Einer für alles: Neun Elektrowerkzeug-Hersteller setzen auf ein gemeinsames Akku-System

Wenn neun führende Elektrowerkzeug-Hersteller zur gemeinsamen Pressekonferenz einladen, darf man schon gespannt sein, was den Fachmedien präsentiert werden soll. Zur Neuigkeit, die Metabo-Geschäftsführer Horst W. Garbrecht verkündete, war der Veranstaltungsort passend gewählt: Der ThyssenKrupp-Testturm in Rottweil, Deutschlands höchster Aussichtspunkt. In 246 m Höhe und im Beisein von acht Geschäftsführer-Kollegen der Unternehmen Rothenberger, Mafell, ­Eisenblätter, Collomix, Haaga, Starmix, Eibenstock und Steinel gab Garbrecht bekannt_ Alle neun ­Unternehmen setzen künftig auf ein gemeinsames Akku-System und sind dafür dem »Cordless Alliance System« (CAS) beigetreten. Innerhalb des CAS lassen sich die Akkus für Maschinen aller teilnehmenden Hersteller austauschen und sind untereinander kompatibel. Mit weiteren Herstellern wird bereits über eine Teilnahme an CAS verhandelt, wie der baustoffPARTNER vor Ort erfahren hat.

Lesedauer: min

 

Von Jan Rieken

In seiner Präsentation bezeichnete Garbrecht das Kabel als absolute Schwachstelle, wenn es um den Einsatz von Elektrowerkzeugen und -maschinen gehe. Mobile Systeme mit Akku seien deshalb massiv auf dem Vormarsch. »Keiner braucht das Kabel«, sagte Garbrecht und verwies auf mögliche Unfallgefahren durch Stolpern, Beschädigungen an der Leitung und die Abhängigkeit von einer nahen Steckdose.
Für den einzigen Schwachpunkt der Akkutechnologie, nämlich das »Sammelsurium an Akku-Systemen« (Garbrecht) mit jeweils unterschiedlichen Ladekabeln und -stationen, haben die neun Unternehmen auf einer gemeinsamen Pressekonferenz nun eine Lösung präsentiert, das in der Branche bisher einmalig ist_ ein hersteller­übergreifendes Akku-System.

Metabo ist Systemgeber
Die Basis des »Cordless Alliance System« (CAS) ist die Akku-Technologie von Metabo (der baustoffPARTNER hat berichtet in der Titelstory der Juni-Augabe, S. 8). Die Nürtinger sehen sich in diesem Bereich nach einer ganzen Reihe von Innovationen in den vergangenen Jahren als Technologieführer. Die neueste Generation der Metabo LiHD-Akkupacks liefert in der 18-V-Ausführung mit zehn Akku-Zellen bis zu 1 600 W Leistung bei einer Kapazität von 8 Ah. »Mit LiHD haben wir selbst für die energieintensivsten Anwendungen genügend Leistung. Deshalb können wir heute jedes handgeführte Elektrowerkzeug als Akku-Maschine bauen – und zwar so, dass sie den Anforderungen professioneller Anwender an Leistung und Ausdauer genügt«, sagt Garbrecht.System mit Anwendernutzen
Die professionellen Anwender habe man auch im Sinn gehabt, als die Idee für CAS entstand. »Wir sprechen intensiv mit den Anwendern über ihre Anforderungen und Wünsche. Und in vielen dieser Gespräche steht ein Wunsch ganz oben_ Die Flexibilität, mit nur einem Akku-System und den Maschinen verschiedener Hersteller arbeiten zu können. Bei kabelgebundenen Maschinen ist das ja auch kein Problem, da ist die Steckdose die Universal-Schnittstelle aller Hersteller«, erklärt Garbrecht. »Aber die Akku-Systeme der einzelnen Hersteller sind bislang nicht untereinander kompatibel. Das wollen wir zumindest für die Maschinen der CAS-Partner ändern. So haben die Anwender die doppelte Freiheit_ Die des kabellosen Arbeitens – und die, Maschinen unterschiedlicher Hersteller wie bei Kabelmaschinen kombinieren zu können«, fasst er den Grundgedanken von CAS zusammen. »Dabei wäre aus technischer Sicht keine eigene Marke für die Kooperation notwendig. Die Kompatibilität von Akkupacks, Ladegeräten und Maschinen wäre auch gegeben, wenn alle Hersteller die entsprechenden Komponenten unter ihren angestammten Marken vertreiben würden. Aber natürlich ist die Kooperations-Marke für die Information der Anwender enorm wichtig. Ohne CAS könnten diese ja nicht ohne Weiteres erkennen, welche Hersteller mit demselben Akku-System arbeiten und daher untereinander hundertprozentig kompatibel sind.«

Mit Akkus der kompatiblen Plattform CAS sollen nur hochwertige Profi-Werkzeuge betrieben werden, also keine Geräte aus dem DIY-Bereich.


Akkus passen in 110 Maschinen
Metabo hat nach den Ausführungen Garbrechts eine gewisse Sonderstellung in der Branche, weil die Nürtinger Generalist und Spezialist in einem sind. Die Marke habe allein mit 85 Geräten im 18 V-System alle Klassiker im Programm, aber für ihre beiden Kernzielgruppen Metallhandwerk und -industrie sowie Bauhandwerk und Renovierung darüber hinaus auch eine ganze Fülle von Speziallösungen und Kompetenzprodukten. Garbrecht_ »Aber es gibt eben außer den beiden genannten viele weitere Anwendungen, für die wir selbst keine Speziallösungen haben. Die CAS-Partner schon. Deshalb ist es aus unserer Sicht auch kein Problem, dass einige Kooperationspartner auf den ersten Blick Wettbewerber von uns sind. Zum einen sind die Überschneidungsbereiche sehr klein, und zum anderen vertreiben die Partner ihre Produkte teilweise über ganz andere Handelskanäle als wir. Unsere Vision ist, dass CAS die führende Schnittstelle für die Hersteller der Branche wird, die ihren Zielgruppen exakt auf deren Anforderungen zugeschnittene Speziallösungen und Kompetenzprodukte bietet. Für die großen Anbieter der Branche sind solche Produkte meist wenig interessant, weil sie nicht die Stückzahlen erreichen, die große Generalisten brauchen, um möglichst wirtschaftlich produzieren zu können. Schon jetzt umfasst das Angebot aller CAS-Partner rund 110 Maschinen, und diese Zahl wird sehr schnell weiter wachsen.«

Akkus der CAS-Plattform passen auf mehr als 110 Geräte von derzeit neun Herstellern.


Partnerschaft auf Augenhöhe
»Wir denken im System«, sagt auch Dr. Christian Heine, Geschäftsführer von Rothenberger. »Für die Profis in der SHK-Branche haben wir heute bereits ein umfassendes System an Rohrwerkzeugen. Aber mit CAS können wir ihnen darüber hinaus ein breites Portfolio an weiteren Akku-Maschinen bieten.« Bei der Wahl des Technologie-Partners habe sich Rothenberger gleich aus mehreren Gründen für Metabo entschieden, sagt Heine_ »Metabo hat sich durch die Entwicklungen der vergangenen Jahre die Technologieführerschaft erobert und bietet das aktuell leistungsfähigste System der Branche, das nicht zuletzt in puncto Kompatibilität sehr durchdacht ist. Zudem hat Metabo die ideale Größe, um CAS weiter voranzutreiben_ Groß genug, um den nötigen Entwicklungsaufwand leisten zu können – aber mittelständisch geprägt und dadurch schnell und flexibel.«
Auch der partnerschaftliche Gedanke war für Heine entscheidend_ »Die Kooperation mit Metabo ist stets auf Augenhöhe. Diese Augenhöhe gestaltet sich dagegen eher schwierig, wenn die Größenunterschiede zwischen den Partnern zu massiv sind.«
Rothenberger ist nicht der einzige CAS-Partner, der punktgenau auf die Anforderungen ganz bestimmter Zielgruppen eingeht. Durch die verschiedenen Kompetenzbereiche der Unternehmen verspricht das CAS ein breites Angebot sowie einzigartige Speziallösungen für viele Gewerke. Ob die Kappschienen- und Tauchsägen von Mafell, das Akku-Rührwerk von Collomix oder die Heißluftgeräte von Steinel – alle diese Maschinen sind für echte Spezialisten gemacht, und alle Akkupacks und Ladegeräte sind innerhalb des CAS zu 100 Prozent kompatibel.

Leistungsfähige Technologie
Für viele Kooperationspartner haben Leistung und Kapazität der Akku-Technologie eine entscheidende Bedeutung. »Unsere Putzbearbeitungsmaschinen beispielsweise sind für den harten Baustelleneinsatz gemacht. Dafür war die Akku-Technologie in der Vergangenheit noch nicht leistungsfähig genug«, sagt Hendrik Kreutel, Geschäftsführer des Elektrowerkzeug-Herstellers Eibenstock aus der gleichnamigen Bergstadt in Sachsen. Nicht nur die Putzbearbeitung, »auch heiße Luft zu produzieren, braucht enorm viel Energie«, weiß Steinel-Chef Ingo Steinel. »CAS liefert die passende Akku-Technologie zu den schon von Haus aus sehr technologisch ausgefeilten Steinel-Produkten«, sagte er.Gemeinsam Stärke zeigen
Leistung und Qualität waren auch für den Oberndorfer Holzhandwerk-Spezialisten Mafell entscheidende Kriterien. »Wir stehen bei unseren Zielgruppen im Ruf, ein Hersteller mit qualitativ erstklassigen Produkten zu sein«, sagte Geschäftsführer Matthias Krauss. »Das müssen wir uns immer wieder hart erarbeiten, und natürlich darf auch ein Akku-Werkzeug von Mafell unsere Kunden und Anwender nicht enttäuschen. Deshalb kommt für uns nur ein Top-System in Frage, und selbst entwickeln können wir das bei unserer Spezialisierung und Unternehmensgröße nicht ohne Weiteres. Aber natürlich wissen wir genau, dass die Anwender unserer Maschinen gerade im Akku-Bereich ein komplettes Programm erwarten, weil sie nicht mit unterschiedlichen Akkupacks und Ladegeräten arbeiten wollen. Als Partner von CAS bieten wir ihnen zusammen mit den Maschinen der anderen Hersteller und auch mit dem breiten Programm von Metabo ein solches System. Nur gemeinsam können wir am hart umkämpften Akku-Markt bestehen«, so Krauss.

Die Zukunft liegt im Akku
Die Akku-Handkehrmaschinen von Haaga liefen auch bisher schon mit Akku, allerdings mit der heute überholten Blei-Gel-Technologie. »Die Akku-Allianz bringt uns einen großen technologischen Fortschritt«, sagte Stefan Sander, Geschäftsführer von Haaga. Auf der anderen Seite erweitern die Kehrmaschinen aus Kirchheim unter Teck das Portfolio der anderen Hersteller um ein Kompetenzprodukt.
Im Gegensatz zu Haaga ist der Weg ins Akku-Segment für andere der CAS-Kooperationspartner noch neu. »Wir wollen den Akku-Bereich sukzessive ausbauen«, sagte etwa Gerd Eisenblätter, Chef des gleichnamigen Familienunternehmens aus Geretsried in Bayern. Eisenblätter konzentriert sich auf metallbearbeitende Branchen und geht mit einem Akku-Winkelschleifer und einem Akku-Satinierer an den Start.
Auch für den Gaimersheimer Rührwerk-Spezialisten Collomix ist das Handrührwerk das erste Akku-Produkt. »Collomix arbeitet im Motoren-Bereich schon seit vielen Jahren erfolgreich mit Metabo zusammen. Da war es für uns klar, dass wir auch im Akku-Bereich mit Metabo kooperieren wollen«, sagte Collomix-Chef Alexander Essing.

Beide Seiten profitieren
So versammelt CAS die unterschiedlichsten Unternehmen mit ganz unterschiedlichen Kompetenzbereichen. Das erleichtert nicht nur Profis die Arbeit – auch die Unternehmen selbst profitieren von der Akku-Gemeinschaft. Mit den Saugern von Electrostar etwa, die unter dem Markennamen »Starmix« vertrieben werden, arbeiten Handwerker aus den unterschiedlichsten Branchen. »Wenn diese Handwerker mit unseren Akkupacks auch noch eine ganze Fülle von Elektrowerkzeugen betreiben können, ist das für uns ein klarer Wettbewerbsvorteil«, sagte Klaus Dietz, Bereichsleiter Technik bei »Starmix«.

Weitere Partner für CAS
Mit den bisherigen neun Unternehmen solle CAS, so Garb­recht, auch in den nächsten Jahren weiter wachsen und immer mehr kleine und größere Unternehmen im Namen der Akku-Technologie unter einem Dach versammeln. Wie der Turm in Rottweil, in dem sie sich an diesem Tag versammelt haben, setzen die Unternehmen der CAS mit ihrer Akku-Schnittstellenpartnerschaft auf Weitblick und gute Aussichten.

Aktuelle Meldungen zur Übersicht

Einer für alles: Neun Elektrowerkzeug-Hersteller setzen auf ein gemeinsames Akku-System

Wenn neun führende Elektrowerkzeug-Hersteller zur gemeinsamen Pressekonferenz einladen, darf man schon gespannt sein, was den Fachmedien präsentiert werden soll. Zur Neuigkeit, die Metabo-Geschäftsführer Horst W. Garbrecht verkündete, war der Veranstaltungsort passend gewählt: Der ThyssenKrupp-Testturm in Rottweil, Deutschlands höchster Aussichtspunkt. In 246 m Höhe und im Beisein von acht Geschäftsführer-Kollegen der Unternehmen Rothenberger, Mafell, ­Eisenblätter, Collomix, Haaga, Starmix, Eibenstock und Steinel gab Garbrecht bekannt_ Alle neun ­Unternehmen setzen künftig auf ein gemeinsames Akku-System und sind dafür dem »Cordless Alliance System« (CAS) beigetreten. Innerhalb des CAS lassen sich die Akkus für Maschinen aller teilnehmenden Hersteller austauschen und sind untereinander kompatibel. Mit weiteren Herstellern wird bereits über eine Teilnahme an CAS verhandelt, wie der baustoffPARTNER vor Ort erfahren hat.

Lesedauer: min

 

Von Jan Rieken

In seiner Präsentation bezeichnete Garbrecht das Kabel als absolute Schwachstelle, wenn es um den Einsatz von Elektrowerkzeugen und -maschinen gehe. Mobile Systeme mit Akku seien deshalb massiv auf dem Vormarsch. »Keiner braucht das Kabel«, sagte Garbrecht und verwies auf mögliche Unfallgefahren durch Stolpern, Beschädigungen an der Leitung und die Abhängigkeit von einer nahen Steckdose.
Für den einzigen Schwachpunkt der Akkutechnologie, nämlich das »Sammelsurium an Akku-Systemen« (Garbrecht) mit jeweils unterschiedlichen Ladekabeln und -stationen, haben die neun Unternehmen auf einer gemeinsamen Pressekonferenz nun eine Lösung präsentiert, das in der Branche bisher einmalig ist_ ein hersteller­übergreifendes Akku-System.

Metabo ist Systemgeber
Die Basis des »Cordless Alliance System« (CAS) ist die Akku-Technologie von Metabo (der baustoffPARTNER hat berichtet in der Titelstory der Juni-Augabe, S. 8). Die Nürtinger sehen sich in diesem Bereich nach einer ganzen Reihe von Innovationen in den vergangenen Jahren als Technologieführer. Die neueste Generation der Metabo LiHD-Akkupacks liefert in der 18-V-Ausführung mit zehn Akku-Zellen bis zu 1 600 W Leistung bei einer Kapazität von 8 Ah. »Mit LiHD haben wir selbst für die energieintensivsten Anwendungen genügend Leistung. Deshalb können wir heute jedes handgeführte Elektrowerkzeug als Akku-Maschine bauen – und zwar so, dass sie den Anforderungen professioneller Anwender an Leistung und Ausdauer genügt«, sagt Garbrecht.System mit Anwendernutzen
Die professionellen Anwender habe man auch im Sinn gehabt, als die Idee für CAS entstand. »Wir sprechen intensiv mit den Anwendern über ihre Anforderungen und Wünsche. Und in vielen dieser Gespräche steht ein Wunsch ganz oben_ Die Flexibilität, mit nur einem Akku-System und den Maschinen verschiedener Hersteller arbeiten zu können. Bei kabelgebundenen Maschinen ist das ja auch kein Problem, da ist die Steckdose die Universal-Schnittstelle aller Hersteller«, erklärt Garbrecht. »Aber die Akku-Systeme der einzelnen Hersteller sind bislang nicht untereinander kompatibel. Das wollen wir zumindest für die Maschinen der CAS-Partner ändern. So haben die Anwender die doppelte Freiheit_ Die des kabellosen Arbeitens – und die, Maschinen unterschiedlicher Hersteller wie bei Kabelmaschinen kombinieren zu können«, fasst er den Grundgedanken von CAS zusammen. »Dabei wäre aus technischer Sicht keine eigene Marke für die Kooperation notwendig. Die Kompatibilität von Akkupacks, Ladegeräten und Maschinen wäre auch gegeben, wenn alle Hersteller die entsprechenden Komponenten unter ihren angestammten Marken vertreiben würden. Aber natürlich ist die Kooperations-Marke für die Information der Anwender enorm wichtig. Ohne CAS könnten diese ja nicht ohne Weiteres erkennen, welche Hersteller mit demselben Akku-System arbeiten und daher untereinander hundertprozentig kompatibel sind.«

Mit Akkus der kompatiblen Plattform CAS sollen nur hochwertige Profi-Werkzeuge betrieben werden, also keine Geräte aus dem DIY-Bereich.


Akkus passen in 110 Maschinen
Metabo hat nach den Ausführungen Garbrechts eine gewisse Sonderstellung in der Branche, weil die Nürtinger Generalist und Spezialist in einem sind. Die Marke habe allein mit 85 Geräten im 18 V-System alle Klassiker im Programm, aber für ihre beiden Kernzielgruppen Metallhandwerk und -industrie sowie Bauhandwerk und Renovierung darüber hinaus auch eine ganze Fülle von Speziallösungen und Kompetenzprodukten. Garbrecht_ »Aber es gibt eben außer den beiden genannten viele weitere Anwendungen, für die wir selbst keine Speziallösungen haben. Die CAS-Partner schon. Deshalb ist es aus unserer Sicht auch kein Problem, dass einige Kooperationspartner auf den ersten Blick Wettbewerber von uns sind. Zum einen sind die Überschneidungsbereiche sehr klein, und zum anderen vertreiben die Partner ihre Produkte teilweise über ganz andere Handelskanäle als wir. Unsere Vision ist, dass CAS die führende Schnittstelle für die Hersteller der Branche wird, die ihren Zielgruppen exakt auf deren Anforderungen zugeschnittene Speziallösungen und Kompetenzprodukte bietet. Für die großen Anbieter der Branche sind solche Produkte meist wenig interessant, weil sie nicht die Stückzahlen erreichen, die große Generalisten brauchen, um möglichst wirtschaftlich produzieren zu können. Schon jetzt umfasst das Angebot aller CAS-Partner rund 110 Maschinen, und diese Zahl wird sehr schnell weiter wachsen.«

Akkus der CAS-Plattform passen auf mehr als 110 Geräte von derzeit neun Herstellern.


Partnerschaft auf Augenhöhe
»Wir denken im System«, sagt auch Dr. Christian Heine, Geschäftsführer von Rothenberger. »Für die Profis in der SHK-Branche haben wir heute bereits ein umfassendes System an Rohrwerkzeugen. Aber mit CAS können wir ihnen darüber hinaus ein breites Portfolio an weiteren Akku-Maschinen bieten.« Bei der Wahl des Technologie-Partners habe sich Rothenberger gleich aus mehreren Gründen für Metabo entschieden, sagt Heine_ »Metabo hat sich durch die Entwicklungen der vergangenen Jahre die Technologieführerschaft erobert und bietet das aktuell leistungsfähigste System der Branche, das nicht zuletzt in puncto Kompatibilität sehr durchdacht ist. Zudem hat Metabo die ideale Größe, um CAS weiter voranzutreiben_ Groß genug, um den nötigen Entwicklungsaufwand leisten zu können – aber mittelständisch geprägt und dadurch schnell und flexibel.«
Auch der partnerschaftliche Gedanke war für Heine entscheidend_ »Die Kooperation mit Metabo ist stets auf Augenhöhe. Diese Augenhöhe gestaltet sich dagegen eher schwierig, wenn die Größenunterschiede zwischen den Partnern zu massiv sind.«
Rothenberger ist nicht der einzige CAS-Partner, der punktgenau auf die Anforderungen ganz bestimmter Zielgruppen eingeht. Durch die verschiedenen Kompetenzbereiche der Unternehmen verspricht das CAS ein breites Angebot sowie einzigartige Speziallösungen für viele Gewerke. Ob die Kappschienen- und Tauchsägen von Mafell, das Akku-Rührwerk von Collomix oder die Heißluftgeräte von Steinel – alle diese Maschinen sind für echte Spezialisten gemacht, und alle Akkupacks und Ladegeräte sind innerhalb des CAS zu 100 Prozent kompatibel.

Leistungsfähige Technologie
Für viele Kooperationspartner haben Leistung und Kapazität der Akku-Technologie eine entscheidende Bedeutung. »Unsere Putzbearbeitungsmaschinen beispielsweise sind für den harten Baustelleneinsatz gemacht. Dafür war die Akku-Technologie in der Vergangenheit noch nicht leistungsfähig genug«, sagt Hendrik Kreutel, Geschäftsführer des Elektrowerkzeug-Herstellers Eibenstock aus der gleichnamigen Bergstadt in Sachsen. Nicht nur die Putzbearbeitung, »auch heiße Luft zu produzieren, braucht enorm viel Energie«, weiß Steinel-Chef Ingo Steinel. »CAS liefert die passende Akku-Technologie zu den schon von Haus aus sehr technologisch ausgefeilten Steinel-Produkten«, sagte er.Gemeinsam Stärke zeigen
Leistung und Qualität waren auch für den Oberndorfer Holzhandwerk-Spezialisten Mafell entscheidende Kriterien. »Wir stehen bei unseren Zielgruppen im Ruf, ein Hersteller mit qualitativ erstklassigen Produkten zu sein«, sagte Geschäftsführer Matthias Krauss. »Das müssen wir uns immer wieder hart erarbeiten, und natürlich darf auch ein Akku-Werkzeug von Mafell unsere Kunden und Anwender nicht enttäuschen. Deshalb kommt für uns nur ein Top-System in Frage, und selbst entwickeln können wir das bei unserer Spezialisierung und Unternehmensgröße nicht ohne Weiteres. Aber natürlich wissen wir genau, dass die Anwender unserer Maschinen gerade im Akku-Bereich ein komplettes Programm erwarten, weil sie nicht mit unterschiedlichen Akkupacks und Ladegeräten arbeiten wollen. Als Partner von CAS bieten wir ihnen zusammen mit den Maschinen der anderen Hersteller und auch mit dem breiten Programm von Metabo ein solches System. Nur gemeinsam können wir am hart umkämpften Akku-Markt bestehen«, so Krauss.

Die Zukunft liegt im Akku
Die Akku-Handkehrmaschinen von Haaga liefen auch bisher schon mit Akku, allerdings mit der heute überholten Blei-Gel-Technologie. »Die Akku-Allianz bringt uns einen großen technologischen Fortschritt«, sagte Stefan Sander, Geschäftsführer von Haaga. Auf der anderen Seite erweitern die Kehrmaschinen aus Kirchheim unter Teck das Portfolio der anderen Hersteller um ein Kompetenzprodukt.
Im Gegensatz zu Haaga ist der Weg ins Akku-Segment für andere der CAS-Kooperationspartner noch neu. »Wir wollen den Akku-Bereich sukzessive ausbauen«, sagte etwa Gerd Eisenblätter, Chef des gleichnamigen Familienunternehmens aus Geretsried in Bayern. Eisenblätter konzentriert sich auf metallbearbeitende Branchen und geht mit einem Akku-Winkelschleifer und einem Akku-Satinierer an den Start.
Auch für den Gaimersheimer Rührwerk-Spezialisten Collomix ist das Handrührwerk das erste Akku-Produkt. »Collomix arbeitet im Motoren-Bereich schon seit vielen Jahren erfolgreich mit Metabo zusammen. Da war es für uns klar, dass wir auch im Akku-Bereich mit Metabo kooperieren wollen«, sagte Collomix-Chef Alexander Essing.

