforderungen war es jedoch, diese in Einklang mit der alten Bausubstanz und den neuen Dämmsystemen zu bringen«. So war zum Beispiel die Beheizung der neun, zwischen 50 und 90 m2 großen Wohnungen nicht mit einer Fußbodenheizung zu realisieren, da dadurch die durchgängige Barrierefreiheit beeinträchtigt worden wäre. »Aufgrund der relativ kleinen Grundrisse waren auch Wandheizungen schwierig, so dass wir uns letztlich für Deckenstrahlplatten entschieden haben«, so Bude.
Zu den weiteren Besonderheiten, die den adäquaten Wohnraum für Sinnesbehinderte ausmachen, zählen etwa Klingelanlagen mit Kameras, eine erhöhte Anzahl von Steckdosen und Rauchmeldern sowie optische und haptische Leitsysteme sowohl in den Häusern als auch in den Außenanlagen. Um größtmögliche Energieeffizienz zu erreichen und gleichzeitig den Erfordernissen des Forschungsprojekts gerecht zu werden, wurde außerdem eine kontrollierte Wohnraumlüftung eingebaut. »Besonders interessant war für uns als Büro aber die Detailplanung und Umsetzung der Innendämmung im Bereich der alten Holzbalkendecken«, erzählt Torsten Bude. »Wir haben in Haus Nummer 11 intensiv mit ›TecTem‹ gearbeitet und durch das Innendämmsystem einen echten Know-how-Zuwachs erhalten.«

Dämmsystem mit vielen Vorteilen
Je nach Wand und Anforderung wurden verschiedene Dämmstärken im Gebäude eingesetzt. Mit der technischen Umsetzung war die wir-bauen-aus Ltd. aus Pössneck beauftragt, die mit bis zu vier Trockenbauern vor Ort war. »Besonders wichtig war die höchstmögliche Präzision bei den Arbeiten«, erzählt deren Projektleiter Frank Mehlhorn, »die jeweiligen Vorgaben zu den Dämmstärken kamen direkt von den Wissenschaftlern der TU.« So führte das Team die Innendämmung der Außenwände im EG und 1. OG mit 100 mm »TecTem« Dämmplatten aus, während im 2. OG und an der Zwerchgiebelfront »TecTem« Dämmplatten mit 80 Stärke mm eingesetzt wurden.
Das »TecTem« Dämmsystem wurde vom Institut für Bauklimatik vorgeschlagen, da die »TecTem« Dämmplatten mit einer Wärmeleitfähigkeit von
α = 0,045 W/mK zum einen sehr gute thermische Kennwerte aufweisen und somit Wärmeverluste deutlich reduzieren. Zum anderen haben die aus vulkanischem Glas (sogenanntem Perlit) hergestellten Platten die Eigenschaft, anfallendes Kondensat aufzunehmen und zeitverzögert wieder abzugeben, auch mögliche Feuchtespitzen der Raumluft werden zuverlässig abgepuffert. Das gesamte System ist diffusionsoffen und kapillaraktiv. Außerdem ist »TecTem« mit seinem pH-Wert 10 gegen Schimmelpilz resistent.
Die Verarbeiter legten zuerst die alte Bausubstanz vollständig frei. Um die Platten optimal zu montieren, ist ein ebener Untergrund nötig. Deshalb wurde im nächsten Schritt der zum System gehörende »TecTem« Grundputz aufgebracht. Nach dem vollständigen Durchtrocknen des Ausgleichputzes erfolgte dann die Montage der Dämmplatten: Dazu wurde der diffusionsoffene »TecTem« Klebespachtel vollflächig auf die »TecTem« Platten aufgetragen und mit einer Zahntraufel durchkämmt. Anschließend wurden die Dämmplatten in waagerechten Reihen im Verband mit einem Mindestversatz von 20 cm angesetzt. Die Verarbeiter achteten darauf, dass die Dämmplatten dicht gestoßen wurden und kein Kleber in die Fugen gelangte.
Zur Verbesserung der Haftfähigkeit wurde die gesamte Fläche mit »TecTem« Grundierung vorbehandelt. Nach Trocknung der Grundierung, in der Regel nach drei Stunden, konnten die Verarbeiter mit der Armierung beginnen. Sie trugen den »TecTem« Innenputz in Bahnenbreite des Gewebes auf. Danach durchkämmten sie das Material mit der Zahntraufel. Anschließend legten sie »TecTem« Gewebe ins obere Drittel des Putzes in Bahnen mit 10 cm Überlappung ein und überzogen die Fläche noch einmal dünn mit dem Innenputz.
Weitere Maßnahmen umfassten etwa die Dämmung der obersten Geschossdecke mit Einblasdämmung zwischen Deckenheizung und Decke. Die Ziegeldecke über dem Kellergeschoss wurde mit 90 mm mineralischem Dämmstoff WLG 035 und einer Dampfbremse oberhalb der Ziegeldecke sowie 60 mm »Tektalan« Deckendämmung von Knauf Insulation unterhalb der Decke energetisch ertüchtigt.