Beide Seiten profitieren
So versammelt CAS die unterschiedlichsten Unternehmen mit ganz unterschiedlichen Kompetenzbereichen. Das erleichtert nicht nur Profis die Arbeit – auch die Unternehmen selbst profitieren von der Akku-Gemeinschaft. Mit den Saugern von Electrostar etwa, die unter dem Markennamen »Starmix« vertrieben werden, arbeiten Handwerker aus den unterschiedlichsten Branchen. »Wenn diese Handwerker mit unseren Akkupacks auch noch eine ganze Fülle von Elektrowerkzeugen betreiben können, ist das für uns ein klarer Wettbewerbsvorteil«, sagte Klaus Dietz, Bereichsleiter Technik bei »Starmix«.

Weitere Partner für CAS
Mit den bisherigen neun Unternehmen solle CAS, so Garb­recht, auch in den nächsten Jahren weiter wachsen und immer mehr kleine und größere Unternehmen im Namen der Akku-Technologie unter einem Dach versammeln. Wie der Turm in Rottweil, in dem sie sich an diesem Tag versammelt haben, setzen die Unternehmen der CAS mit ihrer Akku-Schnittstellenpartnerschaft auf Weitblick und gute Aussichten.

Blickpunkt zur Übersicht

Einer für alles: Neun Elektrowerkzeug-Hersteller setzen auf ein gemeinsames Akku-System

Wenn neun führende Elektrowerkzeug-Hersteller zur gemeinsamen Pressekonferenz einladen, darf man schon gespannt sein, was den Fachmedien präsentiert werden soll. Zur Neuigkeit, die Metabo-Geschäftsführer Horst W. Garbrecht verkündete, war der Veranstaltungsort passend gewählt: Der ThyssenKrupp-Testturm in Rottweil, Deutschlands höchster Aussichtspunkt. In 246 m Höhe und im Beisein von acht Geschäftsführer-Kollegen der Unternehmen Rothenberger, Mafell, ­Eisenblätter, Collomix, Haaga, Starmix, Eibenstock und Steinel gab Garbrecht bekannt_ Alle neun ­Unternehmen setzen künftig auf ein gemeinsames Akku-System und sind dafür dem »Cordless Alliance System« (CAS) beigetreten. Innerhalb des CAS lassen sich die Akkus für Maschinen aller teilnehmenden Hersteller austauschen und sind untereinander kompatibel. Mit weiteren Herstellern wird bereits über eine Teilnahme an CAS verhandelt, wie der baustoffPARTNER vor Ort erfahren hat.

Lesedauer: min

 

Von Jan Rieken

In seiner Präsentation bezeichnete Garbrecht das Kabel als absolute Schwachstelle, wenn es um den Einsatz von Elektrowerkzeugen und -maschinen gehe. Mobile Systeme mit Akku seien deshalb massiv auf dem Vormarsch. »Keiner braucht das Kabel«, sagte Garbrecht und verwies auf mögliche Unfallgefahren durch Stolpern, Beschädigungen an der Leitung und die Abhängigkeit von einer nahen Steckdose.
Für den einzigen Schwachpunkt der Akkutechnologie, nämlich das »Sammelsurium an Akku-Systemen« (Garbrecht) mit jeweils unterschiedlichen Ladekabeln und -stationen, haben die neun Unternehmen auf einer gemeinsamen Pressekonferenz nun eine Lösung präsentiert, das in der Branche bisher einmalig ist_ ein hersteller­übergreifendes Akku-System.

Metabo ist Systemgeber
Die Basis des »Cordless Alliance System« (CAS) ist die Akku-Technologie von Metabo (der baustoffPARTNER hat berichtet in der Titelstory der Juni-Augabe, S. 8). Die Nürtinger sehen sich in diesem Bereich nach einer ganzen Reihe von Innovationen in den vergangenen Jahren als Technologieführer. Die neueste Generation der Metabo LiHD-Akkupacks liefert in der 18-V-Ausführung mit zehn Akku-Zellen bis zu 1 600 W Leistung bei einer Kapazität von 8 Ah. »Mit LiHD haben wir selbst für die energieintensivsten Anwendungen genügend Leistung. Deshalb können wir heute jedes handgeführte Elektrowerkzeug als Akku-Maschine bauen – und zwar so, dass sie den Anforderungen professioneller Anwender an Leistung und Ausdauer genügt«, sagt Garbrecht.System mit Anwendernutzen
Die professionellen Anwender habe man auch im Sinn gehabt, als die Idee für CAS entstand. »Wir sprechen intensiv mit den Anwendern über ihre Anforderungen und Wünsche. Und in vielen dieser Gespräche steht ein Wunsch ganz oben_ Die Flexibilität, mit nur einem Akku-System und den Maschinen verschiedener Hersteller arbeiten zu können. Bei kabelgebundenen Maschinen ist das ja auch kein Problem, da ist die Steckdose die Universal-Schnittstelle aller Hersteller«, erklärt Garbrecht. »Aber die Akku-Systeme der einzelnen Hersteller sind bislang nicht untereinander kompatibel. Das wollen wir zumindest für die Maschinen der CAS-Partner ändern. So haben die Anwender die doppelte Freiheit_ Die des kabellosen Arbeitens – und die, Maschinen unterschiedlicher Hersteller wie bei Kabelmaschinen kombinieren zu können«, fasst er den Grundgedanken von CAS zusammen. »Dabei wäre aus technischer Sicht keine eigene Marke für die Kooperation notwendig. Die Kompatibilität von Akkupacks, Ladegeräten und Maschinen wäre auch gegeben, wenn alle Hersteller die entsprechenden Komponenten unter ihren angestammten Marken vertreiben würden. Aber natürlich ist die Kooperations-Marke für die Information der Anwender enorm wichtig. Ohne CAS könnten diese ja nicht ohne Weiteres erkennen, welche Hersteller mit demselben Akku-System arbeiten und daher untereinander hundertprozentig kompatibel sind.«

Mit Akkus der kompatiblen Plattform CAS sollen nur hochwertige Profi-Werkzeuge betrieben werden, also keine Geräte aus dem DIY-Bereich.


Akkus passen in 110 Maschinen
Metabo hat nach den Ausführungen Garbrechts eine gewisse Sonderstellung in der Branche, weil die Nürtinger Generalist und Spezialist in einem sind. Die Marke habe allein mit 85 Geräten im 18 V-System alle Klassiker im Programm, aber für ihre beiden Kernzielgruppen Metallhandwerk und -industrie sowie Bauhandwerk und Renovierung darüber hinaus auch eine ganze Fülle von Speziallösungen und Kompetenzprodukten. Garbrecht_ »Aber es gibt eben außer den beiden genannten viele weitere Anwendungen, für die wir selbst keine Speziallösungen haben. Die CAS-Partner schon. Deshalb ist es aus unserer Sicht auch kein Problem, dass einige Kooperationspartner auf den ersten Blick Wettbewerber von uns sind. Zum einen sind die Überschneidungsbereiche sehr klein, und zum anderen vertreiben die Partner ihre Produkte teilweise über ganz andere Handelskanäle als wir. Unsere Vision ist, dass CAS die führende Schnittstelle für die Hersteller der Branche wird, die ihren Zielgruppen exakt auf deren Anforderungen zugeschnittene Speziallösungen und Kompetenzprodukte bietet. Für die großen Anbieter der Branche sind solche Produkte meist wenig interessant, weil sie nicht die Stückzahlen erreichen, die große Generalisten brauchen, um möglichst wirtschaftlich produzieren zu können. Schon jetzt umfasst das Angebot aller CAS-Partner rund 110 Maschinen, und diese Zahl wird sehr schnell weiter wachsen.«

Akkus der CAS-Plattform passen auf mehr als 110 Geräte von derzeit neun Herstellern.


Partnerschaft auf Augenhöhe
»Wir denken im System«, sagt auch Dr. Christian Heine, Geschäftsführer von Rothenberger. »Für die Profis in der SHK-Branche haben wir heute bereits ein umfassendes System an Rohrwerkzeugen. Aber mit CAS können wir ihnen darüber hinaus ein breites Portfolio an weiteren Akku-Maschinen bieten.« Bei der Wahl des Technologie-Partners habe sich Rothenberger gleich aus mehreren Gründen für Metabo entschieden, sagt Heine_ »Metabo hat sich durch die Entwicklungen der vergangenen Jahre die Technologieführerschaft erobert und bietet das aktuell leistungsfähigste System der Branche, das nicht zuletzt in puncto Kompatibilität sehr durchdacht ist. Zudem hat Metabo die ideale Größe, um CAS weiter voranzutreiben_ Groß genug, um den nötigen Entwicklungsaufwand leisten zu können – aber mittelständisch geprägt und dadurch schnell und flexibel.«
Auch der partnerschaftliche Gedanke war für Heine entscheidend_ »Die Kooperation mit Metabo ist stets auf Augenhöhe. Diese Augenhöhe gestaltet sich dagegen eher schwierig, wenn die Größenunterschiede zwischen den Partnern zu massiv sind.«
Rothenberger ist nicht der einzige CAS-Partner, der punktgenau auf die Anforderungen ganz bestimmter Zielgruppen eingeht. Durch die verschiedenen Kompetenzbereiche der Unternehmen verspricht das CAS ein breites Angebot sowie einzigartige Speziallösungen für viele Gewerke. Ob die Kappschienen- und Tauchsägen von Mafell, das Akku-Rührwerk von Collomix oder die Heißluftgeräte von Steinel – alle diese Maschinen sind für echte Spezialisten gemacht, und alle Akkupacks und Ladegeräte sind innerhalb des CAS zu 100 Prozent kompatibel.

Leistungsfähige Technologie
Für viele Kooperationspartner haben Leistung und Kapazität der Akku-Technologie eine entscheidende Bedeutung. »Unsere Putzbearbeitungsmaschinen beispielsweise sind für den harten Baustelleneinsatz gemacht. Dafür war die Akku-Technologie in der Vergangenheit noch nicht leistungsfähig genug«, sagt Hendrik Kreutel, Geschäftsführer des Elektrowerkzeug-Herstellers Eibenstock aus der gleichnamigen Bergstadt in Sachsen. Nicht nur die Putzbearbeitung, »auch heiße Luft zu produzieren, braucht enorm viel Energie«, weiß Steinel-Chef Ingo Steinel. »CAS liefert die passende Akku-Technologie zu den schon von Haus aus sehr technologisch ausgefeilten Steinel-Produkten«, sagte er.Gemeinsam Stärke zeigen
Leistung und Qualität waren auch für den Oberndorfer Holzhandwerk-Spezialisten Mafell entscheidende Kriterien. »Wir stehen bei unseren Zielgruppen im Ruf, ein Hersteller mit qualitativ erstklassigen Produkten zu sein«, sagte Geschäftsführer Matthias Krauss. »Das müssen wir uns immer wieder hart erarbeiten, und natürlich darf auch ein Akku-Werkzeug von Mafell unsere Kunden und Anwender nicht enttäuschen. Deshalb kommt für uns nur ein Top-System in Frage, und selbst entwickeln können wir das bei unserer Spezialisierung und Unternehmensgröße nicht ohne Weiteres. Aber natürlich wissen wir genau, dass die Anwender unserer Maschinen gerade im Akku-Bereich ein komplettes Programm erwarten, weil sie nicht mit unterschiedlichen Akkupacks und Ladegeräten arbeiten wollen. Als Partner von CAS bieten wir ihnen zusammen mit den Maschinen der anderen Hersteller und auch mit dem breiten Programm von Metabo ein solches System. Nur gemeinsam können wir am hart umkämpften Akku-Markt bestehen«, so Krauss.

Die Zukunft liegt im Akku
Die Akku-Handkehrmaschinen von Haaga liefen auch bisher schon mit Akku, allerdings mit der heute überholten Blei-Gel-Technologie. »Die Akku-Allianz bringt uns einen großen technologischen Fortschritt«, sagte Stefan Sander, Geschäftsführer von Haaga. Auf der anderen Seite erweitern die Kehrmaschinen aus Kirchheim unter Teck das Portfolio der anderen Hersteller um ein Kompetenzprodukt.
Im Gegensatz zu Haaga ist der Weg ins Akku-Segment für andere der CAS-Kooperationspartner noch neu. »Wir wollen den Akku-Bereich sukzessive ausbauen«, sagte etwa Gerd Eisenblätter, Chef des gleichnamigen Familienunternehmens aus Geretsried in Bayern. Eisenblätter konzentriert sich auf metallbearbeitende Branchen und geht mit einem Akku-Winkelschleifer und einem Akku-Satinierer an den Start.
Auch für den Gaimersheimer Rührwerk-Spezialisten Collomix ist das Handrührwerk das erste Akku-Produkt. »Collomix arbeitet im Motoren-Bereich schon seit vielen Jahren erfolgreich mit Metabo zusammen. Da war es für uns klar, dass wir auch im Akku-Bereich mit Metabo kooperieren wollen«, sagte Collomix-Chef Alexander Essing.

Beide Seiten profitieren
So versammelt CAS die unterschiedlichsten Unternehmen mit ganz unterschiedlichen Kompetenzbereichen. Das erleichtert nicht nur Profis die Arbeit – auch die Unternehmen selbst profitieren von der Akku-Gemeinschaft. Mit den Saugern von Electrostar etwa, die unter dem Markennamen »Starmix« vertrieben werden, arbeiten Handwerker aus den unterschiedlichsten Branchen. »Wenn diese Handwerker mit unseren Akkupacks auch noch eine ganze Fülle von Elektrowerkzeugen betreiben können, ist das für uns ein klarer Wettbewerbsvorteil«, sagte Klaus Dietz, Bereichsleiter Technik bei »Starmix«.

Weitere Partner für CAS
Mit den bisherigen neun Unternehmen solle CAS, so Garb­recht, auch in den nächsten Jahren weiter wachsen und immer mehr kleine und größere Unternehmen im Namen der Akku-Technologie unter einem Dach versammeln. Wie der Turm in Rottweil, in dem sie sich an diesem Tag versammelt haben, setzen die Unternehmen der CAS mit ihrer Akku-Schnittstellenpartnerschaft auf Weitblick und gute Aussichten.

Namen und Neuigkeiten

Einer für alles: Neun Elektrowerkzeug-Hersteller setzen auf ein gemeinsames Akku-System

Wenn neun führende Elektrowerkzeug-Hersteller zur gemeinsamen Pressekonferenz einladen, darf man schon gespannt sein, was den Fachmedien präsentiert werden soll. Zur Neuigkeit, die Metabo-Geschäftsführer Horst W. Garbrecht verkündete, war der Veranstaltungsort passend gewählt: Der ThyssenKrupp-Testturm in Rottweil, Deutschlands höchster Aussichtspunkt. In 246 m Höhe und im Beisein von acht Geschäftsführer-Kollegen der Unternehmen Rothenberger, Mafell, ­Eisenblätter, Collomix, Haaga, Starmix, Eibenstock und Steinel gab Garbrecht bekannt_ Alle neun ­Unternehmen setzen künftig auf ein gemeinsames Akku-System und sind dafür dem »Cordless Alliance System« (CAS) beigetreten. Innerhalb des CAS lassen sich die Akkus für Maschinen aller teilnehmenden Hersteller austauschen und sind untereinander kompatibel. Mit weiteren Herstellern wird bereits über eine Teilnahme an CAS verhandelt, wie der baustoffPARTNER vor Ort erfahren hat.

Lesedauer: min

 

Von Jan Rieken

In seiner Präsentation bezeichnete Garbrecht das Kabel als absolute Schwachstelle, wenn es um den Einsatz von Elektrowerkzeugen und -maschinen gehe. Mobile Systeme mit Akku seien deshalb massiv auf dem Vormarsch. »Keiner braucht das Kabel«, sagte Garbrecht und verwies auf mögliche Unfallgefahren durch Stolpern, Beschädigungen an der Leitung und die Abhängigkeit von einer nahen Steckdose.
Für den einzigen Schwachpunkt der Akkutechnologie, nämlich das »Sammelsurium an Akku-Systemen« (Garbrecht) mit jeweils unterschiedlichen Ladekabeln und -stationen, haben die neun Unternehmen auf einer gemeinsamen Pressekonferenz nun eine Lösung präsentiert, das in der Branche bisher einmalig ist_ ein hersteller­übergreifendes Akku-System.

Metabo ist Systemgeber
Die Basis des »Cordless Alliance System« (CAS) ist die Akku-Technologie von Metabo (der baustoffPARTNER hat berichtet in der Titelstory der Juni-Augabe, S. 8). Die Nürtinger sehen sich in diesem Bereich nach einer ganzen Reihe von Innovationen in den vergangenen Jahren als Technologieführer. Die neueste Generation der Metabo LiHD-Akkupacks liefert in der 18-V-Ausführung mit zehn Akku-Zellen bis zu 1 600 W Leistung bei einer Kapazität von 8 Ah. »Mit LiHD haben wir selbst für die energieintensivsten Anwendungen genügend Leistung. Deshalb können wir heute jedes handgeführte Elektrowerkzeug als Akku-Maschine bauen – und zwar so, dass sie den Anforderungen professioneller Anwender an Leistung und Ausdauer genügt«, sagt Garbrecht.System mit Anwendernutzen
Die professionellen Anwender habe man auch im Sinn gehabt, als die Idee für CAS entstand. »Wir sprechen intensiv mit den Anwendern über ihre Anforderungen und Wünsche. Und in vielen dieser Gespräche steht ein Wunsch ganz oben_ Die Flexibilität, mit nur einem Akku-System und den Maschinen verschiedener Hersteller arbeiten zu können. Bei kabelgebundenen Maschinen ist das ja auch kein Problem, da ist die Steckdose die Universal-Schnittstelle aller Hersteller«, erklärt Garbrecht. »Aber die Akku-Systeme der einzelnen Hersteller sind bislang nicht untereinander kompatibel. Das wollen wir zumindest für die Maschinen der CAS-Partner ändern. So haben die Anwender die doppelte Freiheit_ Die des kabellosen Arbeitens – und die, Maschinen unterschiedlicher Hersteller wie bei Kabelmaschinen kombinieren zu können«, fasst er den Grundgedanken von CAS zusammen. »Dabei wäre aus technischer Sicht keine eigene Marke für die Kooperation notwendig. Die Kompatibilität von Akkupacks, Ladegeräten und Maschinen wäre auch gegeben, wenn alle Hersteller die entsprechenden Komponenten unter ihren angestammten Marken vertreiben würden. Aber natürlich ist die Kooperations-Marke für die Information der Anwender enorm wichtig. Ohne CAS könnten diese ja nicht ohne Weiteres erkennen, welche Hersteller mit demselben Akku-System arbeiten und daher untereinander hundertprozentig kompatibel sind.«

Mit Akkus der kompatiblen Plattform CAS sollen nur hochwertige Profi-Werkzeuge betrieben werden, also keine Geräte aus dem DIY-Bereich.


Akkus passen in 110 Maschinen
Metabo hat nach den Ausführungen Garbrechts eine gewisse Sonderstellung in der Branche, weil die Nürtinger Generalist und Spezialist in einem sind. Die Marke habe allein mit 85 Geräten im 18 V-System alle Klassiker im Programm, aber für ihre beiden Kernzielgruppen Metallhandwerk und -industrie sowie Bauhandwerk und Renovierung darüber hinaus auch eine ganze Fülle von Speziallösungen und Kompetenzprodukten. Garbrecht_ »Aber es gibt eben außer den beiden genannten viele weitere Anwendungen, für die wir selbst keine Speziallösungen haben. Die CAS-Partner schon. Deshalb ist es aus unserer Sicht auch kein Problem, dass einige Kooperationspartner auf den ersten Blick Wettbewerber von uns sind. Zum einen sind die Überschneidungsbereiche sehr klein, und zum anderen vertreiben die Partner ihre Produkte teilweise über ganz andere Handelskanäle als wir. Unsere Vision ist, dass CAS die führende Schnittstelle für die Hersteller der Branche wird, die ihren Zielgruppen exakt auf deren Anforderungen zugeschnittene Speziallösungen und Kompetenzprodukte bietet. Für die großen Anbieter der Branche sind solche Produkte meist wenig interessant, weil sie nicht die Stückzahlen erreichen, die große Generalisten brauchen, um möglichst wirtschaftlich produzieren zu können. Schon jetzt umfasst das Angebot aller CAS-Partner rund 110 Maschinen, und diese Zahl wird sehr schnell weiter wachsen.«

Akkus der CAS-Plattform passen auf mehr als 110 Geräte von derzeit neun Herstellern.


Partnerschaft auf Augenhöhe
»Wir denken im System«, sagt auch Dr. Christian Heine, Geschäftsführer von Rothenberger. »Für die Profis in der SHK-Branche haben wir heute bereits ein umfassendes System an Rohrwerkzeugen. Aber mit CAS können wir ihnen darüber hinaus ein breites Portfolio an weiteren Akku-Maschinen bieten.« Bei der Wahl des Technologie-Partners habe sich Rothenberger gleich aus mehreren Gründen für Metabo entschieden, sagt Heine_ »Metabo hat sich durch die Entwicklungen der vergangenen Jahre die Technologieführerschaft erobert und bietet das aktuell leistungsfähigste System der Branche, das nicht zuletzt in puncto Kompatibilität sehr durchdacht ist. Zudem hat Metabo die ideale Größe, um CAS weiter voranzutreiben_ Groß genug, um den nötigen Entwicklungsaufwand leisten zu können – aber mittelständisch geprägt und dadurch schnell und flexibel.«
Auch der partnerschaftliche Gedanke war für Heine entscheidend_ »Die Kooperation mit Metabo ist stets auf Augenhöhe. Diese Augenhöhe gestaltet sich dagegen eher schwierig, wenn die Größenunterschiede zwischen den Partnern zu massiv sind.«
Rothenberger ist nicht der einzige CAS-Partner, der punktgenau auf die Anforderungen ganz bestimmter Zielgruppen eingeht. Durch die verschiedenen Kompetenzbereiche der Unternehmen verspricht das CAS ein breites Angebot sowie einzigartige Speziallösungen für viele Gewerke. Ob die Kappschienen- und Tauchsägen von Mafell, das Akku-Rührwerk von Collomix oder die Heißluftgeräte von Steinel – alle diese Maschinen sind für echte Spezialisten gemacht, und alle Akkupacks und Ladegeräte sind innerhalb des CAS zu 100 Prozent kompatibel.

Leistungsfähige Technologie
Für viele Kooperationspartner haben Leistung und Kapazität der Akku-Technologie eine entscheidende Bedeutung. »Unsere Putzbearbeitungsmaschinen beispielsweise sind für den harten Baustelleneinsatz gemacht. Dafür war die Akku-Technologie in der Vergangenheit noch nicht leistungsfähig genug«, sagt Hendrik Kreutel, Geschäftsführer des Elektrowerkzeug-Herstellers Eibenstock aus der gleichnamigen Bergstadt in Sachsen. Nicht nur die Putzbearbeitung, »auch heiße Luft zu produzieren, braucht enorm viel Energie«, weiß Steinel-Chef Ingo Steinel. »CAS liefert die passende Akku-Technologie zu den schon von Haus aus sehr technologisch ausgefeilten Steinel-Produkten«, sagte er.Gemeinsam Stärke zeigen
Leistung und Qualität waren auch für den Oberndorfer Holzhandwerk-Spezialisten Mafell entscheidende Kriterien. »Wir stehen bei unseren Zielgruppen im Ruf, ein Hersteller mit qualitativ erstklassigen Produkten zu sein«, sagte Geschäftsführer Matthias Krauss. »Das müssen wir uns immer wieder hart erarbeiten, und natürlich darf auch ein Akku-Werkzeug von Mafell unsere Kunden und Anwender nicht enttäuschen. Deshalb kommt für uns nur ein Top-System in Frage, und selbst entwickeln können wir das bei unserer Spezialisierung und Unternehmensgröße nicht ohne Weiteres. Aber natürlich wissen wir genau, dass die Anwender unserer Maschinen gerade im Akku-Bereich ein komplettes Programm erwarten, weil sie nicht mit unterschiedlichen Akkupacks und Ladegeräten arbeiten wollen. Als Partner von CAS bieten wir ihnen zusammen mit den Maschinen der anderen Hersteller und auch mit dem breiten Programm von Metabo ein solches System. Nur gemeinsam können wir am hart umkämpften Akku-Markt bestehen«, so Krauss.

Die Zukunft liegt im Akku
Die Akku-Handkehrmaschinen von Haaga liefen auch bisher schon mit Akku, allerdings mit der heute überholten Blei-Gel-Technologie. »Die Akku-Allianz bringt uns einen großen technologischen Fortschritt«, sagte Stefan Sander, Geschäftsführer von Haaga. Auf der anderen Seite erweitern die Kehrmaschinen aus Kirchheim unter Teck das Portfolio der anderen Hersteller um ein Kompetenzprodukt.
Im Gegensatz zu Haaga ist der Weg ins Akku-Segment für andere der CAS-Kooperationspartner noch neu. »Wir wollen den Akku-Bereich sukzessive ausbauen«, sagte etwa Gerd Eisenblätter, Chef des gleichnamigen Familienunternehmens aus Geretsried in Bayern. Eisenblätter konzentriert sich auf metallbearbeitende Branchen und geht mit einem Akku-Winkelschleifer und einem Akku-Satinierer an den Start.
Auch für den Gaimersheimer Rührwerk-Spezialisten Collomix ist das Handrührwerk das erste Akku-Produkt. »Collomix arbeitet im Motoren-Bereich schon seit vielen Jahren erfolgreich mit Metabo zusammen. Da war es für uns klar, dass wir auch im Akku-Bereich mit Metabo kooperieren wollen«, sagte Collomix-Chef Alexander Essing.

Beide Seiten profitieren
So versammelt CAS die unterschiedlichsten Unternehmen mit ganz unterschiedlichen Kompetenzbereichen. Das erleichtert nicht nur Profis die Arbeit – auch die Unternehmen selbst profitieren von der Akku-Gemeinschaft. Mit den Saugern von Electrostar etwa, die unter dem Markennamen »Starmix« vertrieben werden, arbeiten Handwerker aus den unterschiedlichsten Branchen. »Wenn diese Handwerker mit unseren Akkupacks auch noch eine ganze Fülle von Elektrowerkzeugen betreiben können, ist das für uns ein klarer Wettbewerbsvorteil«, sagte Klaus Dietz, Bereichsleiter Technik bei »Starmix«.

Weitere Partner für CAS
Mit den bisherigen neun Unternehmen solle CAS, so Garb­recht, auch in den nächsten Jahren weiter wachsen und immer mehr kleine und größere Unternehmen im Namen der Akku-Technologie unter einem Dach versammeln. Wie der Turm in Rottweil, in dem sie sich an diesem Tag versammelt haben, setzen die Unternehmen der CAS mit ihrer Akku-Schnittstellenpartnerschaft auf Weitblick und gute Aussichten.


Titelstory

Einer für alles: Neun Elektrowerkzeug-Hersteller setzen auf ein gemeinsames Akku-System

Wenn neun führende Elektrowerkzeug-Hersteller zur gemeinsamen Pressekonferenz einladen, darf man schon gespannt sein, was den Fachmedien präsentiert werden soll. Zur Neuigkeit, die Metabo-Geschäftsführer Horst W. Garbrecht verkündete, war der Veranstaltungsort passend gewählt: Der ThyssenKrupp-Testturm in Rottweil, Deutschlands höchster Aussichtspunkt. In 246 m Höhe und im Beisein von acht Geschäftsführer-Kollegen der Unternehmen Rothenberger, Mafell, ­Eisenblätter, Collomix, Haaga, Starmix, Eibenstock und Steinel gab Garbrecht bekannt_ Alle neun ­Unternehmen setzen künftig auf ein gemeinsames Akku-System und sind dafür dem »Cordless Alliance System« (CAS) beigetreten. Innerhalb des CAS lassen sich die Akkus für Maschinen aller teilnehmenden Hersteller austauschen und sind untereinander kompatibel. Mit weiteren Herstellern wird bereits über eine Teilnahme an CAS verhandelt, wie der baustoffPARTNER vor Ort erfahren hat.

Lesedauer: min

 

Von Jan Rieken

In seiner Präsentation bezeichnete Garbrecht das Kabel als absolute Schwachstelle, wenn es um den Einsatz von Elektrowerkzeugen und -maschinen gehe. Mobile Systeme mit Akku seien deshalb massiv auf dem Vormarsch. »Keiner braucht das Kabel«, sagte Garbrecht und verwies auf mögliche Unfallgefahren durch Stolpern, Beschädigungen an der Leitung und die Abhängigkeit von einer nahen Steckdose.
Für den einzigen Schwachpunkt der Akkutechnologie, nämlich das »Sammelsurium an Akku-Systemen« (Garbrecht) mit jeweils unterschiedlichen Ladekabeln und -stationen, haben die neun Unternehmen auf einer gemeinsamen Pressekonferenz nun eine Lösung präsentiert, das in der Branche bisher einmalig ist_ ein hersteller­übergreifendes Akku-System.

Metabo ist Systemgeber
Die Basis des »Cordless Alliance System« (CAS) ist die Akku-Technologie von Metabo (der baustoffPARTNER hat berichtet in der Titelstory der Juni-Augabe, S. 8). Die Nürtinger sehen sich in diesem Bereich nach einer ganzen Reihe von Innovationen in den vergangenen Jahren als Technologieführer. Die neueste Generation der Metabo LiHD-Akkupacks liefert in der 18-V-Ausführung mit zehn Akku-Zellen bis zu 1 600 W Leistung bei einer Kapazität von 8 Ah. »Mit LiHD haben wir selbst für die energieintensivsten Anwendungen genügend Leistung. Deshalb können wir heute jedes handgeführte Elektrowerkzeug als Akku-Maschine bauen – und zwar so, dass sie den Anforderungen professioneller Anwender an Leistung und Ausdauer genügt«, sagt Garbrecht.System mit Anwendernutzen
Die professionellen Anwender habe man auch im Sinn gehabt, als die Idee für CAS entstand. »Wir sprechen intensiv mit den Anwendern über ihre Anforderungen und Wünsche. Und in vielen dieser Gespräche steht ein Wunsch ganz oben_ Die Flexibilität, mit nur einem Akku-System und den Maschinen verschiedener Hersteller arbeiten zu können. Bei kabelgebundenen Maschinen ist das ja auch kein Problem, da ist die Steckdose die Universal-Schnittstelle aller Hersteller«, erklärt Garbrecht. »Aber die Akku-Systeme der einzelnen Hersteller sind bislang nicht untereinander kompatibel. Das wollen wir zumindest für die Maschinen der CAS-Partner ändern. So haben die Anwender die doppelte Freiheit_ Die des kabellosen Arbeitens – und die, Maschinen unterschiedlicher Hersteller wie bei Kabelmaschinen kombinieren zu können«, fasst er den Grundgedanken von CAS zusammen. »Dabei wäre aus technischer Sicht keine eigene Marke für die Kooperation notwendig. Die Kompatibilität von Akkupacks, Ladegeräten und Maschinen wäre auch gegeben, wenn alle Hersteller die entsprechenden Komponenten unter ihren angestammten Marken vertreiben würden. Aber natürlich ist die Kooperations-Marke für die Information der Anwender enorm wichtig. Ohne CAS könnten diese ja nicht ohne Weiteres erkennen, welche Hersteller mit demselben Akku-System arbeiten und daher untereinander hundertprozentig kompatibel sind.«

Mit Akkus der kompatiblen Plattform CAS sollen nur hochwertige Profi-Werkzeuge betrieben werden, also keine Geräte aus dem DIY-Bereich.


Akkus passen in 110 Maschinen
Metabo hat nach den Ausführungen Garbrechts eine gewisse Sonderstellung in der Branche, weil die Nürtinger Generalist und Spezialist in einem sind. Die Marke habe allein mit 85 Geräten im 18 V-System alle Klassiker im Programm, aber für ihre beiden Kernzielgruppen Metallhandwerk und -industrie sowie Bauhandwerk und Renovierung darüber hinaus auch eine ganze Fülle von Speziallösungen und Kompetenzprodukten. Garbrecht_ »Aber es gibt eben außer den beiden genannten viele weitere Anwendungen, für die wir selbst keine Speziallösungen haben. Die CAS-Partner schon. Deshalb ist es aus unserer Sicht auch kein Problem, dass einige Kooperationspartner auf den ersten Blick Wettbewerber von uns sind. Zum einen sind die Überschneidungsbereiche sehr klein, und zum anderen vertreiben die Partner ihre Produkte teilweise über ganz andere Handelskanäle als wir. Unsere Vision ist, dass CAS die führende Schnittstelle für die Hersteller der Branche wird, die ihren Zielgruppen exakt auf deren Anforderungen zugeschnittene Speziallösungen und Kompetenzprodukte bietet. Für die großen Anbieter der Branche sind solche Produkte meist wenig interessant, weil sie nicht die Stückzahlen erreichen, die große Generalisten brauchen, um möglichst wirtschaftlich produzieren zu können. Schon jetzt umfasst das Angebot aller CAS-Partner rund 110 Maschinen, und diese Zahl wird sehr schnell weiter wachsen.«

Akkus der CAS-Plattform passen auf mehr als 110 Geräte von derzeit neun Herstellern.


Partnerschaft auf Augenhöhe
»Wir denken im System«, sagt auch Dr. Christian Heine, Geschäftsführer von Rothenberger. »Für die Profis in der SHK-Branche haben wir heute bereits ein umfassendes System an Rohrwerkzeugen. Aber mit CAS können wir ihnen darüber hinaus ein breites Portfolio an weiteren Akku-Maschinen bieten.« Bei der Wahl des Technologie-Partners habe sich Rothenberger gleich aus mehreren Gründen für Metabo entschieden, sagt Heine_ »Metabo hat sich durch die Entwicklungen der vergangenen Jahre die Technologieführerschaft erobert und bietet das aktuell leistungsfähigste System der Branche, das nicht zuletzt in puncto Kompatibilität sehr durchdacht ist. Zudem hat Metabo die ideale Größe, um CAS weiter voranzutreiben_ Groß genug, um den nötigen Entwicklungsaufwand leisten zu können – aber mittelständisch geprägt und dadurch schnell und flexibel.«
Auch der partnerschaftliche Gedanke war für Heine entscheidend_ »Die Kooperation mit Metabo ist stets auf Augenhöhe. Diese Augenhöhe gestaltet sich dagegen eher schwierig, wenn die Größenunterschiede zwischen den Partnern zu massiv sind.«
Rothenberger ist nicht der einzige CAS-Partner, der punktgenau auf die Anforderungen ganz bestimmter Zielgruppen eingeht. Durch die verschiedenen Kompetenzbereiche der Unternehmen verspricht das CAS ein breites Angebot sowie einzigartige Speziallösungen für viele Gewerke. Ob die Kappschienen- und Tauchsägen von Mafell, das Akku-Rührwerk von Collomix oder die Heißluftgeräte von Steinel – alle diese Maschinen sind für echte Spezialisten gemacht, und alle Akkupacks und Ladegeräte sind innerhalb des CAS zu 100 Prozent kompatibel.

Leistungsfähige Technologie
Für viele Kooperationspartner haben Leistung und Kapazität der Akku-Technologie eine entscheidende Bedeutung. »Unsere Putzbearbeitungsmaschinen beispielsweise sind für den harten Baustelleneinsatz gemacht. Dafür war die Akku-Technologie in der Vergangenheit noch nicht leistungsfähig genug«, sagt Hendrik Kreutel, Geschäftsführer des Elektrowerkzeug-Herstellers Eibenstock aus der gleichnamigen Bergstadt in Sachsen. Nicht nur die Putzbearbeitung, »auch heiße Luft zu produzieren, braucht enorm viel Energie«, weiß Steinel-Chef Ingo Steinel. »CAS liefert die passende Akku-Technologie zu den schon von Haus aus sehr technologisch ausgefeilten Steinel-Produkten«, sagte er.Gemeinsam Stärke zeigen
Leistung und Qualität waren auch für den Oberndorfer Holzhandwerk-Spezialisten Mafell entscheidende Kriterien. »Wir stehen bei unseren Zielgruppen im Ruf, ein Hersteller mit qualitativ erstklassigen Produkten zu sein«, sagte Geschäftsführer Matthias Krauss. »Das müssen wir uns immer wieder hart erarbeiten, und natürlich darf auch ein Akku-Werkzeug von Mafell unsere Kunden und Anwender nicht enttäuschen. Deshalb kommt für uns nur ein Top-System in Frage, und selbst entwickeln können wir das bei unserer Spezialisierung und Unternehmensgröße nicht ohne Weiteres. Aber natürlich wissen wir genau, dass die Anwender unserer Maschinen gerade im Akku-Bereich ein komplettes Programm erwarten, weil sie nicht mit unterschiedlichen Akkupacks und Ladegeräten arbeiten wollen. Als Partner von CAS bieten wir ihnen zusammen mit den Maschinen der anderen Hersteller und auch mit dem breiten Programm von Metabo ein solches System. Nur gemeinsam können wir am hart umkämpften Akku-Markt bestehen«, so Krauss.

Die Zukunft liegt im Akku
Die Akku-Handkehrmaschinen von Haaga liefen auch bisher schon mit Akku, allerdings mit der heute überholten Blei-Gel-Technologie. »Die Akku-Allianz bringt uns einen großen technologischen Fortschritt«, sagte Stefan Sander, Geschäftsführer von Haaga. Auf der anderen Seite erweitern die Kehrmaschinen aus Kirchheim unter Teck das Portfolio der anderen Hersteller um ein Kompetenzprodukt.
Im Gegensatz zu Haaga ist der Weg ins Akku-Segment für andere der CAS-Kooperationspartner noch neu. »Wir wollen den Akku-Bereich sukzessive ausbauen«, sagte etwa Gerd Eisenblätter, Chef des gleichnamigen Familienunternehmens aus Geretsried in Bayern. Eisenblätter konzentriert sich auf metallbearbeitende Branchen und geht mit einem Akku-Winkelschleifer und einem Akku-Satinierer an den Start.
Auch für den Gaimersheimer Rührwerk-Spezialisten Collomix ist das Handrührwerk das erste Akku-Produkt. »Collomix arbeitet im Motoren-Bereich schon seit vielen Jahren erfolgreich mit Metabo zusammen. Da war es für uns klar, dass wir auch im Akku-Bereich mit Metabo kooperieren wollen«, sagte Collomix-Chef Alexander Essing.

Beide Seiten profitieren
So versammelt CAS die unterschiedlichsten Unternehmen mit ganz unterschiedlichen Kompetenzbereichen. Das erleichtert nicht nur Profis die Arbeit – auch die Unternehmen selbst profitieren von der Akku-Gemeinschaft. Mit den Saugern von Electrostar etwa, die unter dem Markennamen »Starmix« vertrieben werden, arbeiten Handwerker aus den unterschiedlichsten Branchen. »Wenn diese Handwerker mit unseren Akkupacks auch noch eine ganze Fülle von Elektrowerkzeugen betreiben können, ist das für uns ein klarer Wettbewerbsvorteil«, sagte Klaus Dietz, Bereichsleiter Technik bei »Starmix«.

Weitere Partner für CAS
Mit den bisherigen neun Unternehmen solle CAS, so Garb­recht, auch in den nächsten Jahren weiter wachsen und immer mehr kleine und größere Unternehmen im Namen der Akku-Technologie unter einem Dach versammeln. Wie der Turm in Rottweil, in dem sie sich an diesem Tag versammelt haben, setzen die Unternehmen der CAS mit ihrer Akku-Schnittstellenpartnerschaft auf Weitblick und gute Aussichten.


Bodenbeläge & Aufbau

Einer für alles: Neun Elektrowerkzeug-Hersteller setzen auf ein gemeinsames Akku-System

Wenn neun führende Elektrowerkzeug-Hersteller zur gemeinsamen Pressekonferenz einladen, darf man schon gespannt sein, was den Fachmedien präsentiert werden soll. Zur Neuigkeit, die Metabo-Geschäftsführer Horst W. Garbrecht verkündete, war der Veranstaltungsort passend gewählt: Der ThyssenKrupp-Testturm in Rottweil, Deutschlands höchster Aussichtspunkt. In 246 m Höhe und im Beisein von acht Geschäftsführer-Kollegen der Unternehmen Rothenberger, Mafell, ­Eisenblätter, Collomix, Haaga, Starmix, Eibenstock und Steinel gab Garbrecht bekannt_ Alle neun ­Unternehmen setzen künftig auf ein gemeinsames Akku-System und sind dafür dem »Cordless Alliance System« (CAS) beigetreten. Innerhalb des CAS lassen sich die Akkus für Maschinen aller teilnehmenden Hersteller austauschen und sind untereinander kompatibel. Mit weiteren Herstellern wird bereits über eine Teilnahme an CAS verhandelt, wie der baustoffPARTNER vor Ort erfahren hat.

Lesedauer: min

 

Von Jan Rieken

In seiner Präsentation bezeichnete Garbrecht das Kabel als absolute Schwachstelle, wenn es um den Einsatz von Elektrowerkzeugen und -maschinen gehe. Mobile Systeme mit Akku seien deshalb massiv auf dem Vormarsch. »Keiner braucht das Kabel«, sagte Garbrecht und verwies auf mögliche Unfallgefahren durch Stolpern, Beschädigungen an der Leitung und die Abhängigkeit von einer nahen Steckdose.
Für den einzigen Schwachpunkt der Akkutechnologie, nämlich das »Sammelsurium an Akku-Systemen« (Garbrecht) mit jeweils unterschiedlichen Ladekabeln und -stationen, haben die neun Unternehmen auf einer gemeinsamen Pressekonferenz nun eine Lösung präsentiert, das in der Branche bisher einmalig ist_ ein hersteller­übergreifendes Akku-System.

Metabo ist Systemgeber
Die Basis des »Cordless Alliance System« (CAS) ist die Akku-Technologie von Metabo (der baustoffPARTNER hat berichtet in der Titelstory der Juni-Augabe, S. 8). Die Nürtinger sehen sich in diesem Bereich nach einer ganzen Reihe von Innovationen in den vergangenen Jahren als Technologieführer. Die neueste Generation der Metabo LiHD-Akkupacks liefert in der 18-V-Ausführung mit zehn Akku-Zellen bis zu 1 600 W Leistung bei einer Kapazität von 8 Ah. »Mit LiHD haben wir selbst für die energieintensivsten Anwendungen genügend Leistung. Deshalb können wir heute jedes handgeführte Elektrowerkzeug als Akku-Maschine bauen – und zwar so, dass sie den Anforderungen professioneller Anwender an Leistung und Ausdauer genügt«, sagt Garbrecht.System mit Anwendernutzen
Die professionellen Anwender habe man auch im Sinn gehabt, als die Idee für CAS entstand. »Wir sprechen intensiv mit den Anwendern über ihre Anforderungen und Wünsche. Und in vielen dieser Gespräche steht ein Wunsch ganz oben_ Die Flexibilität, mit nur einem Akku-System und den Maschinen verschiedener Hersteller arbeiten zu können. Bei kabelgebundenen Maschinen ist das ja auch kein Problem, da ist die Steckdose die Universal-Schnittstelle aller Hersteller«, erklärt Garbrecht. »Aber die Akku-Systeme der einzelnen Hersteller sind bislang nicht untereinander kompatibel. Das wollen wir zumindest für die Maschinen der CAS-Partner ändern. So haben die Anwender die doppelte Freiheit_ Die des kabellosen Arbeitens – und die, Maschinen unterschiedlicher Hersteller wie bei Kabelmaschinen kombinieren zu können«, fasst er den Grundgedanken von CAS zusammen. »Dabei wäre aus technischer Sicht keine eigene Marke für die Kooperation notwendig. Die Kompatibilität von Akkupacks, Ladegeräten und Maschinen wäre auch gegeben, wenn alle Hersteller die entsprechenden Komponenten unter ihren angestammten Marken vertreiben würden. Aber natürlich ist die Kooperations-Marke für die Information der Anwender enorm wichtig. Ohne CAS könnten diese ja nicht ohne Weiteres erkennen, welche Hersteller mit demselben Akku-System arbeiten und daher untereinander hundertprozentig kompatibel sind.«

Mit Akkus der kompatiblen Plattform CAS sollen nur hochwertige Profi-Werkzeuge betrieben werden, also keine Geräte aus dem DIY-Bereich.


Akkus passen in 110 Maschinen
Metabo hat nach den Ausführungen Garbrechts eine gewisse Sonderstellung in der Branche, weil die Nürtinger Generalist und Spezialist in einem sind. Die Marke habe allein mit 85 Geräten im 18 V-System alle Klassiker im Programm, aber für ihre beiden Kernzielgruppen Metallhandwerk und -industrie sowie Bauhandwerk und Renovierung darüber hinaus auch eine ganze Fülle von Speziallösungen und Kompetenzprodukten. Garbrecht_ »Aber es gibt eben außer den beiden genannten viele weitere Anwendungen, für die wir selbst keine Speziallösungen haben. Die CAS-Partner schon. Deshalb ist es aus unserer Sicht auch kein Problem, dass einige Kooperationspartner auf den ersten Blick Wettbewerber von uns sind. Zum einen sind die Überschneidungsbereiche sehr klein, und zum anderen vertreiben die Partner ihre Produkte teilweise über ganz andere Handelskanäle als wir. Unsere Vision ist, dass CAS die führende Schnittstelle für die Hersteller der Branche wird, die ihren Zielgruppen exakt auf deren Anforderungen zugeschnittene Speziallösungen und Kompetenzprodukte bietet. Für die großen Anbieter der Branche sind solche Produkte meist wenig interessant, weil sie nicht die Stückzahlen erreichen, die große Generalisten brauchen, um möglichst wirtschaftlich produzieren zu können. Schon jetzt umfasst das Angebot aller CAS-Partner rund 110 Maschinen, und diese Zahl wird sehr schnell weiter wachsen.«

Akkus der CAS-Plattform passen auf mehr als 110 Geräte von derzeit neun Herstellern.


Partnerschaft auf Augenhöhe
»Wir denken im System«, sagt auch Dr. Christian Heine, Geschäftsführer von Rothenberger. »Für die Profis in der SHK-Branche haben wir heute bereits ein umfassendes System an Rohrwerkzeugen. Aber mit CAS können wir ihnen darüber hinaus ein breites Portfolio an weiteren Akku-Maschinen bieten.« Bei der Wahl des Technologie-Partners habe sich Rothenberger gleich aus mehreren Gründen für Metabo entschieden, sagt Heine_ »Metabo hat sich durch die Entwicklungen der vergangenen Jahre die Technologieführerschaft erobert und bietet das aktuell leistungsfähigste System der Branche, das nicht zuletzt in puncto Kompatibilität sehr durchdacht ist. Zudem hat Metabo die ideale Größe, um CAS weiter voranzutreiben_ Groß genug, um den nötigen Entwicklungsaufwand leisten zu können – aber mittelständisch geprägt und dadurch schnell und flexibel.«
Auch der partnerschaftliche Gedanke war für Heine entscheidend_ »Die Kooperation mit Metabo ist stets auf Augenhöhe. Diese Augenhöhe gestaltet sich dagegen eher schwierig, wenn die Größenunterschiede zwischen den Partnern zu massiv sind.«
Rothenberger ist nicht der einzige CAS-Partner, der punktgenau auf die Anforderungen ganz bestimmter Zielgruppen eingeht. Durch die verschiedenen Kompetenzbereiche der Unternehmen verspricht das CAS ein breites Angebot sowie einzigartige Speziallösungen für viele Gewerke. Ob die Kappschienen- und Tauchsägen von Mafell, das Akku-Rührwerk von Collomix oder die Heißluftgeräte von Steinel – alle diese Maschinen sind für echte Spezialisten gemacht, und alle Akkupacks und Ladegeräte sind innerhalb des CAS zu 100 Prozent kompatibel.