Wissenschaftler auf der Baustelle
Während der Dämmarbeiten waren regelmäßig die Wissenschaftler der TU Dresden auf der Baustelle. Schließlich galt es, umfangreiche Sensorik zu installieren und zu vernetzen. »Wir haben Temperatursensoren, Temperatur-Luftfeuchte-Sensoren und Wärmestromplatten für die Erfassung des Wärmedurchgangs eingebaut«, erklärt Andreas Söhnchen vom Institut für Bauklimatik (IBK). »Die Sensoren befinden sich auf den Innen- und Außenoberflächen der Außenwände, aber auch zwischen der Dämmung und dem Ausgleichsputz.« Des Weiteren gibt es an jedem Fenster Kontakte, die genau die Öffnungszeiten und -dauer registrieren und somit auch das Nutzerverhalten in die Auswertung einbeziehen. Außerdem wurden Zähler für die Erfassung der Energiebedarfswerte wie Warmwasser und Heizwärme sowie Netzwerktechnik für die Datenerfassung und -übermittlung installiert. Um gesicherte Erkenntnisse zu gewinnen, ist eine Betrachtung über mehrere Jahre hinweg nötig. »Das liegt  an der Restfeuchte im Haus nach dem Umbau, die erst austrocknen muss, aber auch an Schwankungen im Nutzerverhalten oder Abwesenheitszeiten, die erst langfristig erfasst werden müssen.«


Arbeitsschutz / Arbeitssicherheit

Wohnen für die Wissenschaft

Mitten in Weimar liegt das rund 2,5 Hektar große Areal »Altes Zöllnerviertel«, das sich etwa zu einem Drittel im Besitz der 2004 wiedergegründeten Max-Zöllner-Stiftung befindet. In einem großangelegten Bauprojekt werden hier verschiedene Bestandsgebäude, die teilweise aus den 1920er-Jahren stammen, im Laufe der nächsten Jahre saniert und durch neue Gebäude – darunter auch ein Kompetenz- und Beratungszentrum für sinnesbehinderte Menschen (KBZ) – ergänzt.

Lesedauer: min

Das Projekt wurde in der Konzeptionsphase vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie innerhalb der Initiative EnEff_Stadt als Forschungsprojekt gefördert, in dem die TU Dresden und das IAB Weimar als wissenschaftliche Partner beteiligt waren. In der Umsetzung werden nur noch die beiden wissenschaftlichen Einrichtungen gefördert. Dabei wollen die Wissenschaftler unter anderem umfangreiche Daten in Bezug auf die Innendämmung der Gebäude mit unterschiedlichen Materialien sammeln. In einem ersten Bauabschnitt wurden von Mai bis August 2014 drei von sechs Sanierungen auf der Schwabestraße fertiggestellt. Darunter befindet sich auch das Gebäude mit der Hausnummer 11, in dem die Innendämmung mit Hilfe von rund 560 m2 »TecTem Insulation Board Indoor« von Knauf Aquapanel realisiert wurde.Die sechs denkmalgeschützten Häuser sind technisch auf dem gleichen Stand_ Entstanden zwischen 1920 und 1925 aus verputztem Ziegelmauerwerk, die Mansard- bzw. Walmdächer gedeckt mit Tonziegeln. Kein Haus war energetisch ertüchtigt, einige standen leer oder hatten Feuchteschäden. Die Folge_ immenser Sanierungsbedarf. So herausfordernd dieser Status Quo für den Besitzer war, boten die Gebäude gleichzeitig auch eine interessante Chance_ Schließlich sind sie faktisch baugleich – und bilden so eine ideale Plattform für ein Modellprojekt. Verschiedene Innendämmsysteme können so im Langzeitversuch getestet und auch miteinander verglichen werden.
Die gesamte Entwicklung des Alten Zöllnerviertels wird im Rahmen der Forschungsinitiative EnEff_Stadt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert. Angefangen mit der Erstellung eines Energiekonzepts von Juli 2010 bis Juni 2013, befindet sich das Projekt nun in der Umsetzungsphase, die bis 2016 geplant ist. Die wissenschaftliche Betreuung der energetischen Wohngebäudesanierung wird vom Institut für Bauklimatik der TU Dresden übernommen, das sich um das Dämmkonzept und die anschließende dritte Projektphase, das längerfristige Monitoring, kümmert.
Die architektonische Planung hat das Büro SIGMA PLAN Weimar übernommen, das schon seit längerer Zeit mit der Max-Zöllner-Stiftung zusammenarbeitet. Torsten Bude ist Gesellschafter des Büros und leitet das Projekt_ »Mit dem Bauen für Sinnesbehinderte haben wir schon Erfahrungen gemacht. Eine der besonderen Herausforderungen war es jedoch, diese in Einklang mit der alten Bausubstanz und den neuen Dämmsystemen zu bringen«. So war zum Beispiel die Beheizung der neun, zwischen 50 und 90 m2 großen Wohnungen nicht mit einer Fußbodenheizung zu realisieren, da dadurch die durchgängige Barrierefreiheit beeinträchtigt worden wäre. »Aufgrund der relativ kleinen Grundrisse waren auch Wandheizungen schwierig, so dass wir uns letztlich für Deckenstrahlplatten entschieden haben«, so Bude.
Zu den weiteren Besonderheiten, die den adäquaten Wohnraum für Sinnesbehinderte ausmachen, zählen etwa Klingelanlagen mit Kameras, eine erhöhte Anzahl von Steckdosen und Rauchmeldern sowie optische und haptische Leitsysteme sowohl in den Häusern als auch in den Außenanlagen. Um größtmögliche Energieeffizienz zu erreichen und gleichzeitig den Erfordernissen des Forschungsprojekts gerecht zu werden, wurde außerdem eine kontrollierte Wohnraumlüftung eingebaut. »Besonders interessant war für uns als Büro aber die Detailplanung und Umsetzung der Innendämmung im Bereich der alten Holzbalkendecken«, erzählt Torsten Bude. »Wir haben in Haus Nummer 11 intensiv mit ›TecTem‹ gearbeitet und durch das Innendämmsystem einen echten Know-how-Zuwachs erhalten.«