Leistungsfähige Technologie
Für viele Kooperationspartner haben Leistung und Kapazität der Akku-Technologie eine entscheidende Bedeutung. »Unsere Putzbearbeitungsmaschinen beispielsweise sind für den harten Baustelleneinsatz gemacht. Dafür war die Akku-Technologie in der Vergangenheit noch nicht leistungsfähig genug«, sagt Hendrik Kreutel, Geschäftsführer des Elektrowerkzeug-Herstellers Eibenstock aus der gleichnamigen Bergstadt in Sachsen. Nicht nur die Putzbearbeitung, »auch heiße Luft zu produzieren, braucht enorm viel Energie«, weiß Steinel-Chef Ingo Steinel. »CAS liefert die passende Akku-Technologie zu den schon von Haus aus sehr technologisch ausgefeilten Steinel-Produkten«, sagte er.Gemeinsam Stärke zeigen
Leistung und Qualität waren auch für den Oberndorfer Holzhandwerk-Spezialisten Mafell entscheidende Kriterien. »Wir stehen bei unseren Zielgruppen im Ruf, ein Hersteller mit qualitativ erstklassigen Produkten zu sein«, sagte Geschäftsführer Matthias Krauss. »Das müssen wir uns immer wieder hart erarbeiten, und natürlich darf auch ein Akku-Werkzeug von Mafell unsere Kunden und Anwender nicht enttäuschen. Deshalb kommt für uns nur ein Top-System in Frage, und selbst entwickeln können wir das bei unserer Spezialisierung und Unternehmensgröße nicht ohne Weiteres. Aber natürlich wissen wir genau, dass die Anwender unserer Maschinen gerade im Akku-Bereich ein komplettes Programm erwarten, weil sie nicht mit unterschiedlichen Akkupacks und Ladegeräten arbeiten wollen. Als Partner von CAS bieten wir ihnen zusammen mit den Maschinen der anderen Hersteller und auch mit dem breiten Programm von Metabo ein solches System. Nur gemeinsam können wir am hart umkämpften Akku-Markt bestehen«, so Krauss.

Die Zukunft liegt im Akku
Die Akku-Handkehrmaschinen von Haaga liefen auch bisher schon mit Akku, allerdings mit der heute überholten Blei-Gel-Technologie. »Die Akku-Allianz bringt uns einen großen technologischen Fortschritt«, sagte Stefan Sander, Geschäftsführer von Haaga. Auf der anderen Seite erweitern die Kehrmaschinen aus Kirchheim unter Teck das Portfolio der anderen Hersteller um ein Kompetenzprodukt.
Im Gegensatz zu Haaga ist der Weg ins Akku-Segment für andere der CAS-Kooperationspartner noch neu. »Wir wollen den Akku-Bereich sukzessive ausbauen«, sagte etwa Gerd Eisenblätter, Chef des gleichnamigen Familienunternehmens aus Geretsried in Bayern. Eisenblätter konzentriert sich auf metallbearbeitende Branchen und geht mit einem Akku-Winkelschleifer und einem Akku-Satinierer an den Start.
Auch für den Gaimersheimer Rührwerk-Spezialisten Collomix ist das Handrührwerk das erste Akku-Produkt. »Collomix arbeitet im Motoren-Bereich schon seit vielen Jahren erfolgreich mit Metabo zusammen. Da war es für uns klar, dass wir auch im Akku-Bereich mit Metabo kooperieren wollen«, sagte Collomix-Chef Alexander Essing.

Beide Seiten profitieren
So versammelt CAS die unterschiedlichsten Unternehmen mit ganz unterschiedlichen Kompetenzbereichen. Das erleichtert nicht nur Profis die Arbeit – auch die Unternehmen selbst profitieren von der Akku-Gemeinschaft. Mit den Saugern von Electrostar etwa, die unter dem Markennamen »Starmix« vertrieben werden, arbeiten Handwerker aus den unterschiedlichsten Branchen. »Wenn diese Handwerker mit unseren Akkupacks auch noch eine ganze Fülle von Elektrowerkzeugen betreiben können, ist das für uns ein klarer Wettbewerbsvorteil«, sagte Klaus Dietz, Bereichsleiter Technik bei »Starmix«.

Weitere Partner für CAS
Mit den bisherigen neun Unternehmen solle CAS, so Garb­recht, auch in den nächsten Jahren weiter wachsen und immer mehr kleine und größere Unternehmen im Namen der Akku-Technologie unter einem Dach versammeln. Wie der Turm in Rottweil, in dem sie sich an diesem Tag versammelt haben, setzen die Unternehmen der CAS mit ihrer Akku-Schnittstellenpartnerschaft auf Weitblick und gute Aussichten.


Industrie- und Gewerbebau

Einer für alles: Neun Elektrowerkzeug-Hersteller setzen auf ein gemeinsames Akku-System

Wenn neun führende Elektrowerkzeug-Hersteller zur gemeinsamen Pressekonferenz einladen, darf man schon gespannt sein, was den Fachmedien präsentiert werden soll. Zur Neuigkeit, die Metabo-Geschäftsführer Horst W. Garbrecht verkündete, war der Veranstaltungsort passend gewählt: Der ThyssenKrupp-Testturm in Rottweil, Deutschlands höchster Aussichtspunkt. In 246 m Höhe und im Beisein von acht Geschäftsführer-Kollegen der Unternehmen Rothenberger, Mafell, ­Eisenblätter, Collomix, Haaga, Starmix, Eibenstock und Steinel gab Garbrecht bekannt_ Alle neun ­Unternehmen setzen künftig auf ein gemeinsames Akku-System und sind dafür dem »Cordless Alliance System« (CAS) beigetreten. Innerhalb des CAS lassen sich die Akkus für Maschinen aller teilnehmenden Hersteller austauschen und sind untereinander kompatibel. Mit weiteren Herstellern wird bereits über eine Teilnahme an CAS verhandelt, wie der baustoffPARTNER vor Ort erfahren hat.

Lesedauer: min

 

Von Jan Rieken

In seiner Präsentation bezeichnete Garbrecht das Kabel als absolute Schwachstelle, wenn es um den Einsatz von Elektrowerkzeugen und -maschinen gehe. Mobile Systeme mit Akku seien deshalb massiv auf dem Vormarsch. »Keiner braucht das Kabel«, sagte Garbrecht und verwies auf mögliche Unfallgefahren durch Stolpern, Beschädigungen an der Leitung und die Abhängigkeit von einer nahen Steckdose.
Für den einzigen Schwachpunkt der Akkutechnologie, nämlich das »Sammelsurium an Akku-Systemen« (Garbrecht) mit jeweils unterschiedlichen Ladekabeln und -stationen, haben die neun Unternehmen auf einer gemeinsamen Pressekonferenz nun eine Lösung präsentiert, das in der Branche bisher einmalig ist_ ein hersteller­übergreifendes Akku-System.

Metabo ist Systemgeber
Die Basis des »Cordless Alliance System« (CAS) ist die Akku-Technologie von Metabo (der baustoffPARTNER hat berichtet in der Titelstory der Juni-Augabe, S. 8). Die Nürtinger sehen sich in diesem Bereich nach einer ganzen Reihe von Innovationen in den vergangenen Jahren als Technologieführer. Die neueste Generation der Metabo LiHD-Akkupacks liefert in der 18-V-Ausführung mit zehn Akku-Zellen bis zu 1 600 W Leistung bei einer Kapazität von 8 Ah. »Mit LiHD haben wir selbst für die energieintensivsten Anwendungen genügend Leistung. Deshalb können wir heute jedes handgeführte Elektrowerkzeug als Akku-Maschine bauen – und zwar so, dass sie den Anforderungen professioneller Anwender an Leistung und Ausdauer genügt«, sagt Garbrecht.System mit Anwendernutzen
Die professionellen Anwender habe man auch im Sinn gehabt, als die Idee für CAS entstand. »Wir sprechen intensiv mit den Anwendern über ihre Anforderungen und Wünsche. Und in vielen dieser Gespräche steht ein Wunsch ganz oben_ Die Flexibilität, mit nur einem Akku-System und den Maschinen verschiedener Hersteller arbeiten zu können. Bei kabelgebundenen Maschinen ist das ja auch kein Problem, da ist die Steckdose die Universal-Schnittstelle aller Hersteller«, erklärt Garbrecht. »Aber die Akku-Systeme der einzelnen Hersteller sind bislang nicht untereinander kompatibel. Das wollen wir zumindest für die Maschinen der CAS-Partner ändern. So haben die Anwender die doppelte Freiheit_ Die des kabellosen Arbeitens – und die, Maschinen unterschiedlicher Hersteller wie bei Kabelmaschinen kombinieren zu können«, fasst er den Grundgedanken von CAS zusammen. »Dabei wäre aus technischer Sicht keine eigene Marke für die Kooperation notwendig. Die Kompatibilität von Akkupacks, Ladegeräten und Maschinen wäre auch gegeben, wenn alle Hersteller die entsprechenden Komponenten unter ihren angestammten Marken vertreiben würden. Aber natürlich ist die Kooperations-Marke für die Information der Anwender enorm wichtig. Ohne CAS könnten diese ja nicht ohne Weiteres erkennen, welche Hersteller mit demselben Akku-System arbeiten und daher untereinander hundertprozentig kompatibel sind.«

Mit Akkus der kompatiblen Plattform CAS sollen nur hochwertige Profi-Werkzeuge betrieben werden, also keine Geräte aus dem DIY-Bereich.


Akkus passen in 110 Maschinen
Metabo hat nach den Ausführungen Garbrechts eine gewisse Sonderstellung in der Branche, weil die Nürtinger Generalist und Spezialist in einem sind. Die Marke habe allein mit 85 Geräten im 18 V-System alle Klassiker im Programm, aber für ihre beiden Kernzielgruppen Metallhandwerk und -industrie sowie Bauhandwerk und Renovierung darüber hinaus auch eine ganze Fülle von Speziallösungen und Kompetenzprodukten. Garbrecht_ »Aber es gibt eben außer den beiden genannten viele weitere Anwendungen, für die wir selbst keine Speziallösungen haben. Die CAS-Partner schon. Deshalb ist es aus unserer Sicht auch kein Problem, dass einige Kooperationspartner auf den ersten Blick Wettbewerber von uns sind. Zum einen sind die Überschneidungsbereiche sehr klein, und zum anderen vertreiben die Partner ihre Produkte teilweise über ganz andere Handelskanäle als wir. Unsere Vision ist, dass CAS die führende Schnittstelle für die Hersteller der Branche wird, die ihren Zielgruppen exakt auf deren Anforderungen zugeschnittene Speziallösungen und Kompetenzprodukte bietet. Für die großen Anbieter der Branche sind solche Produkte meist wenig interessant, weil sie nicht die Stückzahlen erreichen, die große Generalisten brauchen, um möglichst wirtschaftlich produzieren zu können. Schon jetzt umfasst das Angebot aller CAS-Partner rund 110 Maschinen, und diese Zahl wird sehr schnell weiter wachsen.«

Akkus der CAS-Plattform passen auf mehr als 110 Geräte von derzeit neun Herstellern.


Partnerschaft auf Augenhöhe
»Wir denken im System«, sagt auch Dr. Christian Heine, Geschäftsführer von Rothenberger. »Für die Profis in der SHK-Branche haben wir heute bereits ein umfassendes System an Rohrwerkzeugen. Aber mit CAS können wir ihnen darüber hinaus ein breites Portfolio an weiteren Akku-Maschinen bieten.« Bei der Wahl des Technologie-Partners habe sich Rothenberger gleich aus mehreren Gründen für Metabo entschieden, sagt Heine_ »Metabo hat sich durch die Entwicklungen der vergangenen Jahre die Technologieführerschaft erobert und bietet das aktuell leistungsfähigste System der Branche, das nicht zuletzt in puncto Kompatibilität sehr durchdacht ist. Zudem hat Metabo die ideale Größe, um CAS weiter voranzutreiben_ Groß genug, um den nötigen Entwicklungsaufwand leisten zu können – aber mittelständisch geprägt und dadurch schnell und flexibel.«
Auch der partnerschaftliche Gedanke war für Heine entscheidend_ »Die Kooperation mit Metabo ist stets auf Augenhöhe. Diese Augenhöhe gestaltet sich dagegen eher schwierig, wenn die Größenunterschiede zwischen den Partnern zu massiv sind.«
Rothenberger ist nicht der einzige CAS-Partner, der punktgenau auf die Anforderungen ganz bestimmter Zielgruppen eingeht. Durch die verschiedenen Kompetenzbereiche der Unternehmen verspricht das CAS ein breites Angebot sowie einzigartige Speziallösungen für viele Gewerke. Ob die Kappschienen- und Tauchsägen von Mafell, das Akku-Rührwerk von Collomix oder die Heißluftgeräte von Steinel – alle diese Maschinen sind für echte Spezialisten gemacht, und alle Akkupacks und Ladegeräte sind innerhalb des CAS zu 100 Prozent kompatibel.

Leistungsfähige Technologie
Für viele Kooperationspartner haben Leistung und Kapazität der Akku-Technologie eine entscheidende Bedeutung. »Unsere Putzbearbeitungsmaschinen beispielsweise sind für den harten Baustelleneinsatz gemacht. Dafür war die Akku-Technologie in der Vergangenheit noch nicht leistungsfähig genug«, sagt Hendrik Kreutel, Geschäftsführer des Elektrowerkzeug-Herstellers Eibenstock aus der gleichnamigen Bergstadt in Sachsen. Nicht nur die Putzbearbeitung, »auch heiße Luft zu produzieren, braucht enorm viel Energie«, weiß Steinel-Chef Ingo Steinel. »CAS liefert die passende Akku-Technologie zu den schon von Haus aus sehr technologisch ausgefeilten Steinel-Produkten«, sagte er.Gemeinsam Stärke zeigen
Leistung und Qualität waren auch für den Oberndorfer Holzhandwerk-Spezialisten Mafell entscheidende Kriterien. »Wir stehen bei unseren Zielgruppen im Ruf, ein Hersteller mit qualitativ erstklassigen Produkten zu sein«, sagte Geschäftsführer Matthias Krauss. »Das müssen wir uns immer wieder hart erarbeiten, und natürlich darf auch ein Akku-Werkzeug von Mafell unsere Kunden und Anwender nicht enttäuschen. Deshalb kommt für uns nur ein Top-System in Frage, und selbst entwickeln können wir das bei unserer Spezialisierung und Unternehmensgröße nicht ohne Weiteres. Aber natürlich wissen wir genau, dass die Anwender unserer Maschinen gerade im Akku-Bereich ein komplettes Programm erwarten, weil sie nicht mit unterschiedlichen Akkupacks und Ladegeräten arbeiten wollen. Als Partner von CAS bieten wir ihnen zusammen mit den Maschinen der anderen Hersteller und auch mit dem breiten Programm von Metabo ein solches System. Nur gemeinsam können wir am hart umkämpften Akku-Markt bestehen«, so Krauss.

Die Zukunft liegt im Akku
Die Akku-Handkehrmaschinen von Haaga liefen auch bisher schon mit Akku, allerdings mit der heute überholten Blei-Gel-Technologie. »Die Akku-Allianz bringt uns einen großen technologischen Fortschritt«, sagte Stefan Sander, Geschäftsführer von Haaga. Auf der anderen Seite erweitern die Kehrmaschinen aus Kirchheim unter Teck das Portfolio der anderen Hersteller um ein Kompetenzprodukt.
Im Gegensatz zu Haaga ist der Weg ins Akku-Segment für andere der CAS-Kooperationspartner noch neu. »Wir wollen den Akku-Bereich sukzessive ausbauen«, sagte etwa Gerd Eisenblätter, Chef des gleichnamigen Familienunternehmens aus Geretsried in Bayern. Eisenblätter konzentriert sich auf metallbearbeitende Branchen und geht mit einem Akku-Winkelschleifer und einem Akku-Satinierer an den Start.
Auch für den Gaimersheimer Rührwerk-Spezialisten Collomix ist das Handrührwerk das erste Akku-Produkt. »Collomix arbeitet im Motoren-Bereich schon seit vielen Jahren erfolgreich mit Metabo zusammen. Da war es für uns klar, dass wir auch im Akku-Bereich mit Metabo kooperieren wollen«, sagte Collomix-Chef Alexander Essing.

Beide Seiten profitieren
So versammelt CAS die unterschiedlichsten Unternehmen mit ganz unterschiedlichen Kompetenzbereichen. Das erleichtert nicht nur Profis die Arbeit – auch die Unternehmen selbst profitieren von der Akku-Gemeinschaft. Mit den Saugern von Electrostar etwa, die unter dem Markennamen »Starmix« vertrieben werden, arbeiten Handwerker aus den unterschiedlichsten Branchen. »Wenn diese Handwerker mit unseren Akkupacks auch noch eine ganze Fülle von Elektrowerkzeugen betreiben können, ist das für uns ein klarer Wettbewerbsvorteil«, sagte Klaus Dietz, Bereichsleiter Technik bei »Starmix«.

Weitere Partner für CAS
Mit den bisherigen neun Unternehmen solle CAS, so Garb­recht, auch in den nächsten Jahren weiter wachsen und immer mehr kleine und größere Unternehmen im Namen der Akku-Technologie unter einem Dach versammeln. Wie der Turm in Rottweil, in dem sie sich an diesem Tag versammelt haben, setzen die Unternehmen der CAS mit ihrer Akku-Schnittstellenpartnerschaft auf Weitblick und gute Aussichten.


Mauerwerk & Beton

Einer für alles: Neun Elektrowerkzeug-Hersteller setzen auf ein gemeinsames Akku-System

Wenn neun führende Elektrowerkzeug-Hersteller zur gemeinsamen Pressekonferenz einladen, darf man schon gespannt sein, was den Fachmedien präsentiert werden soll. Zur Neuigkeit, die Metabo-Geschäftsführer Horst W. Garbrecht verkündete, war der Veranstaltungsort passend gewählt: Der ThyssenKrupp-Testturm in Rottweil, Deutschlands höchster Aussichtspunkt. In 246 m Höhe und im Beisein von acht Geschäftsführer-Kollegen der Unternehmen Rothenberger, Mafell, ­Eisenblätter, Collomix, Haaga, Starmix, Eibenstock und Steinel gab Garbrecht bekannt_ Alle neun ­Unternehmen setzen künftig auf ein gemeinsames Akku-System und sind dafür dem »Cordless Alliance System« (CAS) beigetreten. Innerhalb des CAS lassen sich die Akkus für Maschinen aller teilnehmenden Hersteller austauschen und sind untereinander kompatibel. Mit weiteren Herstellern wird bereits über eine Teilnahme an CAS verhandelt, wie der baustoffPARTNER vor Ort erfahren hat.

Lesedauer: min

 

Von Jan Rieken

In seiner Präsentation bezeichnete Garbrecht das Kabel als absolute Schwachstelle, wenn es um den Einsatz von Elektrowerkzeugen und -maschinen gehe. Mobile Systeme mit Akku seien deshalb massiv auf dem Vormarsch. »Keiner braucht das Kabel«, sagte Garbrecht und verwies auf mögliche Unfallgefahren durch Stolpern, Beschädigungen an der Leitung und die Abhängigkeit von einer nahen Steckdose.
Für den einzigen Schwachpunkt der Akkutechnologie, nämlich das »Sammelsurium an Akku-Systemen« (Garbrecht) mit jeweils unterschiedlichen Ladekabeln und -stationen, haben die neun Unternehmen auf einer gemeinsamen Pressekonferenz nun eine Lösung präsentiert, das in der Branche bisher einmalig ist_ ein hersteller­übergreifendes Akku-System.

Metabo ist Systemgeber
Die Basis des »Cordless Alliance System« (CAS) ist die Akku-Technologie von Metabo (der baustoffPARTNER hat berichtet in der Titelstory der Juni-Augabe, S. 8). Die Nürtinger sehen sich in diesem Bereich nach einer ganzen Reihe von Innovationen in den vergangenen Jahren als Technologieführer. Die neueste Generation der Metabo LiHD-Akkupacks liefert in der 18-V-Ausführung mit zehn Akku-Zellen bis zu 1 600 W Leistung bei einer Kapazität von 8 Ah. »Mit LiHD haben wir selbst für die energieintensivsten Anwendungen genügend Leistung. Deshalb können wir heute jedes handgeführte Elektrowerkzeug als Akku-Maschine bauen – und zwar so, dass sie den Anforderungen professioneller Anwender an Leistung und Ausdauer genügt«, sagt Garbrecht.System mit Anwendernutzen
Die professionellen Anwender habe man auch im Sinn gehabt, als die Idee für CAS entstand. »Wir sprechen intensiv mit den Anwendern über ihre Anforderungen und Wünsche. Und in vielen dieser Gespräche steht ein Wunsch ganz oben_ Die Flexibilität, mit nur einem Akku-System und den Maschinen verschiedener Hersteller arbeiten zu können. Bei kabelgebundenen Maschinen ist das ja auch kein Problem, da ist die Steckdose die Universal-Schnittstelle aller Hersteller«, erklärt Garbrecht. »Aber die Akku-Systeme der einzelnen Hersteller sind bislang nicht untereinander kompatibel. Das wollen wir zumindest für die Maschinen der CAS-Partner ändern. So haben die Anwender die doppelte Freiheit_ Die des kabellosen Arbeitens – und die, Maschinen unterschiedlicher Hersteller wie bei Kabelmaschinen kombinieren zu können«, fasst er den Grundgedanken von CAS zusammen. »Dabei wäre aus technischer Sicht keine eigene Marke für die Kooperation notwendig. Die Kompatibilität von Akkupacks, Ladegeräten und Maschinen wäre auch gegeben, wenn alle Hersteller die entsprechenden Komponenten unter ihren angestammten Marken vertreiben würden. Aber natürlich ist die Kooperations-Marke für die Information der Anwender enorm wichtig. Ohne CAS könnten diese ja nicht ohne Weiteres erkennen, welche Hersteller mit demselben Akku-System arbeiten und daher untereinander hundertprozentig kompatibel sind.«

Mit Akkus der kompatiblen Plattform CAS sollen nur hochwertige Profi-Werkzeuge betrieben werden, also keine Geräte aus dem DIY-Bereich.


Akkus passen in 110 Maschinen
Metabo hat nach den Ausführungen Garbrechts eine gewisse Sonderstellung in der Branche, weil die Nürtinger Generalist und Spezialist in einem sind. Die Marke habe allein mit 85 Geräten im 18 V-System alle Klassiker im Programm, aber für ihre beiden Kernzielgruppen Metallhandwerk und -industrie sowie Bauhandwerk und Renovierung darüber hinaus auch eine ganze Fülle von Speziallösungen und Kompetenzprodukten. Garbrecht_ »Aber es gibt eben außer den beiden genannten viele weitere Anwendungen, für die wir selbst keine Speziallösungen haben. Die CAS-Partner schon. Deshalb ist es aus unserer Sicht auch kein Problem, dass einige Kooperationspartner auf den ersten Blick Wettbewerber von uns sind. Zum einen sind die Überschneidungsbereiche sehr klein, und zum anderen vertreiben die Partner ihre Produkte teilweise über ganz andere Handelskanäle als wir. Unsere Vision ist, dass CAS die führende Schnittstelle für die Hersteller der Branche wird, die ihren Zielgruppen exakt auf deren Anforderungen zugeschnittene Speziallösungen und Kompetenzprodukte bietet. Für die großen Anbieter der Branche sind solche Produkte meist wenig interessant, weil sie nicht die Stückzahlen erreichen, die große Generalisten brauchen, um möglichst wirtschaftlich produzieren zu können. Schon jetzt umfasst das Angebot aller CAS-Partner rund 110 Maschinen, und diese Zahl wird sehr schnell weiter wachsen.«

Akkus der CAS-Plattform passen auf mehr als 110 Geräte von derzeit neun Herstellern.


Partnerschaft auf Augenhöhe
»Wir denken im System«, sagt auch Dr. Christian Heine, Geschäftsführer von Rothenberger. »Für die Profis in der SHK-Branche haben wir heute bereits ein umfassendes System an Rohrwerkzeugen. Aber mit CAS können wir ihnen darüber hinaus ein breites Portfolio an weiteren Akku-Maschinen bieten.« Bei der Wahl des Technologie-Partners habe sich Rothenberger gleich aus mehreren Gründen für Metabo entschieden, sagt Heine_ »Metabo hat sich durch die Entwicklungen der vergangenen Jahre die Technologieführerschaft erobert und bietet das aktuell leistungsfähigste System der Branche, das nicht zuletzt in puncto Kompatibilität sehr durchdacht ist. Zudem hat Metabo die ideale Größe, um CAS weiter voranzutreiben_ Groß genug, um den nötigen Entwicklungsaufwand leisten zu können – aber mittelständisch geprägt und dadurch schnell und flexibel.«
Auch der partnerschaftliche Gedanke war für Heine entscheidend_ »Die Kooperation mit Metabo ist stets auf Augenhöhe. Diese Augenhöhe gestaltet sich dagegen eher schwierig, wenn die Größenunterschiede zwischen den Partnern zu massiv sind.«
Rothenberger ist nicht der einzige CAS-Partner, der punktgenau auf die Anforderungen ganz bestimmter Zielgruppen eingeht. Durch die verschiedenen Kompetenzbereiche der Unternehmen verspricht das CAS ein breites Angebot sowie einzigartige Speziallösungen für viele Gewerke. Ob die Kappschienen- und Tauchsägen von Mafell, das Akku-Rührwerk von Collomix oder die Heißluftgeräte von Steinel – alle diese Maschinen sind für echte Spezialisten gemacht, und alle Akkupacks und Ladegeräte sind innerhalb des CAS zu 100 Prozent kompatibel.

Leistungsfähige Technologie
Für viele Kooperationspartner haben Leistung und Kapazität der Akku-Technologie eine entscheidende Bedeutung. »Unsere Putzbearbeitungsmaschinen beispielsweise sind für den harten Baustelleneinsatz gemacht. Dafür war die Akku-Technologie in der Vergangenheit noch nicht leistungsfähig genug«, sagt Hendrik Kreutel, Geschäftsführer des Elektrowerkzeug-Herstellers Eibenstock aus der gleichnamigen Bergstadt in Sachsen. Nicht nur die Putzbearbeitung, »auch heiße Luft zu produzieren, braucht enorm viel Energie«, weiß Steinel-Chef Ingo Steinel. »CAS liefert die passende Akku-Technologie zu den schon von Haus aus sehr technologisch ausgefeilten Steinel-Produkten«, sagte er.Gemeinsam Stärke zeigen
Leistung und Qualität waren auch für den Oberndorfer Holzhandwerk-Spezialisten Mafell entscheidende Kriterien. »Wir stehen bei unseren Zielgruppen im Ruf, ein Hersteller mit qualitativ erstklassigen Produkten zu sein«, sagte Geschäftsführer Matthias Krauss. »Das müssen wir uns immer wieder hart erarbeiten, und natürlich darf auch ein Akku-Werkzeug von Mafell unsere Kunden und Anwender nicht enttäuschen. Deshalb kommt für uns nur ein Top-System in Frage, und selbst entwickeln können wir das bei unserer Spezialisierung und Unternehmensgröße nicht ohne Weiteres. Aber natürlich wissen wir genau, dass die Anwender unserer Maschinen gerade im Akku-Bereich ein komplettes Programm erwarten, weil sie nicht mit unterschiedlichen Akkupacks und Ladegeräten arbeiten wollen. Als Partner von CAS bieten wir ihnen zusammen mit den Maschinen der anderen Hersteller und auch mit dem breiten Programm von Metabo ein solches System. Nur gemeinsam können wir am hart umkämpften Akku-Markt bestehen«, so Krauss.

Die Zukunft liegt im Akku
Die Akku-Handkehrmaschinen von Haaga liefen auch bisher schon mit Akku, allerdings mit der heute überholten Blei-Gel-Technologie. »Die Akku-Allianz bringt uns einen großen technologischen Fortschritt«, sagte Stefan Sander, Geschäftsführer von Haaga. Auf der anderen Seite erweitern die Kehrmaschinen aus Kirchheim unter Teck das Portfolio der anderen Hersteller um ein Kompetenzprodukt.
Im Gegensatz zu Haaga ist der Weg ins Akku-Segment für andere der CAS-Kooperationspartner noch neu. »Wir wollen den Akku-Bereich sukzessive ausbauen«, sagte etwa Gerd Eisenblätter, Chef des gleichnamigen Familienunternehmens aus Geretsried in Bayern. Eisenblätter konzentriert sich auf metallbearbeitende Branchen und geht mit einem Akku-Winkelschleifer und einem Akku-Satinierer an den Start.
Auch für den Gaimersheimer Rührwerk-Spezialisten Collomix ist das Handrührwerk das erste Akku-Produkt. »Collomix arbeitet im Motoren-Bereich schon seit vielen Jahren erfolgreich mit Metabo zusammen. Da war es für uns klar, dass wir auch im Akku-Bereich mit Metabo kooperieren wollen«, sagte Collomix-Chef Alexander Essing.

Beide Seiten profitieren
So versammelt CAS die unterschiedlichsten Unternehmen mit ganz unterschiedlichen Kompetenzbereichen. Das erleichtert nicht nur Profis die Arbeit – auch die Unternehmen selbst profitieren von der Akku-Gemeinschaft. Mit den Saugern von Electrostar etwa, die unter dem Markennamen »Starmix« vertrieben werden, arbeiten Handwerker aus den unterschiedlichsten Branchen. »Wenn diese Handwerker mit unseren Akkupacks auch noch eine ganze Fülle von Elektrowerkzeugen betreiben können, ist das für uns ein klarer Wettbewerbsvorteil«, sagte Klaus Dietz, Bereichsleiter Technik bei »Starmix«.

Weitere Partner für CAS
Mit den bisherigen neun Unternehmen solle CAS, so Garb­recht, auch in den nächsten Jahren weiter wachsen und immer mehr kleine und größere Unternehmen im Namen der Akku-Technologie unter einem Dach versammeln. Wie der Turm in Rottweil, in dem sie sich an diesem Tag versammelt haben, setzen die Unternehmen der CAS mit ihrer Akku-Schnittstellenpartnerschaft auf Weitblick und gute Aussichten.


Werkzeuge

Einer für alles: Neun Elektrowerkzeug-Hersteller setzen auf ein gemeinsames Akku-System

Wenn neun führende Elektrowerkzeug-Hersteller zur gemeinsamen Pressekonferenz einladen, darf man schon gespannt sein, was den Fachmedien präsentiert werden soll. Zur Neuigkeit, die Metabo-Geschäftsführer Horst W. Garbrecht verkündete, war der Veranstaltungsort passend gewählt: Der ThyssenKrupp-Testturm in Rottweil, Deutschlands höchster Aussichtspunkt. In 246 m Höhe und im Beisein von acht Geschäftsführer-Kollegen der Unternehmen Rothenberger, Mafell, ­Eisenblätter, Collomix, Haaga, Starmix, Eibenstock und Steinel gab Garbrecht bekannt_ Alle neun ­Unternehmen setzen künftig auf ein gemeinsames Akku-System und sind dafür dem »Cordless Alliance System« (CAS) beigetreten. Innerhalb des CAS lassen sich die Akkus für Maschinen aller teilnehmenden Hersteller austauschen und sind untereinander kompatibel. Mit weiteren Herstellern wird bereits über eine Teilnahme an CAS verhandelt, wie der baustoffPARTNER vor Ort erfahren hat.

Lesedauer: min

 

Von Jan Rieken

In seiner Präsentation bezeichnete Garbrecht das Kabel als absolute Schwachstelle, wenn es um den Einsatz von Elektrowerkzeugen und -maschinen gehe. Mobile Systeme mit Akku seien deshalb massiv auf dem Vormarsch. »Keiner braucht das Kabel«, sagte Garbrecht und verwies auf mögliche Unfallgefahren durch Stolpern, Beschädigungen an der Leitung und die Abhängigkeit von einer nahen Steckdose.
Für den einzigen Schwachpunkt der Akkutechnologie, nämlich das »Sammelsurium an Akku-Systemen« (Garbrecht) mit jeweils unterschiedlichen Ladekabeln und -stationen, haben die neun Unternehmen auf einer gemeinsamen Pressekonferenz nun eine Lösung präsentiert, das in der Branche bisher einmalig ist_ ein hersteller­übergreifendes Akku-System.

Metabo ist Systemgeber
Die Basis des »Cordless Alliance System« (CAS) ist die Akku-Technologie von Metabo (der baustoffPARTNER hat berichtet in der Titelstory der Juni-Augabe, S. 8). Die Nürtinger sehen sich in diesem Bereich nach einer ganzen Reihe von Innovationen in den vergangenen Jahren als Technologieführer. Die neueste Generation der Metabo LiHD-Akkupacks liefert in der 18-V-Ausführung mit zehn Akku-Zellen bis zu 1 600 W Leistung bei einer Kapazität von 8 Ah. »Mit LiHD haben wir selbst für die energieintensivsten Anwendungen genügend Leistung. Deshalb können wir heute jedes handgeführte Elektrowerkzeug als Akku-Maschine bauen – und zwar so, dass sie den Anforderungen professioneller Anwender an Leistung und Ausdauer genügt«, sagt Garbrecht.System mit Anwendernutzen
Die professionellen Anwender habe man auch im Sinn gehabt, als die Idee für CAS entstand. »Wir sprechen intensiv mit den Anwendern über ihre Anforderungen und Wünsche. Und in vielen dieser Gespräche steht ein Wunsch ganz oben_ Die Flexibilität, mit nur einem Akku-System und den Maschinen verschiedener Hersteller arbeiten zu können. Bei kabelgebundenen Maschinen ist das ja auch kein Problem, da ist die Steckdose die Universal-Schnittstelle aller Hersteller«, erklärt Garbrecht. »Aber die Akku-Systeme der einzelnen Hersteller sind bislang nicht untereinander kompatibel. Das wollen wir zumindest für die Maschinen der CAS-Partner ändern. So haben die Anwender die doppelte Freiheit_ Die des kabellosen Arbeitens – und die, Maschinen unterschiedlicher Hersteller wie bei Kabelmaschinen kombinieren zu können«, fasst er den Grundgedanken von CAS zusammen. »Dabei wäre aus technischer Sicht keine eigene Marke für die Kooperation notwendig. Die Kompatibilität von Akkupacks, Ladegeräten und Maschinen wäre auch gegeben, wenn alle Hersteller die entsprechenden Komponenten unter ihren angestammten Marken vertreiben würden. Aber natürlich ist die Kooperations-Marke für die Information der Anwender enorm wichtig. Ohne CAS könnten diese ja nicht ohne Weiteres erkennen, welche Hersteller mit demselben Akku-System arbeiten und daher untereinander hundertprozentig kompatibel sind.«

Mit Akkus der kompatiblen Plattform CAS sollen nur hochwertige Profi-Werkzeuge betrieben werden, also keine Geräte aus dem DIY-Bereich.


Akkus passen in 110 Maschinen
Metabo hat nach den Ausführungen Garbrechts eine gewisse Sonderstellung in der Branche, weil die Nürtinger Generalist und Spezialist in einem sind. Die Marke habe allein mit 85 Geräten im 18 V-System alle Klassiker im Programm, aber für ihre beiden Kernzielgruppen Metallhandwerk und -industrie sowie Bauhandwerk und Renovierung darüber hinaus auch eine ganze Fülle von Speziallösungen und Kompetenzprodukten. Garbrecht_ »Aber es gibt eben außer den beiden genannten viele weitere Anwendungen, für die wir selbst keine Speziallösungen haben. Die CAS-Partner schon. Deshalb ist es aus unserer Sicht auch kein Problem, dass einige Kooperationspartner auf den ersten Blick Wettbewerber von uns sind. Zum einen sind die Überschneidungsbereiche sehr klein, und zum anderen vertreiben die Partner ihre Produkte teilweise über ganz andere Handelskanäle als wir. Unsere Vision ist, dass CAS die führende Schnittstelle für die Hersteller der Branche wird, die ihren Zielgruppen exakt auf deren Anforderungen zugeschnittene Speziallösungen und Kompetenzprodukte bietet. Für die großen Anbieter der Branche sind solche Produkte meist wenig interessant, weil sie nicht die Stückzahlen erreichen, die große Generalisten brauchen, um möglichst wirtschaftlich produzieren zu können. Schon jetzt umfasst das Angebot aller CAS-Partner rund 110 Maschinen, und diese Zahl wird sehr schnell weiter wachsen.«

Akkus der CAS-Plattform passen auf mehr als 110 Geräte von derzeit neun Herstellern.


Partnerschaft auf Augenhöhe
»Wir denken im System«, sagt auch Dr. Christian Heine, Geschäftsführer von Rothenberger. »Für die Profis in der SHK-Branche haben wir heute bereits ein umfassendes System an Rohrwerkzeugen. Aber mit CAS können wir ihnen darüber hinaus ein breites Portfolio an weiteren Akku-Maschinen bieten.« Bei der Wahl des Technologie-Partners habe sich Rothenberger gleich aus mehreren Gründen für Metabo entschieden, sagt Heine_ »Metabo hat sich durch die Entwicklungen der vergangenen Jahre die Technologieführerschaft erobert und bietet das aktuell leistungsfähigste System der Branche, das nicht zuletzt in puncto Kompatibilität sehr durchdacht ist. Zudem hat Metabo die ideale Größe, um CAS weiter voranzutreiben_ Groß genug, um den nötigen Entwicklungsaufwand leisten zu können – aber mittelständisch geprägt und dadurch schnell und flexibel.«
Auch der partnerschaftliche Gedanke war für Heine entscheidend_ »Die Kooperation mit Metabo ist stets auf Augenhöhe. Diese Augenhöhe gestaltet sich dagegen eher schwierig, wenn die Größenunterschiede zwischen den Partnern zu massiv sind.«
Rothenberger ist nicht der einzige CAS-Partner, der punktgenau auf die Anforderungen ganz bestimmter Zielgruppen eingeht. Durch die verschiedenen Kompetenzbereiche der Unternehmen verspricht das CAS ein breites Angebot sowie einzigartige Speziallösungen für viele Gewerke. Ob die Kappschienen- und Tauchsägen von Mafell, das Akku-Rührwerk von Collomix oder die Heißluftgeräte von Steinel – alle diese Maschinen sind für echte Spezialisten gemacht, und alle Akkupacks und Ladegeräte sind innerhalb des CAS zu 100 Prozent kompatibel.

Leistungsfähige Technologie
Für viele Kooperationspartner haben Leistung und Kapazität der Akku-Technologie eine entscheidende Bedeutung. »Unsere Putzbearbeitungsmaschinen beispielsweise sind für den harten Baustelleneinsatz gemacht. Dafür war die Akku-Technologie in der Vergangenheit noch nicht leistungsfähig genug«, sagt Hendrik Kreutel, Geschäftsführer des Elektrowerkzeug-Herstellers Eibenstock aus der gleichnamigen Bergstadt in Sachsen. Nicht nur die Putzbearbeitung, »auch heiße Luft zu produzieren, braucht enorm viel Energie«, weiß Steinel-Chef Ingo Steinel. »CAS liefert die passende Akku-Technologie zu den schon von Haus aus sehr technologisch ausgefeilten Steinel-Produkten«, sagte er.Gemeinsam Stärke zeigen
Leistung und Qualität waren auch für den Oberndorfer Holzhandwerk-Spezialisten Mafell entscheidende Kriterien. »Wir stehen bei unseren Zielgruppen im Ruf, ein Hersteller mit qualitativ erstklassigen Produkten zu sein«, sagte Geschäftsführer Matthias Krauss. »Das müssen wir uns immer wieder hart erarbeiten, und natürlich darf auch ein Akku-Werkzeug von Mafell unsere Kunden und Anwender nicht enttäuschen. Deshalb kommt für uns nur ein Top-System in Frage, und selbst entwickeln können wir das bei unserer Spezialisierung und Unternehmensgröße nicht ohne Weiteres. Aber natürlich wissen wir genau, dass die Anwender unserer Maschinen gerade im Akku-Bereich ein komplettes Programm erwarten, weil sie nicht mit unterschiedlichen Akkupacks und Ladegeräten arbeiten wollen. Als Partner von CAS bieten wir ihnen zusammen mit den Maschinen der anderen Hersteller und auch mit dem breiten Programm von Metabo ein solches System. Nur gemeinsam können wir am hart umkämpften Akku-Markt bestehen«, so Krauss.

Die Zukunft liegt im Akku
Die Akku-Handkehrmaschinen von Haaga liefen auch bisher schon mit Akku, allerdings mit der heute überholten Blei-Gel-Technologie. »Die Akku-Allianz bringt uns einen großen technologischen Fortschritt«, sagte Stefan Sander, Geschäftsführer von Haaga. Auf der anderen Seite erweitern die Kehrmaschinen aus Kirchheim unter Teck das Portfolio der anderen Hersteller um ein Kompetenzprodukt.
Im Gegensatz zu Haaga ist der Weg ins Akku-Segment für andere der CAS-Kooperationspartner noch neu. »Wir wollen den Akku-Bereich sukzessive ausbauen«, sagte etwa Gerd Eisenblätter, Chef des gleichnamigen Familienunternehmens aus Geretsried in Bayern. Eisenblätter konzentriert sich auf metallbearbeitende Branchen und geht mit einem Akku-Winkelschleifer und einem Akku-Satinierer an den Start.
Auch für den Gaimersheimer Rührwerk-Spezialisten Collomix ist das Handrührwerk das erste Akku-Produkt. »Collomix arbeitet im Motoren-Bereich schon seit vielen Jahren erfolgreich mit Metabo zusammen. Da war es für uns klar, dass wir auch im Akku-Bereich mit Metabo kooperieren wollen«, sagte Collomix-Chef Alexander Essing.

Beide Seiten profitieren
So versammelt CAS die unterschiedlichsten Unternehmen mit ganz unterschiedlichen Kompetenzbereichen. Das erleichtert nicht nur Profis die Arbeit – auch die Unternehmen selbst profitieren von der Akku-Gemeinschaft. Mit den Saugern von Electrostar etwa, die unter dem Markennamen »Starmix« vertrieben werden, arbeiten Handwerker aus den unterschiedlichsten Branchen. »Wenn diese Handwerker mit unseren Akkupacks auch noch eine ganze Fülle von Elektrowerkzeugen betreiben können, ist das für uns ein klarer Wettbewerbsvorteil«, sagte Klaus Dietz, Bereichsleiter Technik bei »Starmix«.

Weitere Partner für CAS
Mit den bisherigen neun Unternehmen solle CAS, so Garb­recht, auch in den nächsten Jahren weiter wachsen und immer mehr kleine und größere Unternehmen im Namen der Akku-Technologie unter einem Dach versammeln. Wie der Turm in Rottweil, in dem sie sich an diesem Tag versammelt haben, setzen die Unternehmen der CAS mit ihrer Akku-Schnittstellenpartnerschaft auf Weitblick und gute Aussichten.


Das Bad

Einer für alles: Neun Elektrowerkzeug-Hersteller setzen auf ein gemeinsames Akku-System

Wenn neun führende Elektrowerkzeug-Hersteller zur gemeinsamen Pressekonferenz einladen, darf man schon gespannt sein, was den Fachmedien präsentiert werden soll. Zur Neuigkeit, die Metabo-Geschäftsführer Horst W. Garbrecht verkündete, war der Veranstaltungsort passend gewählt: Der ThyssenKrupp-Testturm in Rottweil, Deutschlands höchster Aussichtspunkt. In 246 m Höhe und im Beisein von acht Geschäftsführer-Kollegen der Unternehmen Rothenberger, Mafell, ­Eisenblätter, Collomix, Haaga, Starmix, Eibenstock und Steinel gab Garbrecht bekannt_ Alle neun ­Unternehmen setzen künftig auf ein gemeinsames Akku-System und sind dafür dem »Cordless Alliance System« (CAS) beigetreten. Innerhalb des CAS lassen sich die Akkus für Maschinen aller teilnehmenden Hersteller austauschen und sind untereinander kompatibel. Mit weiteren Herstellern wird bereits über eine Teilnahme an CAS verhandelt, wie der baustoffPARTNER vor Ort erfahren hat.

Lesedauer: min

 

Von Jan Rieken

In seiner Präsentation bezeichnete Garbrecht das Kabel als absolute Schwachstelle, wenn es um den Einsatz von Elektrowerkzeugen und -maschinen gehe. Mobile Systeme mit Akku seien deshalb massiv auf dem Vormarsch. »Keiner braucht das Kabel«, sagte Garbrecht und verwies auf mögliche Unfallgefahren durch Stolpern, Beschädigungen an der Leitung und die Abhängigkeit von einer nahen Steckdose.
Für den einzigen Schwachpunkt der Akkutechnologie, nämlich das »Sammelsurium an Akku-Systemen« (Garbrecht) mit jeweils unterschiedlichen Ladekabeln und -stationen, haben die neun Unternehmen auf einer gemeinsamen Pressekonferenz nun eine Lösung präsentiert, das in der Branche bisher einmalig ist_ ein hersteller­übergreifendes Akku-System.

Metabo ist Systemgeber
Die Basis des »Cordless Alliance System« (CAS) ist die Akku-Technologie von Metabo (der baustoffPARTNER hat berichtet in der Titelstory der Juni-Augabe, S. 8). Die Nürtinger sehen sich in diesem Bereich nach einer ganzen Reihe von Innovationen in den vergangenen Jahren als Technologieführer. Die neueste Generation der Metabo LiHD-Akkupacks liefert in der 18-V-Ausführung mit zehn Akku-Zellen bis zu 1 600 W Leistung bei einer Kapazität von 8 Ah. »Mit LiHD haben wir selbst für die energieintensivsten Anwendungen genügend Leistung. Deshalb können wir heute jedes handgeführte Elektrowerkzeug als Akku-Maschine bauen – und zwar so, dass sie den Anforderungen professioneller Anwender an Leistung und Ausdauer genügt«, sagt Garbrecht.System mit Anwendernutzen
Die professionellen Anwender habe man auch im Sinn gehabt, als die Idee für CAS entstand. »Wir sprechen intensiv mit den Anwendern über ihre Anforderungen und Wünsche. Und in vielen dieser Gespräche steht ein Wunsch ganz oben_ Die Flexibilität, mit nur einem Akku-System und den Maschinen verschiedener Hersteller arbeiten zu können. Bei kabelgebundenen Maschinen ist das ja auch kein Problem, da ist die Steckdose die Universal-Schnittstelle aller Hersteller«, erklärt Garbrecht. »Aber die Akku-Systeme der einzelnen Hersteller sind bislang nicht untereinander kompatibel. Das wollen wir zumindest für die Maschinen der CAS-Partner ändern. So haben die Anwender die doppelte Freiheit_ Die des kabellosen Arbeitens – und die, Maschinen unterschiedlicher Hersteller wie bei Kabelmaschinen kombinieren zu können«, fasst er den Grundgedanken von CAS zusammen. »Dabei wäre aus technischer Sicht keine eigene Marke für die Kooperation notwendig. Die Kompatibilität von Akkupacks, Ladegeräten und Maschinen wäre auch gegeben, wenn alle Hersteller die entsprechenden Komponenten unter ihren angestammten Marken vertreiben würden. Aber natürlich ist die Kooperations-Marke für die Information der Anwender enorm wichtig. Ohne CAS könnten diese ja nicht ohne Weiteres erkennen, welche Hersteller mit demselben Akku-System arbeiten und daher untereinander hundertprozentig kompatibel sind.«

Mit Akkus der kompatiblen Plattform CAS sollen nur hochwertige Profi-Werkzeuge betrieben werden, also keine Geräte aus dem DIY-Bereich.