Dämmsystem mit vielen Vorteilen
Je nach Wand und Anforderung wurden verschiedene Dämmstärken im Gebäude eingesetzt. Mit der technischen Umsetzung war die wir-bauen-aus Ltd. aus Pössneck beauftragt, die mit bis zu vier Trockenbauern vor Ort war. »Besonders wichtig war die höchstmögliche Präzision bei den Arbeiten«, erzählt deren Projektleiter Frank Mehlhorn, »die jeweiligen Vorgaben zu den Dämmstärken kamen direkt von den Wissenschaftlern der TU.« So führte das Team die Innendämmung der Außenwände im EG und 1. OG mit 100 mm »TecTem« Dämmplatten aus, während im 2. OG und an der Zwerchgiebelfront »TecTem« Dämmplatten mit 80 Stärke mm eingesetzt wurden.
Das »TecTem« Dämmsystem wurde vom Institut für Bauklimatik vorgeschlagen, da die »TecTem« Dämmplatten mit einer Wärmeleitfähigkeit von
α = 0,045 W/mK zum einen sehr gute thermische Kennwerte aufweisen und somit Wärmeverluste deutlich reduzieren. Zum anderen haben die aus vulkanischem Glas (sogenanntem Perlit) hergestellten Platten die Eigenschaft, anfallendes Kondensat aufzunehmen und zeitverzögert wieder abzugeben, auch mögliche Feuchtespitzen der Raumluft werden zuverlässig abgepuffert. Das gesamte System ist diffusionsoffen und kapillaraktiv. Außerdem ist »TecTem« mit seinem pH-Wert 10 gegen Schimmelpilz resistent.
Die Verarbeiter legten zuerst die alte Bausubstanz vollständig frei. Um die Platten optimal zu montieren, ist ein ebener Untergrund nötig. Deshalb wurde im nächsten Schritt der zum System gehörende »TecTem« Grundputz aufgebracht. Nach dem vollständigen Durchtrocknen des Ausgleichputzes erfolgte dann die Montage der Dämmplatten: Dazu wurde der diffusionsoffene »TecTem« Klebespachtel vollflächig auf die »TecTem« Platten aufgetragen und mit einer Zahntraufel durchkämmt. Anschließend wurden die Dämmplatten in waagerechten Reihen im Verband mit einem Mindestversatz von 20 cm angesetzt. Die Verarbeiter achteten darauf, dass die Dämmplatten dicht gestoßen wurden und kein Kleber in die Fugen gelangte.
Zur Verbesserung der Haftfähigkeit wurde die gesamte Fläche mit »TecTem« Grundierung vorbehandelt. Nach Trocknung der Grundierung, in der Regel nach drei Stunden, konnten die Verarbeiter mit der Armierung beginnen. Sie trugen den »TecTem« Innenputz in Bahnenbreite des Gewebes auf. Danach durchkämmten sie das Material mit der Zahntraufel. Anschließend legten sie »TecTem« Gewebe ins obere Drittel des Putzes in Bahnen mit 10 cm Überlappung ein und überzogen die Fläche noch einmal dünn mit dem Innenputz.
Weitere Maßnahmen umfassten etwa die Dämmung der obersten Geschossdecke mit Einblasdämmung zwischen Deckenheizung und Decke. Die Ziegeldecke über dem Kellergeschoss wurde mit 90 mm mineralischem Dämmstoff WLG 035 und einer Dampfbremse oberhalb der Ziegeldecke sowie 60 mm »Tektalan« Deckendämmung von Knauf Insulation unterhalb der Decke energetisch ertüchtigt.

Wissenschaftler auf der Baustelle
Während der Dämmarbeiten waren regelmäßig die Wissenschaftler der TU Dresden auf der Baustelle. Schließlich galt es, umfangreiche Sensorik zu installieren und zu vernetzen. »Wir haben Temperatursensoren, Temperatur-Luftfeuchte-Sensoren und Wärmestromplatten für die Erfassung des Wärmedurchgangs eingebaut«, erklärt Andreas Söhnchen vom Institut für Bauklimatik (IBK). »Die Sensoren befinden sich auf den Innen- und Außenoberflächen der Außenwände, aber auch zwischen der Dämmung und dem Ausgleichsputz.« Des Weiteren gibt es an jedem Fenster Kontakte, die genau die Öffnungszeiten und -dauer registrieren und somit auch das Nutzerverhalten in die Auswertung einbeziehen. Außerdem wurden Zähler für die Erfassung der Energiebedarfswerte wie Warmwasser und Heizwärme sowie Netzwerktechnik für die Datenerfassung und -übermittlung installiert. Um gesicherte Erkenntnisse zu gewinnen, ist eine Betrachtung über mehrere Jahre hinweg nötig. »Das liegt  an der Restfeuchte im Haus nach dem Umbau, die erst austrocknen muss, aber auch an Schwankungen im Nutzerverhalten oder Abwesenheitszeiten, die erst langfristig erfasst werden müssen.«


Fassade

Wohnen für die Wissenschaft

Mitten in Weimar liegt das rund 2,5 Hektar große Areal »Altes Zöllnerviertel«, das sich etwa zu einem Drittel im Besitz der 2004 wiedergegründeten Max-Zöllner-Stiftung befindet. In einem großangelegten Bauprojekt werden hier verschiedene Bestandsgebäude, die teilweise aus den 1920er-Jahren stammen, im Laufe der nächsten Jahre saniert und durch neue Gebäude – darunter auch ein Kompetenz- und Beratungszentrum für sinnesbehinderte Menschen (KBZ) – ergänzt.