Akkus passen in 110 Maschinen
Metabo hat nach den Ausführungen Garbrechts eine gewisse Sonderstellung in der Branche, weil die Nürtinger Generalist und Spezialist in einem sind. Die Marke habe allein mit 85 Geräten im 18 V-System alle Klassiker im Programm, aber für ihre beiden Kernzielgruppen Metallhandwerk und -industrie sowie Bauhandwerk und Renovierung darüber hinaus auch eine ganze Fülle von Speziallösungen und Kompetenzprodukten. Garbrecht_ »Aber es gibt eben außer den beiden genannten viele weitere Anwendungen, für die wir selbst keine Speziallösungen haben. Die CAS-Partner schon. Deshalb ist es aus unserer Sicht auch kein Problem, dass einige Kooperationspartner auf den ersten Blick Wettbewerber von uns sind. Zum einen sind die Überschneidungsbereiche sehr klein, und zum anderen vertreiben die Partner ihre Produkte teilweise über ganz andere Handelskanäle als wir. Unsere Vision ist, dass CAS die führende Schnittstelle für die Hersteller der Branche wird, die ihren Zielgruppen exakt auf deren Anforderungen zugeschnittene Speziallösungen und Kompetenzprodukte bietet. Für die großen Anbieter der Branche sind solche Produkte meist wenig interessant, weil sie nicht die Stückzahlen erreichen, die große Generalisten brauchen, um möglichst wirtschaftlich produzieren zu können. Schon jetzt umfasst das Angebot aller CAS-Partner rund 110 Maschinen, und diese Zahl wird sehr schnell weiter wachsen.«

Akkus der CAS-Plattform passen auf mehr als 110 Geräte von derzeit neun Herstellern.


Partnerschaft auf Augenhöhe
»Wir denken im System«, sagt auch Dr. Christian Heine, Geschäftsführer von Rothenberger. »Für die Profis in der SHK-Branche haben wir heute bereits ein umfassendes System an Rohrwerkzeugen. Aber mit CAS können wir ihnen darüber hinaus ein breites Portfolio an weiteren Akku-Maschinen bieten.« Bei der Wahl des Technologie-Partners habe sich Rothenberger gleich aus mehreren Gründen für Metabo entschieden, sagt Heine_ »Metabo hat sich durch die Entwicklungen der vergangenen Jahre die Technologieführerschaft erobert und bietet das aktuell leistungsfähigste System der Branche, das nicht zuletzt in puncto Kompatibilität sehr durchdacht ist. Zudem hat Metabo die ideale Größe, um CAS weiter voranzutreiben_ Groß genug, um den nötigen Entwicklungsaufwand leisten zu können – aber mittelständisch geprägt und dadurch schnell und flexibel.«
Auch der partnerschaftliche Gedanke war für Heine entscheidend_ »Die Kooperation mit Metabo ist stets auf Augenhöhe. Diese Augenhöhe gestaltet sich dagegen eher schwierig, wenn die Größenunterschiede zwischen den Partnern zu massiv sind.«
Rothenberger ist nicht der einzige CAS-Partner, der punktgenau auf die Anforderungen ganz bestimmter Zielgruppen eingeht. Durch die verschiedenen Kompetenzbereiche der Unternehmen verspricht das CAS ein breites Angebot sowie einzigartige Speziallösungen für viele Gewerke. Ob die Kappschienen- und Tauchsägen von Mafell, das Akku-Rührwerk von Collomix oder die Heißluftgeräte von Steinel – alle diese Maschinen sind für echte Spezialisten gemacht, und alle Akkupacks und Ladegeräte sind innerhalb des CAS zu 100 Prozent kompatibel.

Leistungsfähige Technologie
Für viele Kooperationspartner haben Leistung und Kapazität der Akku-Technologie eine entscheidende Bedeutung. »Unsere Putzbearbeitungsmaschinen beispielsweise sind für den harten Baustelleneinsatz gemacht. Dafür war die Akku-Technologie in der Vergangenheit noch nicht leistungsfähig genug«, sagt Hendrik Kreutel, Geschäftsführer des Elektrowerkzeug-Herstellers Eibenstock aus der gleichnamigen Bergstadt in Sachsen. Nicht nur die Putzbearbeitung, »auch heiße Luft zu produzieren, braucht enorm viel Energie«, weiß Steinel-Chef Ingo Steinel. »CAS liefert die passende Akku-Technologie zu den schon von Haus aus sehr technologisch ausgefeilten Steinel-Produkten«, sagte er.Gemeinsam Stärke zeigen
Leistung und Qualität waren auch für den Oberndorfer Holzhandwerk-Spezialisten Mafell entscheidende Kriterien. »Wir stehen bei unseren Zielgruppen im Ruf, ein Hersteller mit qualitativ erstklassigen Produkten zu sein«, sagte Geschäftsführer Matthias Krauss. »Das müssen wir uns immer wieder hart erarbeiten, und natürlich darf auch ein Akku-Werkzeug von Mafell unsere Kunden und Anwender nicht enttäuschen. Deshalb kommt für uns nur ein Top-System in Frage, und selbst entwickeln können wir das bei unserer Spezialisierung und Unternehmensgröße nicht ohne Weiteres. Aber natürlich wissen wir genau, dass die Anwender unserer Maschinen gerade im Akku-Bereich ein komplettes Programm erwarten, weil sie nicht mit unterschiedlichen Akkupacks und Ladegeräten arbeiten wollen. Als Partner von CAS bieten wir ihnen zusammen mit den Maschinen der anderen Hersteller und auch mit dem breiten Programm von Metabo ein solches System. Nur gemeinsam können wir am hart umkämpften Akku-Markt bestehen«, so Krauss.

Die Zukunft liegt im Akku
Die Akku-Handkehrmaschinen von Haaga liefen auch bisher schon mit Akku, allerdings mit der heute überholten Blei-Gel-Technologie. »Die Akku-Allianz bringt uns einen großen technologischen Fortschritt«, sagte Stefan Sander, Geschäftsführer von Haaga. Auf der anderen Seite erweitern die Kehrmaschinen aus Kirchheim unter Teck das Portfolio der anderen Hersteller um ein Kompetenzprodukt.
Im Gegensatz zu Haaga ist der Weg ins Akku-Segment für andere der CAS-Kooperationspartner noch neu. »Wir wollen den Akku-Bereich sukzessive ausbauen«, sagte etwa Gerd Eisenblätter, Chef des gleichnamigen Familienunternehmens aus Geretsried in Bayern. Eisenblätter konzentriert sich auf metallbearbeitende Branchen und geht mit einem Akku-Winkelschleifer und einem Akku-Satinierer an den Start.
Auch für den Gaimersheimer Rührwerk-Spezialisten Collomix ist das Handrührwerk das erste Akku-Produkt. »Collomix arbeitet im Motoren-Bereich schon seit vielen Jahren erfolgreich mit Metabo zusammen. Da war es für uns klar, dass wir auch im Akku-Bereich mit Metabo kooperieren wollen«, sagte Collomix-Chef Alexander Essing.

Beide Seiten profitieren
So versammelt CAS die unterschiedlichsten Unternehmen mit ganz unterschiedlichen Kompetenzbereichen. Das erleichtert nicht nur Profis die Arbeit – auch die Unternehmen selbst profitieren von der Akku-Gemeinschaft. Mit den Saugern von Electrostar etwa, die unter dem Markennamen »Starmix« vertrieben werden, arbeiten Handwerker aus den unterschiedlichsten Branchen. »Wenn diese Handwerker mit unseren Akkupacks auch noch eine ganze Fülle von Elektrowerkzeugen betreiben können, ist das für uns ein klarer Wettbewerbsvorteil«, sagte Klaus Dietz, Bereichsleiter Technik bei »Starmix«.

Weitere Partner für CAS
Mit den bisherigen neun Unternehmen solle CAS, so Garb­recht, auch in den nächsten Jahren weiter wachsen und immer mehr kleine und größere Unternehmen im Namen der Akku-Technologie unter einem Dach versammeln. Wie der Turm in Rottweil, in dem sie sich an diesem Tag versammelt haben, setzen die Unternehmen der CAS mit ihrer Akku-Schnittstellenpartnerschaft auf Weitblick und gute Aussichten.


Das Fenster

Einer für alles: Neun Elektrowerkzeug-Hersteller setzen auf ein gemeinsames Akku-System

Wenn neun führende Elektrowerkzeug-Hersteller zur gemeinsamen Pressekonferenz einladen, darf man schon gespannt sein, was den Fachmedien präsentiert werden soll. Zur Neuigkeit, die Metabo-Geschäftsführer Horst W. Garbrecht verkündete, war der Veranstaltungsort passend gewählt: Der ThyssenKrupp-Testturm in Rottweil, Deutschlands höchster Aussichtspunkt. In 246 m Höhe und im Beisein von acht Geschäftsführer-Kollegen der Unternehmen Rothenberger, Mafell, ­Eisenblätter, Collomix, Haaga, Starmix, Eibenstock und Steinel gab Garbrecht bekannt_ Alle neun ­Unternehmen setzen künftig auf ein gemeinsames Akku-System und sind dafür dem »Cordless Alliance System« (CAS) beigetreten. Innerhalb des CAS lassen sich die Akkus für Maschinen aller teilnehmenden Hersteller austauschen und sind untereinander kompatibel. Mit weiteren Herstellern wird bereits über eine Teilnahme an CAS verhandelt, wie der baustoffPARTNER vor Ort erfahren hat.

Lesedauer: min

 

Von Jan Rieken

In seiner Präsentation bezeichnete Garbrecht das Kabel als absolute Schwachstelle, wenn es um den Einsatz von Elektrowerkzeugen und -maschinen gehe. Mobile Systeme mit Akku seien deshalb massiv auf dem Vormarsch. »Keiner braucht das Kabel«, sagte Garbrecht und verwies auf mögliche Unfallgefahren durch Stolpern, Beschädigungen an der Leitung und die Abhängigkeit von einer nahen Steckdose.
Für den einzigen Schwachpunkt der Akkutechnologie, nämlich das »Sammelsurium an Akku-Systemen« (Garbrecht) mit jeweils unterschiedlichen Ladekabeln und -stationen, haben die neun Unternehmen auf einer gemeinsamen Pressekonferenz nun eine Lösung präsentiert, das in der Branche bisher einmalig ist_ ein hersteller­übergreifendes Akku-System.

Metabo ist Systemgeber
Die Basis des »Cordless Alliance System« (CAS) ist die Akku-Technologie von Metabo (der baustoffPARTNER hat berichtet in der Titelstory der Juni-Augabe, S. 8). Die Nürtinger sehen sich in diesem Bereich nach einer ganzen Reihe von Innovationen in den vergangenen Jahren als Technologieführer. Die neueste Generation der Metabo LiHD-Akkupacks liefert in der 18-V-Ausführung mit zehn Akku-Zellen bis zu 1 600 W Leistung bei einer Kapazität von 8 Ah. »Mit LiHD haben wir selbst für die energieintensivsten Anwendungen genügend Leistung. Deshalb können wir heute jedes handgeführte Elektrowerkzeug als Akku-Maschine bauen – und zwar so, dass sie den Anforderungen professioneller Anwender an Leistung und Ausdauer genügt«, sagt Garbrecht.System mit Anwendernutzen
Die professionellen Anwender habe man auch im Sinn gehabt, als die Idee für CAS entstand. »Wir sprechen intensiv mit den Anwendern über ihre Anforderungen und Wünsche. Und in vielen dieser Gespräche steht ein Wunsch ganz oben_ Die Flexibilität, mit nur einem Akku-System und den Maschinen verschiedener Hersteller arbeiten zu können. Bei kabelgebundenen Maschinen ist das ja auch kein Problem, da ist die Steckdose die Universal-Schnittstelle aller Hersteller«, erklärt Garbrecht. »Aber die Akku-Systeme der einzelnen Hersteller sind bislang nicht untereinander kompatibel. Das wollen wir zumindest für die Maschinen der CAS-Partner ändern. So haben die Anwender die doppelte Freiheit_ Die des kabellosen Arbeitens – und die, Maschinen unterschiedlicher Hersteller wie bei Kabelmaschinen kombinieren zu können«, fasst er den Grundgedanken von CAS zusammen. »Dabei wäre aus technischer Sicht keine eigene Marke für die Kooperation notwendig. Die Kompatibilität von Akkupacks, Ladegeräten und Maschinen wäre auch gegeben, wenn alle Hersteller die entsprechenden Komponenten unter ihren angestammten Marken vertreiben würden. Aber natürlich ist die Kooperations-Marke für die Information der Anwender enorm wichtig. Ohne CAS könnten diese ja nicht ohne Weiteres erkennen, welche Hersteller mit demselben Akku-System arbeiten und daher untereinander hundertprozentig kompatibel sind.«

Mit Akkus der kompatiblen Plattform CAS sollen nur hochwertige Profi-Werkzeuge betrieben werden, also keine Geräte aus dem DIY-Bereich.


Akkus passen in 110 Maschinen
Metabo hat nach den Ausführungen Garbrechts eine gewisse Sonderstellung in der Branche, weil die Nürtinger Generalist und Spezialist in einem sind. Die Marke habe allein mit 85 Geräten im 18 V-System alle Klassiker im Programm, aber für ihre beiden Kernzielgruppen Metallhandwerk und -industrie sowie Bauhandwerk und Renovierung darüber hinaus auch eine ganze Fülle von Speziallösungen und Kompetenzprodukten. Garbrecht_ »Aber es gibt eben außer den beiden genannten viele weitere Anwendungen, für die wir selbst keine Speziallösungen haben. Die CAS-Partner schon. Deshalb ist es aus unserer Sicht auch kein Problem, dass einige Kooperationspartner auf den ersten Blick Wettbewerber von uns sind. Zum einen sind die Überschneidungsbereiche sehr klein, und zum anderen vertreiben die Partner ihre Produkte teilweise über ganz andere Handelskanäle als wir. Unsere Vision ist, dass CAS die führende Schnittstelle für die Hersteller der Branche wird, die ihren Zielgruppen exakt auf deren Anforderungen zugeschnittene Speziallösungen und Kompetenzprodukte bietet. Für die großen Anbieter der Branche sind solche Produkte meist wenig interessant, weil sie nicht die Stückzahlen erreichen, die große Generalisten brauchen, um möglichst wirtschaftlich produzieren zu können. Schon jetzt umfasst das Angebot aller CAS-Partner rund 110 Maschinen, und diese Zahl wird sehr schnell weiter wachsen.«

Akkus der CAS-Plattform passen auf mehr als 110 Geräte von derzeit neun Herstellern.


Partnerschaft auf Augenhöhe
»Wir denken im System«, sagt auch Dr. Christian Heine, Geschäftsführer von Rothenberger. »Für die Profis in der SHK-Branche haben wir heute bereits ein umfassendes System an Rohrwerkzeugen. Aber mit CAS können wir ihnen darüber hinaus ein breites Portfolio an weiteren Akku-Maschinen bieten.« Bei der Wahl des Technologie-Partners habe sich Rothenberger gleich aus mehreren Gründen für Metabo entschieden, sagt Heine_ »Metabo hat sich durch die Entwicklungen der vergangenen Jahre die Technologieführerschaft erobert und bietet das aktuell leistungsfähigste System der Branche, das nicht zuletzt in puncto Kompatibilität sehr durchdacht ist. Zudem hat Metabo die ideale Größe, um CAS weiter voranzutreiben_ Groß genug, um den nötigen Entwicklungsaufwand leisten zu können – aber mittelständisch geprägt und dadurch schnell und flexibel.«
Auch der partnerschaftliche Gedanke war für Heine entscheidend_ »Die Kooperation mit Metabo ist stets auf Augenhöhe. Diese Augenhöhe gestaltet sich dagegen eher schwierig, wenn die Größenunterschiede zwischen den Partnern zu massiv sind.«
Rothenberger ist nicht der einzige CAS-Partner, der punktgenau auf die Anforderungen ganz bestimmter Zielgruppen eingeht. Durch die verschiedenen Kompetenzbereiche der Unternehmen verspricht das CAS ein breites Angebot sowie einzigartige Speziallösungen für viele Gewerke. Ob die Kappschienen- und Tauchsägen von Mafell, das Akku-Rührwerk von Collomix oder die Heißluftgeräte von Steinel – alle diese Maschinen sind für echte Spezialisten gemacht, und alle Akkupacks und Ladegeräte sind innerhalb des CAS zu 100 Prozent kompatibel.

Leistungsfähige Technologie
Für viele Kooperationspartner haben Leistung und Kapazität der Akku-Technologie eine entscheidende Bedeutung. »Unsere Putzbearbeitungsmaschinen beispielsweise sind für den harten Baustelleneinsatz gemacht. Dafür war die Akku-Technologie in der Vergangenheit noch nicht leistungsfähig genug«, sagt Hendrik Kreutel, Geschäftsführer des Elektrowerkzeug-Herstellers Eibenstock aus der gleichnamigen Bergstadt in Sachsen. Nicht nur die Putzbearbeitung, »auch heiße Luft zu produzieren, braucht enorm viel Energie«, weiß Steinel-Chef Ingo Steinel. »CAS liefert die passende Akku-Technologie zu den schon von Haus aus sehr technologisch ausgefeilten Steinel-Produkten«, sagte er.Gemeinsam Stärke zeigen
Leistung und Qualität waren auch für den Oberndorfer Holzhandwerk-Spezialisten Mafell entscheidende Kriterien. »Wir stehen bei unseren Zielgruppen im Ruf, ein Hersteller mit qualitativ erstklassigen Produkten zu sein«, sagte Geschäftsführer Matthias Krauss. »Das müssen wir uns immer wieder hart erarbeiten, und natürlich darf auch ein Akku-Werkzeug von Mafell unsere Kunden und Anwender nicht enttäuschen. Deshalb kommt für uns nur ein Top-System in Frage, und selbst entwickeln können wir das bei unserer Spezialisierung und Unternehmensgröße nicht ohne Weiteres. Aber natürlich wissen wir genau, dass die Anwender unserer Maschinen gerade im Akku-Bereich ein komplettes Programm erwarten, weil sie nicht mit unterschiedlichen Akkupacks und Ladegeräten arbeiten wollen. Als Partner von CAS bieten wir ihnen zusammen mit den Maschinen der anderen Hersteller und auch mit dem breiten Programm von Metabo ein solches System. Nur gemeinsam können wir am hart umkämpften Akku-Markt bestehen«, so Krauss.

Die Zukunft liegt im Akku
Die Akku-Handkehrmaschinen von Haaga liefen auch bisher schon mit Akku, allerdings mit der heute überholten Blei-Gel-Technologie. »Die Akku-Allianz bringt uns einen großen technologischen Fortschritt«, sagte Stefan Sander, Geschäftsführer von Haaga. Auf der anderen Seite erweitern die Kehrmaschinen aus Kirchheim unter Teck das Portfolio der anderen Hersteller um ein Kompetenzprodukt.
Im Gegensatz zu Haaga ist der Weg ins Akku-Segment für andere der CAS-Kooperationspartner noch neu. »Wir wollen den Akku-Bereich sukzessive ausbauen«, sagte etwa Gerd Eisenblätter, Chef des gleichnamigen Familienunternehmens aus Geretsried in Bayern. Eisenblätter konzentriert sich auf metallbearbeitende Branchen und geht mit einem Akku-Winkelschleifer und einem Akku-Satinierer an den Start.
Auch für den Gaimersheimer Rührwerk-Spezialisten Collomix ist das Handrührwerk das erste Akku-Produkt. »Collomix arbeitet im Motoren-Bereich schon seit vielen Jahren erfolgreich mit Metabo zusammen. Da war es für uns klar, dass wir auch im Akku-Bereich mit Metabo kooperieren wollen«, sagte Collomix-Chef Alexander Essing.

Beide Seiten profitieren
So versammelt CAS die unterschiedlichsten Unternehmen mit ganz unterschiedlichen Kompetenzbereichen. Das erleichtert nicht nur Profis die Arbeit – auch die Unternehmen selbst profitieren von der Akku-Gemeinschaft. Mit den Saugern von Electrostar etwa, die unter dem Markennamen »Starmix« vertrieben werden, arbeiten Handwerker aus den unterschiedlichsten Branchen. »Wenn diese Handwerker mit unseren Akkupacks auch noch eine ganze Fülle von Elektrowerkzeugen betreiben können, ist das für uns ein klarer Wettbewerbsvorteil«, sagte Klaus Dietz, Bereichsleiter Technik bei »Starmix«.

Weitere Partner für CAS
Mit den bisherigen neun Unternehmen solle CAS, so Garb­recht, auch in den nächsten Jahren weiter wachsen und immer mehr kleine und größere Unternehmen im Namen der Akku-Technologie unter einem Dach versammeln. Wie der Turm in Rottweil, in dem sie sich an diesem Tag versammelt haben, setzen die Unternehmen der CAS mit ihrer Akku-Schnittstellenpartnerschaft auf Weitblick und gute Aussichten.


Innenausbau

Einer für alles: Neun Elektrowerkzeug-Hersteller setzen auf ein gemeinsames Akku-System

Wenn neun führende Elektrowerkzeug-Hersteller zur gemeinsamen Pressekonferenz einladen, darf man schon gespannt sein, was den Fachmedien präsentiert werden soll. Zur Neuigkeit, die Metabo-Geschäftsführer Horst W. Garbrecht verkündete, war der Veranstaltungsort passend gewählt: Der ThyssenKrupp-Testturm in Rottweil, Deutschlands höchster Aussichtspunkt. In 246 m Höhe und im Beisein von acht Geschäftsführer-Kollegen der Unternehmen Rothenberger, Mafell, ­Eisenblätter, Collomix, Haaga, Starmix, Eibenstock und Steinel gab Garbrecht bekannt_ Alle neun ­Unternehmen setzen künftig auf ein gemeinsames Akku-System und sind dafür dem »Cordless Alliance System« (CAS) beigetreten. Innerhalb des CAS lassen sich die Akkus für Maschinen aller teilnehmenden Hersteller austauschen und sind untereinander kompatibel. Mit weiteren Herstellern wird bereits über eine Teilnahme an CAS verhandelt, wie der baustoffPARTNER vor Ort erfahren hat.

Lesedauer: min

 

Von Jan Rieken

In seiner Präsentation bezeichnete Garbrecht das Kabel als absolute Schwachstelle, wenn es um den Einsatz von Elektrowerkzeugen und -maschinen gehe. Mobile Systeme mit Akku seien deshalb massiv auf dem Vormarsch. »Keiner braucht das Kabel«, sagte Garbrecht und verwies auf mögliche Unfallgefahren durch Stolpern, Beschädigungen an der Leitung und die Abhängigkeit von einer nahen Steckdose.
Für den einzigen Schwachpunkt der Akkutechnologie, nämlich das »Sammelsurium an Akku-Systemen« (Garbrecht) mit jeweils unterschiedlichen Ladekabeln und -stationen, haben die neun Unternehmen auf einer gemeinsamen Pressekonferenz nun eine Lösung präsentiert, das in der Branche bisher einmalig ist_ ein hersteller­übergreifendes Akku-System.