Lesedauer: min

Das Projekt wurde in der Konzeptionsphase vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie innerhalb der Initiative EnEff_Stadt als Forschungsprojekt gefördert, in dem die TU Dresden und das IAB Weimar als wissenschaftliche Partner beteiligt waren. In der Umsetzung werden nur noch die beiden wissenschaftlichen Einrichtungen gefördert. Dabei wollen die Wissenschaftler unter anderem umfangreiche Daten in Bezug auf die Innendämmung der Gebäude mit unterschiedlichen Materialien sammeln. In einem ersten Bauabschnitt wurden von Mai bis August 2014 drei von sechs Sanierungen auf der Schwabestraße fertiggestellt. Darunter befindet sich auch das Gebäude mit der Hausnummer 11, in dem die Innendämmung mit Hilfe von rund 560 m2 »TecTem Insulation Board Indoor« von Knauf Aquapanel realisiert wurde.Die sechs denkmalgeschützten Häuser sind technisch auf dem gleichen Stand_ Entstanden zwischen 1920 und 1925 aus verputztem Ziegelmauerwerk, die Mansard- bzw. Walmdächer gedeckt mit Tonziegeln. Kein Haus war energetisch ertüchtigt, einige standen leer oder hatten Feuchteschäden. Die Folge_ immenser Sanierungsbedarf. So herausfordernd dieser Status Quo für den Besitzer war, boten die Gebäude gleichzeitig auch eine interessante Chance_ Schließlich sind sie faktisch baugleich – und bilden so eine ideale Plattform für ein Modellprojekt. Verschiedene Innendämmsysteme können so im Langzeitversuch getestet und auch miteinander verglichen werden.
Die gesamte Entwicklung des Alten Zöllnerviertels wird im Rahmen der Forschungsinitiative EnEff_Stadt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert. Angefangen mit der Erstellung eines Energiekonzepts von Juli 2010 bis Juni 2013, befindet sich das Projekt nun in der Umsetzungsphase, die bis 2016 geplant ist. Die wissenschaftliche Betreuung der energetischen Wohngebäudesanierung wird vom Institut für Bauklimatik der TU Dresden übernommen, das sich um das Dämmkonzept und die anschließende dritte Projektphase, das längerfristige Monitoring, kümmert.
Die architektonische Planung hat das Büro SIGMA PLAN Weimar übernommen, das schon seit längerer Zeit mit der Max-Zöllner-Stiftung zusammenarbeitet. Torsten Bude ist Gesellschafter des Büros und leitet das Projekt_ »Mit dem Bauen für Sinnesbehinderte haben wir schon Erfahrungen gemacht. Eine der besonderen Herausforderungen war es jedoch, diese in Einklang mit der alten Bausubstanz und den neuen Dämmsystemen zu bringen«. So war zum Beispiel die Beheizung der neun, zwischen 50 und 90 m2 großen Wohnungen nicht mit einer Fußbodenheizung zu realisieren, da dadurch die durchgängige Barrierefreiheit beeinträchtigt worden wäre. »Aufgrund der relativ kleinen Grundrisse waren auch Wandheizungen schwierig, so dass wir uns letztlich für Deckenstrahlplatten entschieden haben«, so Bude.
Zu den weiteren Besonderheiten, die den adäquaten Wohnraum für Sinnesbehinderte ausmachen, zählen etwa Klingelanlagen mit Kameras, eine erhöhte Anzahl von Steckdosen und Rauchmeldern sowie optische und haptische Leitsysteme sowohl in den Häusern als auch in den Außenanlagen. Um größtmögliche Energieeffizienz zu erreichen und gleichzeitig den Erfordernissen des Forschungsprojekts gerecht zu werden, wurde außerdem eine kontrollierte Wohnraumlüftung eingebaut. »Besonders interessant war für uns als Büro aber die Detailplanung und Umsetzung der Innendämmung im Bereich der alten Holzbalkendecken«, erzählt Torsten Bude. »Wir haben in Haus Nummer 11 intensiv mit ›TecTem‹ gearbeitet und durch das Innendämmsystem einen echten Know-how-Zuwachs erhalten.«

Dämmsystem mit vielen Vorteilen
Je nach Wand und Anforderung wurden verschiedene Dämmstärken im Gebäude eingesetzt. Mit der technischen Umsetzung war die wir-bauen-aus Ltd. aus Pössneck beauftragt, die mit bis zu vier Trockenbauern vor Ort war. »Besonders wichtig war die höchstmögliche Präzision bei den Arbeiten«, erzählt deren Projektleiter Frank Mehlhorn, »die jeweiligen Vorgaben zu den Dämmstärken kamen direkt von den Wissenschaftlern der TU.« So führte das Team die Innendämmung der Außenwände im EG und 1. OG mit 100 mm »TecTem« Dämmplatten aus, während im 2. OG und an der Zwerchgiebelfront »TecTem« Dämmplatten mit 80 Stärke mm eingesetzt wurden.
Das »TecTem« Dämmsystem wurde vom Institut für Bauklimatik vorgeschlagen, da die »TecTem« Dämmplatten mit einer Wärmeleitfähigkeit von
α = 0,045 W/mK zum einen sehr gute thermische Kennwerte aufweisen und somit Wärmeverluste deutlich reduzieren. Zum anderen haben die aus vulkanischem Glas (sogenanntem Perlit) hergestellten Platten die Eigenschaft, anfallendes Kondensat aufzunehmen und zeitverzögert wieder abzugeben, auch mögliche Feuchtespitzen der Raumluft werden zuverlässig abgepuffert. Das gesamte System ist diffusionsoffen und kapillaraktiv. Außerdem ist »TecTem« mit seinem pH-Wert 10 gegen Schimmelpilz resistent.
Die Verarbeiter legten zuerst die alte Bausubstanz vollständig frei. Um die Platten optimal zu montieren, ist ein ebener Untergrund nötig. Deshalb wurde im nächsten Schritt der zum System gehörende »TecTem« Grundputz aufgebracht. Nach dem vollständigen Durchtrocknen des Ausgleichputzes erfolgte dann die Montage der Dämmplatten: Dazu wurde der diffusionsoffene »TecTem« Klebespachtel vollflächig auf die »TecTem« Platten aufgetragen und mit einer Zahntraufel durchkämmt. Anschließend wurden die Dämmplatten in waagerechten Reihen im Verband mit einem Mindestversatz von 20 cm angesetzt. Die Verarbeiter achteten darauf, dass die Dämmplatten dicht gestoßen wurden und kein Kleber in die Fugen gelangte.
Zur Verbesserung der Haftfähigkeit wurde die gesamte Fläche mit »TecTem« Grundierung vorbehandelt. Nach Trocknung der Grundierung, in der Regel nach drei Stunden, konnten die Verarbeiter mit der Armierung beginnen. Sie trugen den »TecTem« Innenputz in Bahnenbreite des Gewebes auf. Danach durchkämmten sie das Material mit der Zahntraufel. Anschließend legten sie »TecTem« Gewebe ins obere Drittel des Putzes in Bahnen mit 10 cm Überlappung ein und überzogen die Fläche noch einmal dünn mit dem Innenputz.
Weitere Maßnahmen umfassten etwa die Dämmung der obersten Geschossdecke mit Einblasdämmung zwischen Deckenheizung und Decke. Die Ziegeldecke über dem Kellergeschoss wurde mit 90 mm mineralischem Dämmstoff WLG 035 und einer Dampfbremse oberhalb der Ziegeldecke sowie 60 mm »Tektalan« Deckendämmung von Knauf Insulation unterhalb der Decke energetisch ertüchtigt.

Wissenschaftler auf der Baustelle
Während der Dämmarbeiten waren regelmäßig die Wissenschaftler der TU Dresden auf der Baustelle. Schließlich galt es, umfangreiche Sensorik zu installieren und zu vernetzen. »Wir haben Temperatursensoren, Temperatur-Luftfeuchte-Sensoren und Wärmestromplatten für die Erfassung des Wärmedurchgangs eingebaut«, erklärt Andreas Söhnchen vom Institut für Bauklimatik (IBK). »Die Sensoren befinden sich auf den Innen- und Außenoberflächen der Außenwände, aber auch zwischen der Dämmung und dem Ausgleichsputz.« Des Weiteren gibt es an jedem Fenster Kontakte, die genau die Öffnungszeiten und -dauer registrieren und somit auch das Nutzerverhalten in die Auswertung einbeziehen. Außerdem wurden Zähler für die Erfassung der Energiebedarfswerte wie Warmwasser und Heizwärme sowie Netzwerktechnik für die Datenerfassung und -übermittlung installiert. Um gesicherte Erkenntnisse zu gewinnen, ist eine Betrachtung über mehrere Jahre hinweg nötig. »Das liegt  an der Restfeuchte im Haus nach dem Umbau, die erst austrocknen muss, aber auch an Schwankungen im Nutzerverhalten oder Abwesenheitszeiten, die erst langfristig erfasst werden müssen.«


Außenanlagen

Wohnen für die Wissenschaft

Mitten in Weimar liegt das rund 2,5 Hektar große Areal »Altes Zöllnerviertel«, das sich etwa zu einem Drittel im Besitz der 2004 wiedergegründeten Max-Zöllner-Stiftung befindet. In einem großangelegten Bauprojekt werden hier verschiedene Bestandsgebäude, die teilweise aus den 1920er-Jahren stammen, im Laufe der nächsten Jahre saniert und durch neue Gebäude – darunter auch ein Kompetenz- und Beratungszentrum für sinnesbehinderte Menschen (KBZ) – ergänzt.