Metabo ist Systemgeber
Die Basis des »Cordless Alliance System« (CAS) ist die Akku-Technologie von Metabo (der baustoffPARTNER hat berichtet in der Titelstory der Juni-Augabe, S. 8). Die Nürtinger sehen sich in diesem Bereich nach einer ganzen Reihe von Innovationen in den vergangenen Jahren als Technologieführer. Die neueste Generation der Metabo LiHD-Akkupacks liefert in der 18-V-Ausführung mit zehn Akku-Zellen bis zu 1 600 W Leistung bei einer Kapazität von 8 Ah. »Mit LiHD haben wir selbst für die energieintensivsten Anwendungen genügend Leistung. Deshalb können wir heute jedes handgeführte Elektrowerkzeug als Akku-Maschine bauen – und zwar so, dass sie den Anforderungen professioneller Anwender an Leistung und Ausdauer genügt«, sagt Garbrecht.System mit Anwendernutzen
Die professionellen Anwender habe man auch im Sinn gehabt, als die Idee für CAS entstand. »Wir sprechen intensiv mit den Anwendern über ihre Anforderungen und Wünsche. Und in vielen dieser Gespräche steht ein Wunsch ganz oben_ Die Flexibilität, mit nur einem Akku-System und den Maschinen verschiedener Hersteller arbeiten zu können. Bei kabelgebundenen Maschinen ist das ja auch kein Problem, da ist die Steckdose die Universal-Schnittstelle aller Hersteller«, erklärt Garbrecht. »Aber die Akku-Systeme der einzelnen Hersteller sind bislang nicht untereinander kompatibel. Das wollen wir zumindest für die Maschinen der CAS-Partner ändern. So haben die Anwender die doppelte Freiheit_ Die des kabellosen Arbeitens – und die, Maschinen unterschiedlicher Hersteller wie bei Kabelmaschinen kombinieren zu können«, fasst er den Grundgedanken von CAS zusammen. »Dabei wäre aus technischer Sicht keine eigene Marke für die Kooperation notwendig. Die Kompatibilität von Akkupacks, Ladegeräten und Maschinen wäre auch gegeben, wenn alle Hersteller die entsprechenden Komponenten unter ihren angestammten Marken vertreiben würden. Aber natürlich ist die Kooperations-Marke für die Information der Anwender enorm wichtig. Ohne CAS könnten diese ja nicht ohne Weiteres erkennen, welche Hersteller mit demselben Akku-System arbeiten und daher untereinander hundertprozentig kompatibel sind.«

Mit Akkus der kompatiblen Plattform CAS sollen nur hochwertige Profi-Werkzeuge betrieben werden, also keine Geräte aus dem DIY-Bereich.


Akkus passen in 110 Maschinen
Metabo hat nach den Ausführungen Garbrechts eine gewisse Sonderstellung in der Branche, weil die Nürtinger Generalist und Spezialist in einem sind. Die Marke habe allein mit 85 Geräten im 18 V-System alle Klassiker im Programm, aber für ihre beiden Kernzielgruppen Metallhandwerk und -industrie sowie Bauhandwerk und Renovierung darüber hinaus auch eine ganze Fülle von Speziallösungen und Kompetenzprodukten. Garbrecht_ »Aber es gibt eben außer den beiden genannten viele weitere Anwendungen, für die wir selbst keine Speziallösungen haben. Die CAS-Partner schon. Deshalb ist es aus unserer Sicht auch kein Problem, dass einige Kooperationspartner auf den ersten Blick Wettbewerber von uns sind. Zum einen sind die Überschneidungsbereiche sehr klein, und zum anderen vertreiben die Partner ihre Produkte teilweise über ganz andere Handelskanäle als wir. Unsere Vision ist, dass CAS die führende Schnittstelle für die Hersteller der Branche wird, die ihren Zielgruppen exakt auf deren Anforderungen zugeschnittene Speziallösungen und Kompetenzprodukte bietet. Für die großen Anbieter der Branche sind solche Produkte meist wenig interessant, weil sie nicht die Stückzahlen erreichen, die große Generalisten brauchen, um möglichst wirtschaftlich produzieren zu können. Schon jetzt umfasst das Angebot aller CAS-Partner rund 110 Maschinen, und diese Zahl wird sehr schnell weiter wachsen.«

Akkus der CAS-Plattform passen auf mehr als 110 Geräte von derzeit neun Herstellern.


Partnerschaft auf Augenhöhe
»Wir denken im System«, sagt auch Dr. Christian Heine, Geschäftsführer von Rothenberger. »Für die Profis in der SHK-Branche haben wir heute bereits ein umfassendes System an Rohrwerkzeugen. Aber mit CAS können wir ihnen darüber hinaus ein breites Portfolio an weiteren Akku-Maschinen bieten.« Bei der Wahl des Technologie-Partners habe sich Rothenberger gleich aus mehreren Gründen für Metabo entschieden, sagt Heine_ »Metabo hat sich durch die Entwicklungen der vergangenen Jahre die Technologieführerschaft erobert und bietet das aktuell leistungsfähigste System der Branche, das nicht zuletzt in puncto Kompatibilität sehr durchdacht ist. Zudem hat Metabo die ideale Größe, um CAS weiter voranzutreiben_ Groß genug, um den nötigen Entwicklungsaufwand leisten zu können – aber mittelständisch geprägt und dadurch schnell und flexibel.«
Auch der partnerschaftliche Gedanke war für Heine entscheidend_ »Die Kooperation mit Metabo ist stets auf Augenhöhe. Diese Augenhöhe gestaltet sich dagegen eher schwierig, wenn die Größenunterschiede zwischen den Partnern zu massiv sind.«
Rothenberger ist nicht der einzige CAS-Partner, der punktgenau auf die Anforderungen ganz bestimmter Zielgruppen eingeht. Durch die verschiedenen Kompetenzbereiche der Unternehmen verspricht das CAS ein breites Angebot sowie einzigartige Speziallösungen für viele Gewerke. Ob die Kappschienen- und Tauchsägen von Mafell, das Akku-Rührwerk von Collomix oder die Heißluftgeräte von Steinel – alle diese Maschinen sind für echte Spezialisten gemacht, und alle Akkupacks und Ladegeräte sind innerhalb des CAS zu 100 Prozent kompatibel.

Leistungsfähige Technologie
Für viele Kooperationspartner haben Leistung und Kapazität der Akku-Technologie eine entscheidende Bedeutung. »Unsere Putzbearbeitungsmaschinen beispielsweise sind für den harten Baustelleneinsatz gemacht. Dafür war die Akku-Technologie in der Vergangenheit noch nicht leistungsfähig genug«, sagt Hendrik Kreutel, Geschäftsführer des Elektrowerkzeug-Herstellers Eibenstock aus der gleichnamigen Bergstadt in Sachsen. Nicht nur die Putzbearbeitung, »auch heiße Luft zu produzieren, braucht enorm viel Energie«, weiß Steinel-Chef Ingo Steinel. »CAS liefert die passende Akku-Technologie zu den schon von Haus aus sehr technologisch ausgefeilten Steinel-Produkten«, sagte er.Gemeinsam Stärke zeigen
Leistung und Qualität waren auch für den Oberndorfer Holzhandwerk-Spezialisten Mafell entscheidende Kriterien. »Wir stehen bei unseren Zielgruppen im Ruf, ein Hersteller mit qualitativ erstklassigen Produkten zu sein«, sagte Geschäftsführer Matthias Krauss. »Das müssen wir uns immer wieder hart erarbeiten, und natürlich darf auch ein Akku-Werkzeug von Mafell unsere Kunden und Anwender nicht enttäuschen. Deshalb kommt für uns nur ein Top-System in Frage, und selbst entwickeln können wir das bei unserer Spezialisierung und Unternehmensgröße nicht ohne Weiteres. Aber natürlich wissen wir genau, dass die Anwender unserer Maschinen gerade im Akku-Bereich ein komplettes Programm erwarten, weil sie nicht mit unterschiedlichen Akkupacks und Ladegeräten arbeiten wollen. Als Partner von CAS bieten wir ihnen zusammen mit den Maschinen der anderen Hersteller und auch mit dem breiten Programm von Metabo ein solches System. Nur gemeinsam können wir am hart umkämpften Akku-Markt bestehen«, so Krauss.

Die Zukunft liegt im Akku
Die Akku-Handkehrmaschinen von Haaga liefen auch bisher schon mit Akku, allerdings mit der heute überholten Blei-Gel-Technologie. »Die Akku-Allianz bringt uns einen großen technologischen Fortschritt«, sagte Stefan Sander, Geschäftsführer von Haaga. Auf der anderen Seite erweitern die Kehrmaschinen aus Kirchheim unter Teck das Portfolio der anderen Hersteller um ein Kompetenzprodukt.
Im Gegensatz zu Haaga ist der Weg ins Akku-Segment für andere der CAS-Kooperationspartner noch neu. »Wir wollen den Akku-Bereich sukzessive ausbauen«, sagte etwa Gerd Eisenblätter, Chef des gleichnamigen Familienunternehmens aus Geretsried in Bayern. Eisenblätter konzentriert sich auf metallbearbeitende Branchen und geht mit einem Akku-Winkelschleifer und einem Akku-Satinierer an den Start.
Auch für den Gaimersheimer Rührwerk-Spezialisten Collomix ist das Handrührwerk das erste Akku-Produkt. »Collomix arbeitet im Motoren-Bereich schon seit vielen Jahren erfolgreich mit Metabo zusammen. Da war es für uns klar, dass wir auch im Akku-Bereich mit Metabo kooperieren wollen«, sagte Collomix-Chef Alexander Essing.

Beide Seiten profitieren
So versammelt CAS die unterschiedlichsten Unternehmen mit ganz unterschiedlichen Kompetenzbereichen. Das erleichtert nicht nur Profis die Arbeit – auch die Unternehmen selbst profitieren von der Akku-Gemeinschaft. Mit den Saugern von Electrostar etwa, die unter dem Markennamen »Starmix« vertrieben werden, arbeiten Handwerker aus den unterschiedlichsten Branchen. »Wenn diese Handwerker mit unseren Akkupacks auch noch eine ganze Fülle von Elektrowerkzeugen betreiben können, ist das für uns ein klarer Wettbewerbsvorteil«, sagte Klaus Dietz, Bereichsleiter Technik bei »Starmix«.

Weitere Partner für CAS
Mit den bisherigen neun Unternehmen solle CAS, so Garb­recht, auch in den nächsten Jahren weiter wachsen und immer mehr kleine und größere Unternehmen im Namen der Akku-Technologie unter einem Dach versammeln. Wie der Turm in Rottweil, in dem sie sich an diesem Tag versammelt haben, setzen die Unternehmen der CAS mit ihrer Akku-Schnittstellenpartnerschaft auf Weitblick und gute Aussichten.


Die Türe

Einer für alles: Neun Elektrowerkzeug-Hersteller setzen auf ein gemeinsames Akku-System

Wenn neun führende Elektrowerkzeug-Hersteller zur gemeinsamen Pressekonferenz einladen, darf man schon gespannt sein, was den Fachmedien präsentiert werden soll. Zur Neuigkeit, die Metabo-Geschäftsführer Horst W. Garbrecht verkündete, war der Veranstaltungsort passend gewählt: Der ThyssenKrupp-Testturm in Rottweil, Deutschlands höchster Aussichtspunkt. In 246 m Höhe und im Beisein von acht Geschäftsführer-Kollegen der Unternehmen Rothenberger, Mafell, ­Eisenblätter, Collomix, Haaga, Starmix, Eibenstock und Steinel gab Garbrecht bekannt_ Alle neun ­Unternehmen setzen künftig auf ein gemeinsames Akku-System und sind dafür dem »Cordless Alliance System« (CAS) beigetreten. Innerhalb des CAS lassen sich die Akkus für Maschinen aller teilnehmenden Hersteller austauschen und sind untereinander kompatibel. Mit weiteren Herstellern wird bereits über eine Teilnahme an CAS verhandelt, wie der baustoffPARTNER vor Ort erfahren hat.

Lesedauer: min

 

Von Jan Rieken

In seiner Präsentation bezeichnete Garbrecht das Kabel als absolute Schwachstelle, wenn es um den Einsatz von Elektrowerkzeugen und -maschinen gehe. Mobile Systeme mit Akku seien deshalb massiv auf dem Vormarsch. »Keiner braucht das Kabel«, sagte Garbrecht und verwies auf mögliche Unfallgefahren durch Stolpern, Beschädigungen an der Leitung und die Abhängigkeit von einer nahen Steckdose.
Für den einzigen Schwachpunkt der Akkutechnologie, nämlich das »Sammelsurium an Akku-Systemen« (Garbrecht) mit jeweils unterschiedlichen Ladekabeln und -stationen, haben die neun Unternehmen auf einer gemeinsamen Pressekonferenz nun eine Lösung präsentiert, das in der Branche bisher einmalig ist_ ein hersteller­übergreifendes Akku-System.

Metabo ist Systemgeber
Die Basis des »Cordless Alliance System« (CAS) ist die Akku-Technologie von Metabo (der baustoffPARTNER hat berichtet in der Titelstory der Juni-Augabe, S. 8). Die Nürtinger sehen sich in diesem Bereich nach einer ganzen Reihe von Innovationen in den vergangenen Jahren als Technologieführer. Die neueste Generation der Metabo LiHD-Akkupacks liefert in der 18-V-Ausführung mit zehn Akku-Zellen bis zu 1 600 W Leistung bei einer Kapazität von 8 Ah. »Mit LiHD haben wir selbst für die energieintensivsten Anwendungen genügend Leistung. Deshalb können wir heute jedes handgeführte Elektrowerkzeug als Akku-Maschine bauen – und zwar so, dass sie den Anforderungen professioneller Anwender an Leistung und Ausdauer genügt«, sagt Garbrecht.System mit Anwendernutzen
Die professionellen Anwender habe man auch im Sinn gehabt, als die Idee für CAS entstand. »Wir sprechen intensiv mit den Anwendern über ihre Anforderungen und Wünsche. Und in vielen dieser Gespräche steht ein Wunsch ganz oben_ Die Flexibilität, mit nur einem Akku-System und den Maschinen verschiedener Hersteller arbeiten zu können. Bei kabelgebundenen Maschinen ist das ja auch kein Problem, da ist die Steckdose die Universal-Schnittstelle aller Hersteller«, erklärt Garbrecht. »Aber die Akku-Systeme der einzelnen Hersteller sind bislang nicht untereinander kompatibel. Das wollen wir zumindest für die Maschinen der CAS-Partner ändern. So haben die Anwender die doppelte Freiheit_ Die des kabellosen Arbeitens – und die, Maschinen unterschiedlicher Hersteller wie bei Kabelmaschinen kombinieren zu können«, fasst er den Grundgedanken von CAS zusammen. »Dabei wäre aus technischer Sicht keine eigene Marke für die Kooperation notwendig. Die Kompatibilität von Akkupacks, Ladegeräten und Maschinen wäre auch gegeben, wenn alle Hersteller die entsprechenden Komponenten unter ihren angestammten Marken vertreiben würden. Aber natürlich ist die Kooperations-Marke für die Information der Anwender enorm wichtig. Ohne CAS könnten diese ja nicht ohne Weiteres erkennen, welche Hersteller mit demselben Akku-System arbeiten und daher untereinander hundertprozentig kompatibel sind.«

Mit Akkus der kompatiblen Plattform CAS sollen nur hochwertige Profi-Werkzeuge betrieben werden, also keine Geräte aus dem DIY-Bereich.


Akkus passen in 110 Maschinen
Metabo hat nach den Ausführungen Garbrechts eine gewisse Sonderstellung in der Branche, weil die Nürtinger Generalist und Spezialist in einem sind. Die Marke habe allein mit 85 Geräten im 18 V-System alle Klassiker im Programm, aber für ihre beiden Kernzielgruppen Metallhandwerk und -industrie sowie Bauhandwerk und Renovierung darüber hinaus auch eine ganze Fülle von Speziallösungen und Kompetenzprodukten. Garbrecht_ »Aber es gibt eben außer den beiden genannten viele weitere Anwendungen, für die wir selbst keine Speziallösungen haben. Die CAS-Partner schon. Deshalb ist es aus unserer Sicht auch kein Problem, dass einige Kooperationspartner auf den ersten Blick Wettbewerber von uns sind. Zum einen sind die Überschneidungsbereiche sehr klein, und zum anderen vertreiben die Partner ihre Produkte teilweise über ganz andere Handelskanäle als wir. Unsere Vision ist, dass CAS die führende Schnittstelle für die Hersteller der Branche wird, die ihren Zielgruppen exakt auf deren Anforderungen zugeschnittene Speziallösungen und Kompetenzprodukte bietet. Für die großen Anbieter der Branche sind solche Produkte meist wenig interessant, weil sie nicht die Stückzahlen erreichen, die große Generalisten brauchen, um möglichst wirtschaftlich produzieren zu können. Schon jetzt umfasst das Angebot aller CAS-Partner rund 110 Maschinen, und diese Zahl wird sehr schnell weiter wachsen.«

Akkus der CAS-Plattform passen auf mehr als 110 Geräte von derzeit neun Herstellern.


Partnerschaft auf Augenhöhe
»Wir denken im System«, sagt auch Dr. Christian Heine, Geschäftsführer von Rothenberger. »Für die Profis in der SHK-Branche haben wir heute bereits ein umfassendes System an Rohrwerkzeugen. Aber mit CAS können wir ihnen darüber hinaus ein breites Portfolio an weiteren Akku-Maschinen bieten.« Bei der Wahl des Technologie-Partners habe sich Rothenberger gleich aus mehreren Gründen für Metabo entschieden, sagt Heine_ »Metabo hat sich durch die Entwicklungen der vergangenen Jahre die Technologieführerschaft erobert und bietet das aktuell leistungsfähigste System der Branche, das nicht zuletzt in puncto Kompatibilität sehr durchdacht ist. Zudem hat Metabo die ideale Größe, um CAS weiter voranzutreiben_ Groß genug, um den nötigen Entwicklungsaufwand leisten zu können – aber mittelständisch geprägt und dadurch schnell und flexibel.«
Auch der partnerschaftliche Gedanke war für Heine entscheidend_ »Die Kooperation mit Metabo ist stets auf Augenhöhe. Diese Augenhöhe gestaltet sich dagegen eher schwierig, wenn die Größenunterschiede zwischen den Partnern zu massiv sind.«
Rothenberger ist nicht der einzige CAS-Partner, der punktgenau auf die Anforderungen ganz bestimmter Zielgruppen eingeht. Durch die verschiedenen Kompetenzbereiche der Unternehmen verspricht das CAS ein breites Angebot sowie einzigartige Speziallösungen für viele Gewerke. Ob die Kappschienen- und Tauchsägen von Mafell, das Akku-Rührwerk von Collomix oder die Heißluftgeräte von Steinel – alle diese Maschinen sind für echte Spezialisten gemacht, und alle Akkupacks und Ladegeräte sind innerhalb des CAS zu 100 Prozent kompatibel.

Leistungsfähige Technologie
Für viele Kooperationspartner haben Leistung und Kapazität der Akku-Technologie eine entscheidende Bedeutung. »Unsere Putzbearbeitungsmaschinen beispielsweise sind für den harten Baustelleneinsatz gemacht. Dafür war die Akku-Technologie in der Vergangenheit noch nicht leistungsfähig genug«, sagt Hendrik Kreutel, Geschäftsführer des Elektrowerkzeug-Herstellers Eibenstock aus der gleichnamigen Bergstadt in Sachsen. Nicht nur die Putzbearbeitung, »auch heiße Luft zu produzieren, braucht enorm viel Energie«, weiß Steinel-Chef Ingo Steinel. »CAS liefert die passende Akku-Technologie zu den schon von Haus aus sehr technologisch ausgefeilten Steinel-Produkten«, sagte er.Gemeinsam Stärke zeigen
Leistung und Qualität waren auch für den Oberndorfer Holzhandwerk-Spezialisten Mafell entscheidende Kriterien. »Wir stehen bei unseren Zielgruppen im Ruf, ein Hersteller mit qualitativ erstklassigen Produkten zu sein«, sagte Geschäftsführer Matthias Krauss. »Das müssen wir uns immer wieder hart erarbeiten, und natürlich darf auch ein Akku-Werkzeug von Mafell unsere Kunden und Anwender nicht enttäuschen. Deshalb kommt für uns nur ein Top-System in Frage, und selbst entwickeln können wir das bei unserer Spezialisierung und Unternehmensgröße nicht ohne Weiteres. Aber natürlich wissen wir genau, dass die Anwender unserer Maschinen gerade im Akku-Bereich ein komplettes Programm erwarten, weil sie nicht mit unterschiedlichen Akkupacks und Ladegeräten arbeiten wollen. Als Partner von CAS bieten wir ihnen zusammen mit den Maschinen der anderen Hersteller und auch mit dem breiten Programm von Metabo ein solches System. Nur gemeinsam können wir am hart umkämpften Akku-Markt bestehen«, so Krauss.

Die Zukunft liegt im Akku
Die Akku-Handkehrmaschinen von Haaga liefen auch bisher schon mit Akku, allerdings mit der heute überholten Blei-Gel-Technologie. »Die Akku-Allianz bringt uns einen großen technologischen Fortschritt«, sagte Stefan Sander, Geschäftsführer von Haaga. Auf der anderen Seite erweitern die Kehrmaschinen aus Kirchheim unter Teck das Portfolio der anderen Hersteller um ein Kompetenzprodukt.
Im Gegensatz zu Haaga ist der Weg ins Akku-Segment für andere der CAS-Kooperationspartner noch neu. »Wir wollen den Akku-Bereich sukzessive ausbauen«, sagte etwa Gerd Eisenblätter, Chef des gleichnamigen Familienunternehmens aus Geretsried in Bayern. Eisenblätter konzentriert sich auf metallbearbeitende Branchen und geht mit einem Akku-Winkelschleifer und einem Akku-Satinierer an den Start.
Auch für den Gaimersheimer Rührwerk-Spezialisten Collomix ist das Handrührwerk das erste Akku-Produkt. »Collomix arbeitet im Motoren-Bereich schon seit vielen Jahren erfolgreich mit Metabo zusammen. Da war es für uns klar, dass wir auch im Akku-Bereich mit Metabo kooperieren wollen«, sagte Collomix-Chef Alexander Essing.

Beide Seiten profitieren
So versammelt CAS die unterschiedlichsten Unternehmen mit ganz unterschiedlichen Kompetenzbereichen. Das erleichtert nicht nur Profis die Arbeit – auch die Unternehmen selbst profitieren von der Akku-Gemeinschaft. Mit den Saugern von Electrostar etwa, die unter dem Markennamen »Starmix« vertrieben werden, arbeiten Handwerker aus den unterschiedlichsten Branchen. »Wenn diese Handwerker mit unseren Akkupacks auch noch eine ganze Fülle von Elektrowerkzeugen betreiben können, ist das für uns ein klarer Wettbewerbsvorteil«, sagte Klaus Dietz, Bereichsleiter Technik bei »Starmix«.

Weitere Partner für CAS
Mit den bisherigen neun Unternehmen solle CAS, so Garb­recht, auch in den nächsten Jahren weiter wachsen und immer mehr kleine und größere Unternehmen im Namen der Akku-Technologie unter einem Dach versammeln. Wie der Turm in Rottweil, in dem sie sich an diesem Tag versammelt haben, setzen die Unternehmen der CAS mit ihrer Akku-Schnittstellenpartnerschaft auf Weitblick und gute Aussichten.


Arbeitsschutz / Arbeitssicherheit

Einer für alles: Neun Elektrowerkzeug-Hersteller setzen auf ein gemeinsames Akku-System

Wenn neun führende Elektrowerkzeug-Hersteller zur gemeinsamen Pressekonferenz einladen, darf man schon gespannt sein, was den Fachmedien präsentiert werden soll. Zur Neuigkeit, die Metabo-Geschäftsführer Horst W. Garbrecht verkündete, war der Veranstaltungsort passend gewählt: Der ThyssenKrupp-Testturm in Rottweil, Deutschlands höchster Aussichtspunkt. In 246 m Höhe und im Beisein von acht Geschäftsführer-Kollegen der Unternehmen Rothenberger, Mafell, ­Eisenblätter, Collomix, Haaga, Starmix, Eibenstock und Steinel gab Garbrecht bekannt_ Alle neun ­Unternehmen setzen künftig auf ein gemeinsames Akku-System und sind dafür dem »Cordless Alliance System« (CAS) beigetreten. Innerhalb des CAS lassen sich die Akkus für Maschinen aller teilnehmenden Hersteller austauschen und sind untereinander kompatibel. Mit weiteren Herstellern wird bereits über eine Teilnahme an CAS verhandelt, wie der baustoffPARTNER vor Ort erfahren hat.

Lesedauer: min

 

Von Jan Rieken

In seiner Präsentation bezeichnete Garbrecht das Kabel als absolute Schwachstelle, wenn es um den Einsatz von Elektrowerkzeugen und -maschinen gehe. Mobile Systeme mit Akku seien deshalb massiv auf dem Vormarsch. »Keiner braucht das Kabel«, sagte Garbrecht und verwies auf mögliche Unfallgefahren durch Stolpern, Beschädigungen an der Leitung und die Abhängigkeit von einer nahen Steckdose.
Für den einzigen Schwachpunkt der Akkutechnologie, nämlich das »Sammelsurium an Akku-Systemen« (Garbrecht) mit jeweils unterschiedlichen Ladekabeln und -stationen, haben die neun Unternehmen auf einer gemeinsamen Pressekonferenz nun eine Lösung präsentiert, das in der Branche bisher einmalig ist_ ein hersteller­übergreifendes Akku-System.