Lesedauer: min

Das Projekt wurde in der Konzeptionsphase vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie innerhalb der Initiative EnEff_Stadt als Forschungsprojekt gefördert, in dem die TU Dresden und das IAB Weimar als wissenschaftliche Partner beteiligt waren. In der Umsetzung werden nur noch die beiden wissenschaftlichen Einrichtungen gefördert. Dabei wollen die Wissenschaftler unter anderem umfangreiche Daten in Bezug auf die Innendämmung der Gebäude mit unterschiedlichen Materialien sammeln. In einem ersten Bauabschnitt wurden von Mai bis August 2014 drei von sechs Sanierungen auf der Schwabestraße fertiggestellt. Darunter befindet sich auch das Gebäude mit der Hausnummer 11, in dem die Innendämmung mit Hilfe von rund 560 m2 »TecTem Insulation Board Indoor« von Knauf Aquapanel realisiert wurde.Die sechs denkmalgeschützten Häuser sind technisch auf dem gleichen Stand_ Entstanden zwischen 1920 und 1925 aus verputztem Ziegelmauerwerk, die Mansard- bzw. Walmdächer gedeckt mit Tonziegeln. Kein Haus war energetisch ertüchtigt, einige standen leer oder hatten Feuchteschäden. Die Folge_ immenser Sanierungsbedarf. So herausfordernd dieser Status Quo für den Besitzer war, boten die Gebäude gleichzeitig auch eine interessante Chance_ Schließlich sind sie faktisch baugleich – und bilden so eine ideale Plattform für ein Modellprojekt. Verschiedene Innendämmsysteme können so im Langzeitversuch getestet und auch miteinander verglichen werden.
Die gesamte Entwicklung des Alten Zöllnerviertels wird im Rahmen der Forschungsinitiative EnEff_Stadt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert. Angefangen mit der Erstellung eines Energiekonzepts von Juli 2010 bis Juni 2013, befindet sich das Projekt nun in der Umsetzungsphase, die bis 2016 geplant ist. Die wissenschaftliche Betreuung der energetischen Wohngebäudesanierung wird vom Institut für Bauklimatik der TU Dresden übernommen, das sich um das Dämmkonzept und die anschließende dritte Projektphase, das längerfristige Monitoring, kümmert.
Die architektonische Planung hat das Büro SIGMA PLAN Weimar übernommen, das schon seit längerer Zeit mit der Max-Zöllner-Stiftung zusammenarbeitet. Torsten Bude ist Gesellschafter des Büros und leitet das Projekt_ »Mit dem Bauen für Sinnesbehinderte haben wir schon Erfahrungen gemacht. Eine der besonderen Herausforderungen war es jedoch, diese in Einklang mit der alten Bausubstanz und den neuen Dämmsystemen zu bringen«. So war zum Beispiel die Beheizung der neun, zwischen 50 und 90 m2 großen Wohnungen nicht mit einer Fußbodenheizung zu realisieren, da dadurch die durchgängige Barrierefreiheit beeinträchtigt worden wäre. »Aufgrund der relativ kleinen Grundrisse waren auch Wandheizungen schwierig, so dass wir uns letztlich für Deckenstrahlplatten entschieden haben«, so Bude.
Zu den weiteren Besonderheiten, die den adäquaten Wohnraum für Sinnesbehinderte ausmachen, zählen etwa Klingelanlagen mit Kameras, eine erhöhte Anzahl von Steckdosen und Rauchmeldern sowie optische und haptische Leitsysteme sowohl in den Häusern als auch in den Außenanlagen. Um größtmögliche Energieeffizienz zu erreichen und gleichzeitig den Erfordernissen des Forschungsprojekts gerecht zu werden, wurde außerdem eine kontrollierte Wohnraumlüftung eingebaut. »Besonders interessant war für uns als Büro aber die Detailplanung und Umsetzung der Innendämmung im Bereich der alten Holzbalkendecken«, erzählt Torsten Bude. »Wir haben in Haus Nummer 11 intensiv mit ›TecTem‹ gearbeitet und durch das Innendämmsystem einen echten Know-how-Zuwachs erhalten.«

Dämmsystem mit vielen Vorteilen
Je nach Wand und Anforderung wurden verschiedene Dämmstärken im Gebäude eingesetzt. Mit der technischen Umsetzung war die wir-bauen-aus Ltd. aus Pössneck beauftragt, die mit bis zu vier Trockenbauern vor Ort war. »Besonders wichtig war die höchstmögliche Präzision bei den Arbeiten«, erzählt deren Projektleiter Frank Mehlhorn, »die jeweiligen Vorgaben zu den Dämmstärken kamen direkt von den Wissenschaftlern der TU.« So führte das Team die Innendämmung der Außenwände im EG und 1. OG mit 100 mm »TecTem« Dämmplatten aus, während im 2. OG und an der Zwerchgiebelfront »TecTem« Dämmplatten mit 80 Stärke mm eingesetzt wurden.
Das »TecTem« Dämmsystem wurde vom Institut für Bauklimatik vorgeschlagen, da die »TecTem« Dämmplatten mit einer Wärmeleitfähigkeit von
α = 0,045 W/mK zum einen sehr gute thermische Kennwerte aufweisen und somit Wärmeverluste deutlich reduzieren. Zum anderen haben die aus vulkanischem Glas (sogenanntem Perlit) hergestellten Platten die Eigenschaft, anfallendes Kondensat aufzunehmen und zeitverzögert wieder abzugeben, auch mögliche Feuchtespitzen der Raumluft werden zuverlässig abgepuffert. Das gesamte System ist diffusionsoffen und kapillaraktiv. Außerdem ist »TecTem« mit seinem pH-Wert 10 gegen Schimmelpilz resistent.
Die Verarbeiter legten zuerst die alte Bausubstanz vollständig frei. Um die Platten optimal zu montieren, ist ein ebener Untergrund nötig. Deshalb wurde im nächsten Schritt der zum System gehörende »TecTem« Grundputz aufgebracht. Nach dem vollständigen Durchtrocknen des Ausgleichputzes erfolgte dann die Montage der Dämmplatten: Dazu wurde der diffusionsoffene »TecTem« Klebespachtel vollflächig auf die »TecTem« Platten aufgetragen und mit einer Zahntraufel durchkämmt. Anschließend wurden die Dämmplatten in waagerechten Reihen im Verband mit einem Mindestversatz von 20 cm angesetzt. Die Verarbeiter achteten darauf, dass die Dämmplatten dicht gestoßen wurden und kein Kleber in die Fugen gelangte.
Zur Verbesserung der Haftfähigkeit wurde die gesamte Fläche mit »TecTem« Grundierung vorbehandelt. Nach Trocknung der Grundierung, in der Regel nach drei Stunden, konnten die Verarbeiter mit der Armierung beginnen. Sie trugen den »TecTem« Innenputz in Bahnenbreite des Gewebes auf. Danach durchkämmten sie das Material mit der Zahntraufel. Anschließend legten sie »TecTem« Gewebe ins obere Drittel des Putzes in Bahnen mit 10 cm Überlappung ein und überzogen die Fläche noch einmal dünn mit dem Innenputz.
Weitere Maßnahmen umfassten etwa die Dämmung der obersten Geschossdecke mit Einblasdämmung zwischen Deckenheizung und Decke. Die Ziegeldecke über dem Kellergeschoss wurde mit 90 mm mineralischem Dämmstoff WLG 035 und einer Dampfbremse oberhalb der Ziegeldecke sowie 60 mm »Tektalan« Deckendämmung von Knauf Insulation unterhalb der Decke energetisch ertüchtigt.

Wissenschaftler auf der Baustelle
Während der Dämmarbeiten waren regelmäßig die Wissenschaftler der TU Dresden auf der Baustelle. Schließlich galt es, umfangreiche Sensorik zu installieren und zu vernetzen. »Wir haben Temperatursensoren, Temperatur-Luftfeuchte-Sensoren und Wärmestromplatten für die Erfassung des Wärmedurchgangs eingebaut«, erklärt Andreas Söhnchen vom Institut für Bauklimatik (IBK). »Die Sensoren befinden sich auf den Innen- und Außenoberflächen der Außenwände, aber auch zwischen der Dämmung und dem Ausgleichsputz.« Des Weiteren gibt es an jedem Fenster Kontakte, die genau die Öffnungszeiten und -dauer registrieren und somit auch das Nutzerverhalten in die Auswertung einbeziehen. Außerdem wurden Zähler für die Erfassung der Energiebedarfswerte wie Warmwasser und Heizwärme sowie Netzwerktechnik für die Datenerfassung und -übermittlung installiert. Um gesicherte Erkenntnisse zu gewinnen, ist eine Betrachtung über mehrere Jahre hinweg nötig. »Das liegt  an der Restfeuchte im Haus nach dem Umbau, die erst austrocknen muss, aber auch an Schwankungen im Nutzerverhalten oder Abwesenheitszeiten, die erst langfristig erfasst werden müssen.«


Messen, Seminare, Termine

Wohnen für die Wissenschaft

Mitten in Weimar liegt das rund 2,5 Hektar große Areal »Altes Zöllnerviertel«, das sich etwa zu einem Drittel im Besitz der 2004 wiedergegründeten Max-Zöllner-Stiftung befindet. In einem großangelegten Bauprojekt werden hier verschiedene Bestandsgebäude, die teilweise aus den 1920er-Jahren stammen, im Laufe der nächsten Jahre saniert und durch neue Gebäude – darunter auch ein Kompetenz- und Beratungszentrum für sinnesbehinderte Menschen (KBZ) – ergänzt.

Lesedauer: min

Das Projekt wurde in der Konzeptionsphase vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie innerhalb der Initiative EnEff_Stadt als Forschungsprojekt gefördert, in dem die TU Dresden und das IAB Weimar als wissenschaftliche Partner beteiligt waren. In der Umsetzung werden nur noch die beiden wissenschaftlichen Einrichtungen gefördert. Dabei wollen die Wissenschaftler unter anderem umfangreiche Daten in Bezug auf die Innendämmung der Gebäude mit unterschiedlichen Materialien sammeln. In einem ersten Bauabschnitt wurden von Mai bis August 2014 drei von sechs Sanierungen auf der Schwabestraße fertiggestellt. Darunter befindet sich auch das Gebäude mit der Hausnummer 11, in dem die Innendämmung mit Hilfe von rund 560 m2 »TecTem Insulation Board Indoor« von Knauf Aquapanel realisiert wurde.Die sechs denkmalgeschützten Häuser sind technisch auf dem gleichen Stand_ Entstanden zwischen 1920 und 1925 aus verputztem Ziegelmauerwerk, die Mansard- bzw. Walmdächer gedeckt mit Tonziegeln. Kein Haus war energetisch ertüchtigt, einige standen leer oder hatten Feuchteschäden. Die Folge_ immenser Sanierungsbedarf. So herausfordernd dieser Status Quo für den Besitzer war, boten die Gebäude gleichzeitig auch eine interessante Chance_ Schließlich sind sie faktisch baugleich – und bilden so eine ideale Plattform für ein Modellprojekt. Verschiedene Innendämmsysteme können so im Langzeitversuch getestet und auch miteinander verglichen werden.
Die gesamte Entwicklung des Alten Zöllnerviertels wird im Rahmen der Forschungsinitiative EnEff_Stadt durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie gefördert. Angefangen mit der Erstellung eines Energiekonzepts von Juli 2010 bis Juni 2013, befindet sich das Projekt nun in der Umsetzungsphase, die bis 2016 geplant ist. Die wissenschaftliche Betreuung der energetischen Wohngebäudesanierung wird vom Institut für Bauklimatik der TU Dresden übernommen, das sich um das Dämmkonzept und die anschließende dritte Projektphase, das längerfristige Monitoring, kümmert.
Die architektonische Planung hat das Büro SIGMA PLAN Weimar übernommen, das schon seit längerer Zeit mit der Max-Zöllner-Stiftung zusammenarbeitet. Torsten Bude ist Gesellschafter des Büros und leitet das Projekt_ »Mit dem Bauen für Sinnesbehinderte haben wir schon Erfahrungen gemacht. Eine der besonderen Herausforderungen war es jedoch, diese in Einklang mit der alten Bausubstanz und den neuen Dämmsystemen zu bringen«. So war zum Beispiel die Beheizung der neun, zwischen 50 und 90 m2 großen Wohnungen nicht mit einer Fußbodenheizung zu realisieren, da dadurch die durchgängige Barrierefreiheit beeinträchtigt worden wäre. »Aufgrund der relativ kleinen Grundrisse waren auch Wandheizungen schwierig, so dass wir uns letztlich für Deckenstrahlplatten entschieden haben«, so Bude.
Zu den weiteren Besonderheiten, die den adäquaten Wohnraum für Sinnesbehinderte ausmachen, zählen etwa Klingelanlagen mit Kameras, eine erhöhte Anzahl von Steckdosen und Rauchmeldern sowie optische und haptische Leitsysteme sowohl in den Häusern als auch in den Außenanlagen. Um größtmögliche Energieeffizienz zu erreichen und gleichzeitig den Erfordernissen des Forschungsprojekts gerecht zu werden, wurde außerdem eine kontrollierte Wohnraumlüftung eingebaut. »Besonders interessant war für uns als Büro aber die Detailplanung und Umsetzung der Innendämmung im Bereich der alten Holzbalkendecken«, erzählt Torsten Bude. »Wir haben in Haus Nummer 11 intensiv mit ›TecTem‹ gearbeitet und durch das Innendämmsystem einen echten Know-how-Zuwachs erhalten.«

Dämmsystem mit vielen Vorteilen
Je nach Wand und Anforderung wurden verschiedene Dämmstärken im Gebäude eingesetzt. Mit der technischen Umsetzung war die wir-bauen-aus Ltd. aus Pössneck beauftragt, die mit bis zu vier Trockenbauern vor Ort war. »Besonders wichtig war die höchstmögliche Präzision bei den Arbeiten«, erzählt deren Projektleiter Frank Mehlhorn, »die jeweiligen Vorgaben zu den Dämmstärken kamen direkt von den Wissenschaftlern der TU.« So führte das Team die Innendämmung der Außenwände im EG und 1. OG mit 100 mm »TecTem« Dämmplatten aus, während im 2. OG und an der Zwerchgiebelfront »TecTem« Dämmplatten mit 80 Stärke mm eingesetzt wurden.
Das »TecTem« Dämmsystem wurde vom Institut für Bauklimatik vorgeschlagen, da die »TecTem« Dämmplatten mit einer Wärmeleitfähigkeit von
α = 0,045 W/mK zum einen sehr gute thermische Kennwerte aufweisen und somit Wärmeverluste deutlich reduzieren. Zum anderen haben die aus vulkanischem Glas (sogenanntem Perlit) hergestellten Platten die Eigenschaft, anfallendes Kondensat aufzunehmen und zeitverzögert wieder abzugeben, auch mögliche Feuchtespitzen der Raumluft werden zuverlässig abgepuffert. Das gesamte System ist diffusionsoffen und kapillaraktiv. Außerdem ist »TecTem« mit seinem pH-Wert 10 gegen Schimmelpilz resistent.
Die Verarbeiter legten zuerst die alte Bausubstanz vollständig frei. Um die Platten optimal zu montieren, ist ein ebener Untergrund nötig. Deshalb wurde im nächsten Schritt der zum System gehörende »TecTem« Grundputz aufgebracht. Nach dem vollständigen Durchtrocknen des Ausgleichputzes erfolgte dann die Montage der Dämmplatten: Dazu wurde der diffusionsoffene »TecTem« Klebespachtel vollflächig auf die »TecTem« Platten aufgetragen und mit einer Zahntraufel durchkämmt. Anschließend wurden die Dämmplatten in waagerechten Reihen im Verband mit einem Mindestversatz von 20 cm angesetzt. Die Verarbeiter achteten darauf, dass die Dämmplatten dicht gestoßen wurden und kein Kleber in die Fugen gelangte.
Zur Verbesserung der Haftfähigkeit wurde die gesamte Fläche mit »TecTem« Grundierung vorbehandelt. Nach Trocknung der Grundierung, in der Regel nach drei Stunden, konnten die Verarbeiter mit der Armierung beginnen. Sie trugen den »TecTem« Innenputz in Bahnenbreite des Gewebes auf. Danach durchkämmten sie das Material mit der Zahntraufel. Anschließend legten sie »TecTem« Gewebe ins obere Drittel des Putzes in Bahnen mit 10 cm Überlappung ein und überzogen die Fläche noch einmal dünn mit dem Innenputz.
Weitere Maßnahmen umfassten etwa die Dämmung der obersten Geschossdecke mit Einblasdämmung zwischen Deckenheizung und Decke. Die Ziegeldecke über dem Kellergeschoss wurde mit 90 mm mineralischem Dämmstoff WLG 035 und einer Dampfbremse oberhalb der Ziegeldecke sowie 60 mm »Tektalan« Deckendämmung von Knauf Insulation unterhalb der Decke energetisch ertüchtigt.

Wissenschaftler auf der Baustelle
Während der Dämmarbeiten waren regelmäßig die Wissenschaftler der TU Dresden auf der Baustelle. Schließlich galt es, umfangreiche Sensorik zu installieren und zu vernetzen. »Wir haben Temperatursensoren, Temperatur-Luftfeuchte-Sensoren und Wärmestromplatten für die Erfassung des Wärmedurchgangs eingebaut«, erklärt Andreas Söhnchen vom Institut für Bauklimatik (IBK). »Die Sensoren befinden sich auf den Innen- und Außenoberflächen der Außenwände, aber auch zwischen der Dämmung und dem Ausgleichsputz.« Des Weiteren gibt es an jedem Fenster Kontakte, die genau die Öffnungszeiten und -dauer registrieren und somit auch das Nutzerverhalten in die Auswertung einbeziehen. Außerdem wurden Zähler für die Erfassung der Energiebedarfswerte wie Warmwasser und Heizwärme sowie Netzwerktechnik für die Datenerfassung und -übermittlung installiert. Um gesicherte Erkenntnisse zu gewinnen, ist eine Betrachtung über mehrere Jahre hinweg nötig. »Das liegt  an der Restfeuchte im Haus nach dem Umbau, die erst austrocknen muss, aber auch an Schwankungen im Nutzerverhalten oder Abwesenheitszeiten, die erst langfristig erfasst werden müssen.«

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