Metabo ist Systemgeber
Die Basis des »Cordless Alliance System« (CAS) ist die Akku-Technologie von Metabo (der baustoffPARTNER hat berichtet in der Titelstory der Juni-Augabe, S. 8). Die Nürtinger sehen sich in diesem Bereich nach einer ganzen Reihe von Innovationen in den vergangenen Jahren als Technologieführer. Die neueste Generation der Metabo LiHD-Akkupacks liefert in der 18-V-Ausführung mit zehn Akku-Zellen bis zu 1 600 W Leistung bei einer Kapazität von 8 Ah. »Mit LiHD haben wir selbst für die energieintensivsten Anwendungen genügend Leistung. Deshalb können wir heute jedes handgeführte Elektrowerkzeug als Akku-Maschine bauen – und zwar so, dass sie den Anforderungen professioneller Anwender an Leistung und Ausdauer genügt«, sagt Garbrecht.System mit Anwendernutzen
Die professionellen Anwender habe man auch im Sinn gehabt, als die Idee für CAS entstand. »Wir sprechen intensiv mit den Anwendern über ihre Anforderungen und Wünsche. Und in vielen dieser Gespräche steht ein Wunsch ganz oben_ Die Flexibilität, mit nur einem Akku-System und den Maschinen verschiedener Hersteller arbeiten zu können. Bei kabelgebundenen Maschinen ist das ja auch kein Problem, da ist die Steckdose die Universal-Schnittstelle aller Hersteller«, erklärt Garbrecht. »Aber die Akku-Systeme der einzelnen Hersteller sind bislang nicht untereinander kompatibel. Das wollen wir zumindest für die Maschinen der CAS-Partner ändern. So haben die Anwender die doppelte Freiheit_ Die des kabellosen Arbeitens – und die, Maschinen unterschiedlicher Hersteller wie bei Kabelmaschinen kombinieren zu können«, fasst er den Grundgedanken von CAS zusammen. »Dabei wäre aus technischer Sicht keine eigene Marke für die Kooperation notwendig. Die Kompatibilität von Akkupacks, Ladegeräten und Maschinen wäre auch gegeben, wenn alle Hersteller die entsprechenden Komponenten unter ihren angestammten Marken vertreiben würden. Aber natürlich ist die Kooperations-Marke für die Information der Anwender enorm wichtig. Ohne CAS könnten diese ja nicht ohne Weiteres erkennen, welche Hersteller mit demselben Akku-System arbeiten und daher untereinander hundertprozentig kompatibel sind.«

Mit Akkus der kompatiblen Plattform CAS sollen nur hochwertige Profi-Werkzeuge betrieben werden, also keine Geräte aus dem DIY-Bereich.


Akkus passen in 110 Maschinen
Metabo hat nach den Ausführungen Garbrechts eine gewisse Sonderstellung in der Branche, weil die Nürtinger Generalist und Spezialist in einem sind. Die Marke habe allein mit 85 Geräten im 18 V-System alle Klassiker im Programm, aber für ihre beiden Kernzielgruppen Metallhandwerk und -industrie sowie Bauhandwerk und Renovierung darüber hinaus auch eine ganze Fülle von Speziallösungen und Kompetenzprodukten. Garbrecht_ »Aber es gibt eben außer den beiden genannten viele weitere Anwendungen, für die wir selbst keine Speziallösungen haben. Die CAS-Partner schon. Deshalb ist es aus unserer Sicht auch kein Problem, dass einige Kooperationspartner auf den ersten Blick Wettbewerber von uns sind. Zum einen sind die Überschneidungsbereiche sehr klein, und zum anderen vertreiben die Partner ihre Produkte teilweise über ganz andere Handelskanäle als wir. Unsere Vision ist, dass CAS die führende Schnittstelle für die Hersteller der Branche wird, die ihren Zielgruppen exakt auf deren Anforderungen zugeschnittene Speziallösungen und Kompetenzprodukte bietet. Für die großen Anbieter der Branche sind solche Produkte meist wenig interessant, weil sie nicht die Stückzahlen erreichen, die große Generalisten brauchen, um möglichst wirtschaftlich produzieren zu können. Schon jetzt umfasst das Angebot aller CAS-Partner rund 110 Maschinen, und diese Zahl wird sehr schnell weiter wachsen.«

Akkus der CAS-Plattform passen auf mehr als 110 Geräte von derzeit neun Herstellern.


Partnerschaft auf Augenhöhe
»Wir denken im System«, sagt auch Dr. Christian Heine, Geschäftsführer von Rothenberger. »Für die Profis in der SHK-Branche haben wir heute bereits ein umfassendes System an Rohrwerkzeugen. Aber mit CAS können wir ihnen darüber hinaus ein breites Portfolio an weiteren Akku-Maschinen bieten.« Bei der Wahl des Technologie-Partners habe sich Rothenberger gleich aus mehreren Gründen für Metabo entschieden, sagt Heine_ »Metabo hat sich durch die Entwicklungen der vergangenen Jahre die Technologieführerschaft erobert und bietet das aktuell leistungsfähigste System der Branche, das nicht zuletzt in puncto Kompatibilität sehr durchdacht ist. Zudem hat Metabo die ideale Größe, um CAS weiter voranzutreiben_ Groß genug, um den nötigen Entwicklungsaufwand leisten zu können – aber mittelständisch geprägt und dadurch schnell und flexibel.«
Auch der partnerschaftliche Gedanke war für Heine entscheidend_ »Die Kooperation mit Metabo ist stets auf Augenhöhe. Diese Augenhöhe gestaltet sich dagegen eher schwierig, wenn die Größenunterschiede zwischen den Partnern zu massiv sind.«
Rothenberger ist nicht der einzige CAS-Partner, der punktgenau auf die Anforderungen ganz bestimmter Zielgruppen eingeht. Durch die verschiedenen Kompetenzbereiche der Unternehmen verspricht das CAS ein breites Angebot sowie einzigartige Speziallösungen für viele Gewerke. Ob die Kappschienen- und Tauchsägen von Mafell, das Akku-Rührwerk von Collomix oder die Heißluftgeräte von Steinel – alle diese Maschinen sind für echte Spezialisten gemacht, und alle Akkupacks und Ladegeräte sind innerhalb des CAS zu 100 Prozent kompatibel.

Leistungsfähige Technologie
Für viele Kooperationspartner haben Leistung und Kapazität der Akku-Technologie eine entscheidende Bedeutung. »Unsere Putzbearbeitungsmaschinen beispielsweise sind für den harten Baustelleneinsatz gemacht. Dafür war die Akku-Technologie in der Vergangenheit noch nicht leistungsfähig genug«, sagt Hendrik Kreutel, Geschäftsführer des Elektrowerkzeug-Herstellers Eibenstock aus der gleichnamigen Bergstadt in Sachsen. Nicht nur die Putzbearbeitung, »auch heiße Luft zu produzieren, braucht enorm viel Energie«, weiß Steinel-Chef Ingo Steinel. »CAS liefert die passende Akku-Technologie zu den schon von Haus aus sehr technologisch ausgefeilten Steinel-Produkten«, sagte er.Gemeinsam Stärke zeigen
Leistung und Qualität waren auch für den Oberndorfer Holzhandwerk-Spezialisten Mafell entscheidende Kriterien. »Wir stehen bei unseren Zielgruppen im Ruf, ein Hersteller mit qualitativ erstklassigen Produkten zu sein«, sagte Geschäftsführer Matthias Krauss. »Das müssen wir uns immer wieder hart erarbeiten, und natürlich darf auch ein Akku-Werkzeug von Mafell unsere Kunden und Anwender nicht enttäuschen. Deshalb kommt für uns nur ein Top-System in Frage, und selbst entwickeln können wir das bei unserer Spezialisierung und Unternehmensgröße nicht ohne Weiteres. Aber natürlich wissen wir genau, dass die Anwender unserer Maschinen gerade im Akku-Bereich ein komplettes Programm erwarten, weil sie nicht mit unterschiedlichen Akkupacks und Ladegeräten arbeiten wollen. Als Partner von CAS bieten wir ihnen zusammen mit den Maschinen der anderen Hersteller und auch mit dem breiten Programm von Metabo ein solches System. Nur gemeinsam können wir am hart umkämpften Akku-Markt bestehen«, so Krauss.

Die Zukunft liegt im Akku
Die Akku-Handkehrmaschinen von Haaga liefen auch bisher schon mit Akku, allerdings mit der heute überholten Blei-Gel-Technologie. »Die Akku-Allianz bringt uns einen großen technologischen Fortschritt«, sagte Stefan Sander, Geschäftsführer von Haaga. Auf der anderen Seite erweitern die Kehrmaschinen aus Kirchheim unter Teck das Portfolio der anderen Hersteller um ein Kompetenzprodukt.
Im Gegensatz zu Haaga ist der Weg ins Akku-Segment für andere der CAS-Kooperationspartner noch neu. »Wir wollen den Akku-Bereich sukzessive ausbauen«, sagte etwa Gerd Eisenblätter, Chef des gleichnamigen Familienunternehmens aus Geretsried in Bayern. Eisenblätter konzentriert sich auf metallbearbeitende Branchen und geht mit einem Akku-Winkelschleifer und einem Akku-Satinierer an den Start.
Auch für den Gaimersheimer Rührwerk-Spezialisten Collomix ist das Handrührwerk das erste Akku-Produkt. »Collomix arbeitet im Motoren-Bereich schon seit vielen Jahren erfolgreich mit Metabo zusammen. Da war es für uns klar, dass wir auch im Akku-Bereich mit Metabo kooperieren wollen«, sagte Collomix-Chef Alexander Essing.

Beide Seiten profitieren
So versammelt CAS die unterschiedlichsten Unternehmen mit ganz unterschiedlichen Kompetenzbereichen. Das erleichtert nicht nur Profis die Arbeit – auch die Unternehmen selbst profitieren von der Akku-Gemeinschaft. Mit den Saugern von Electrostar etwa, die unter dem Markennamen »Starmix« vertrieben werden, arbeiten Handwerker aus den unterschiedlichsten Branchen. »Wenn diese Handwerker mit unseren Akkupacks auch noch eine ganze Fülle von Elektrowerkzeugen betreiben können, ist das für uns ein klarer Wettbewerbsvorteil«, sagte Klaus Dietz, Bereichsleiter Technik bei »Starmix«.

Weitere Partner für CAS
Mit den bisherigen neun Unternehmen solle CAS, so Garb­recht, auch in den nächsten Jahren weiter wachsen und immer mehr kleine und größere Unternehmen im Namen der Akku-Technologie unter einem Dach versammeln. Wie der Turm in Rottweil, in dem sie sich an diesem Tag versammelt haben, setzen die Unternehmen der CAS mit ihrer Akku-Schnittstellenpartnerschaft auf Weitblick und gute Aussichten.


Fassade

Einer für alles: Neun Elektrowerkzeug-Hersteller setzen auf ein gemeinsames Akku-System

Wenn neun führende Elektrowerkzeug-Hersteller zur gemeinsamen Pressekonferenz einladen, darf man schon gespannt sein, was den Fachmedien präsentiert werden soll. Zur Neuigkeit, die Metabo-Geschäftsführer Horst W. Garbrecht verkündete, war der Veranstaltungsort passend gewählt: Der ThyssenKrupp-Testturm in Rottweil, Deutschlands höchster Aussichtspunkt. In 246 m Höhe und im Beisein von acht Geschäftsführer-Kollegen der Unternehmen Rothenberger, Mafell, ­Eisenblätter, Collomix, Haaga, Starmix, Eibenstock und Steinel gab Garbrecht bekannt_ Alle neun ­Unternehmen setzen künftig auf ein gemeinsames Akku-System und sind dafür dem »Cordless Alliance System« (CAS) beigetreten. Innerhalb des CAS lassen sich die Akkus für Maschinen aller teilnehmenden Hersteller austauschen und sind untereinander kompatibel. Mit weiteren Herstellern wird bereits über eine Teilnahme an CAS verhandelt, wie der baustoffPARTNER vor Ort erfahren hat.

Lesedauer: min

 

Von Jan Rieken

In seiner Präsentation bezeichnete Garbrecht das Kabel als absolute Schwachstelle, wenn es um den Einsatz von Elektrowerkzeugen und -maschinen gehe. Mobile Systeme mit Akku seien deshalb massiv auf dem Vormarsch. »Keiner braucht das Kabel«, sagte Garbrecht und verwies auf mögliche Unfallgefahren durch Stolpern, Beschädigungen an der Leitung und die Abhängigkeit von einer nahen Steckdose.
Für den einzigen Schwachpunkt der Akkutechnologie, nämlich das »Sammelsurium an Akku-Systemen« (Garbrecht) mit jeweils unterschiedlichen Ladekabeln und -stationen, haben die neun Unternehmen auf einer gemeinsamen Pressekonferenz nun eine Lösung präsentiert, das in der Branche bisher einmalig ist_ ein hersteller­übergreifendes Akku-System.

Metabo ist Systemgeber
Die Basis des »Cordless Alliance System« (CAS) ist die Akku-Technologie von Metabo (der baustoffPARTNER hat berichtet in der Titelstory der Juni-Augabe, S. 8). Die Nürtinger sehen sich in diesem Bereich nach einer ganzen Reihe von Innovationen in den vergangenen Jahren als Technologieführer. Die neueste Generation der Metabo LiHD-Akkupacks liefert in der 18-V-Ausführung mit zehn Akku-Zellen bis zu 1 600 W Leistung bei einer Kapazität von 8 Ah. »Mit LiHD haben wir selbst für die energieintensivsten Anwendungen genügend Leistung. Deshalb können wir heute jedes handgeführte Elektrowerkzeug als Akku-Maschine bauen – und zwar so, dass sie den Anforderungen professioneller Anwender an Leistung und Ausdauer genügt«, sagt Garbrecht.System mit Anwendernutzen
Die professionellen Anwender habe man auch im Sinn gehabt, als die Idee für CAS entstand. »Wir sprechen intensiv mit den Anwendern über ihre Anforderungen und Wünsche. Und in vielen dieser Gespräche steht ein Wunsch ganz oben_ Die Flexibilität, mit nur einem Akku-System und den Maschinen verschiedener Hersteller arbeiten zu können. Bei kabelgebundenen Maschinen ist das ja auch kein Problem, da ist die Steckdose die Universal-Schnittstelle aller Hersteller«, erklärt Garbrecht. »Aber die Akku-Systeme der einzelnen Hersteller sind bislang nicht untereinander kompatibel. Das wollen wir zumindest für die Maschinen der CAS-Partner ändern. So haben die Anwender die doppelte Freiheit_ Die des kabellosen Arbeitens – und die, Maschinen unterschiedlicher Hersteller wie bei Kabelmaschinen kombinieren zu können«, fasst er den Grundgedanken von CAS zusammen. »Dabei wäre aus technischer Sicht keine eigene Marke für die Kooperation notwendig. Die Kompatibilität von Akkupacks, Ladegeräten und Maschinen wäre auch gegeben, wenn alle Hersteller die entsprechenden Komponenten unter ihren angestammten Marken vertreiben würden. Aber natürlich ist die Kooperations-Marke für die Information der Anwender enorm wichtig. Ohne CAS könnten diese ja nicht ohne Weiteres erkennen, welche Hersteller mit demselben Akku-System arbeiten und daher untereinander hundertprozentig kompatibel sind.«

Mit Akkus der kompatiblen Plattform CAS sollen nur hochwertige Profi-Werkzeuge betrieben werden, also keine Geräte aus dem DIY-Bereich.


Akkus passen in 110 Maschinen
Metabo hat nach den Ausführungen Garbrechts eine gewisse Sonderstellung in der Branche, weil die Nürtinger Generalist und Spezialist in einem sind. Die Marke habe allein mit 85 Geräten im 18 V-System alle Klassiker im Programm, aber für ihre beiden Kernzielgruppen Metallhandwerk und -industrie sowie Bauhandwerk und Renovierung darüber hinaus auch eine ganze Fülle von Speziallösungen und Kompetenzprodukten. Garbrecht_ »Aber es gibt eben außer den beiden genannten viele weitere Anwendungen, für die wir selbst keine Speziallösungen haben. Die CAS-Partner schon. Deshalb ist es aus unserer Sicht auch kein Problem, dass einige Kooperationspartner auf den ersten Blick Wettbewerber von uns sind. Zum einen sind die Überschneidungsbereiche sehr klein, und zum anderen vertreiben die Partner ihre Produkte teilweise über ganz andere Handelskanäle als wir. Unsere Vision ist, dass CAS die führende Schnittstelle für die Hersteller der Branche wird, die ihren Zielgruppen exakt auf deren Anforderungen zugeschnittene Speziallösungen und Kompetenzprodukte bietet. Für die großen Anbieter der Branche sind solche Produkte meist wenig interessant, weil sie nicht die Stückzahlen erreichen, die große Generalisten brauchen, um möglichst wirtschaftlich produzieren zu können. Schon jetzt umfasst das Angebot aller CAS-Partner rund 110 Maschinen, und diese Zahl wird sehr schnell weiter wachsen.«

Akkus der CAS-Plattform passen auf mehr als 110 Geräte von derzeit neun Herstellern.


Partnerschaft auf Augenhöhe
»Wir denken im System«, sagt auch Dr. Christian Heine, Geschäftsführer von Rothenberger. »Für die Profis in der SHK-Branche haben wir heute bereits ein umfassendes System an Rohrwerkzeugen. Aber mit CAS können wir ihnen darüber hinaus ein breites Portfolio an weiteren Akku-Maschinen bieten.« Bei der Wahl des Technologie-Partners habe sich Rothenberger gleich aus mehreren Gründen für Metabo entschieden, sagt Heine_ »Metabo hat sich durch die Entwicklungen der vergangenen Jahre die Technologieführerschaft erobert und bietet das aktuell leistungsfähigste System der Branche, das nicht zuletzt in puncto Kompatibilität sehr durchdacht ist. Zudem hat Metabo die ideale Größe, um CAS weiter voranzutreiben_ Groß genug, um den nötigen Entwicklungsaufwand leisten zu können – aber mittelständisch geprägt und dadurch schnell und flexibel.«
Auch der partnerschaftliche Gedanke war für Heine entscheidend_ »Die Kooperation mit Metabo ist stets auf Augenhöhe. Diese Augenhöhe gestaltet sich dagegen eher schwierig, wenn die Größenunterschiede zwischen den Partnern zu massiv sind.«
Rothenberger ist nicht der einzige CAS-Partner, der punktgenau auf die Anforderungen ganz bestimmter Zielgruppen eingeht. Durch die verschiedenen Kompetenzbereiche der Unternehmen verspricht das CAS ein breites Angebot sowie einzigartige Speziallösungen für viele Gewerke. Ob die Kappschienen- und Tauchsägen von Mafell, das Akku-Rührwerk von Collomix oder die Heißluftgeräte von Steinel – alle diese Maschinen sind für echte Spezialisten gemacht, und alle Akkupacks und Ladegeräte sind innerhalb des CAS zu 100 Prozent kompatibel.

Leistungsfähige Technologie
Für viele Kooperationspartner haben Leistung und Kapazität der Akku-Technologie eine entscheidende Bedeutung. »Unsere Putzbearbeitungsmaschinen beispielsweise sind für den harten Baustelleneinsatz gemacht. Dafür war die Akku-Technologie in der Vergangenheit noch nicht leistungsfähig genug«, sagt Hendrik Kreutel, Geschäftsführer des Elektrowerkzeug-Herstellers Eibenstock aus der gleichnamigen Bergstadt in Sachsen. Nicht nur die Putzbearbeitung, »auch heiße Luft zu produzieren, braucht enorm viel Energie«, weiß Steinel-Chef Ingo Steinel. »CAS liefert die passende Akku-Technologie zu den schon von Haus aus sehr technologisch ausgefeilten Steinel-Produkten«, sagte er.Gemeinsam Stärke zeigen
Leistung und Qualität waren auch für den Oberndorfer Holzhandwerk-Spezialisten Mafell entscheidende Kriterien. »Wir stehen bei unseren Zielgruppen im Ruf, ein Hersteller mit qualitativ erstklassigen Produkten zu sein«, sagte Geschäftsführer Matthias Krauss. »Das müssen wir uns immer wieder hart erarbeiten, und natürlich darf auch ein Akku-Werkzeug von Mafell unsere Kunden und Anwender nicht enttäuschen. Deshalb kommt für uns nur ein Top-System in Frage, und selbst entwickeln können wir das bei unserer Spezialisierung und Unternehmensgröße nicht ohne Weiteres. Aber natürlich wissen wir genau, dass die Anwender unserer Maschinen gerade im Akku-Bereich ein komplettes Programm erwarten, weil sie nicht mit unterschiedlichen Akkupacks und Ladegeräten arbeiten wollen. Als Partner von CAS bieten wir ihnen zusammen mit den Maschinen der anderen Hersteller und auch mit dem breiten Programm von Metabo ein solches System. Nur gemeinsam können wir am hart umkämpften Akku-Markt bestehen«, so Krauss.

Die Zukunft liegt im Akku
Die Akku-Handkehrmaschinen von Haaga liefen auch bisher schon mit Akku, allerdings mit der heute überholten Blei-Gel-Technologie. »Die Akku-Allianz bringt uns einen großen technologischen Fortschritt«, sagte Stefan Sander, Geschäftsführer von Haaga. Auf der anderen Seite erweitern die Kehrmaschinen aus Kirchheim unter Teck das Portfolio der anderen Hersteller um ein Kompetenzprodukt.
Im Gegensatz zu Haaga ist der Weg ins Akku-Segment für andere der CAS-Kooperationspartner noch neu. »Wir wollen den Akku-Bereich sukzessive ausbauen«, sagte etwa Gerd Eisenblätter, Chef des gleichnamigen Familienunternehmens aus Geretsried in Bayern. Eisenblätter konzentriert sich auf metallbearbeitende Branchen und geht mit einem Akku-Winkelschleifer und einem Akku-Satinierer an den Start.
Auch für den Gaimersheimer Rührwerk-Spezialisten Collomix ist das Handrührwerk das erste Akku-Produkt. »Collomix arbeitet im Motoren-Bereich schon seit vielen Jahren erfolgreich mit Metabo zusammen. Da war es für uns klar, dass wir auch im Akku-Bereich mit Metabo kooperieren wollen«, sagte Collomix-Chef Alexander Essing.

Beide Seiten profitieren
So versammelt CAS die unterschiedlichsten Unternehmen mit ganz unterschiedlichen Kompetenzbereichen. Das erleichtert nicht nur Profis die Arbeit – auch die Unternehmen selbst profitieren von der Akku-Gemeinschaft. Mit den Saugern von Electrostar etwa, die unter dem Markennamen »Starmix« vertrieben werden, arbeiten Handwerker aus den unterschiedlichsten Branchen. »Wenn diese Handwerker mit unseren Akkupacks auch noch eine ganze Fülle von Elektrowerkzeugen betreiben können, ist das für uns ein klarer Wettbewerbsvorteil«, sagte Klaus Dietz, Bereichsleiter Technik bei »Starmix«.

Weitere Partner für CAS
Mit den bisherigen neun Unternehmen solle CAS, so Garb­recht, auch in den nächsten Jahren weiter wachsen und immer mehr kleine und größere Unternehmen im Namen der Akku-Technologie unter einem Dach versammeln. Wie der Turm in Rottweil, in dem sie sich an diesem Tag versammelt haben, setzen die Unternehmen der CAS mit ihrer Akku-Schnittstellenpartnerschaft auf Weitblick und gute Aussichten.


Außenanlagen

Einer für alles: Neun Elektrowerkzeug-Hersteller setzen auf ein gemeinsames Akku-System

Wenn neun führende Elektrowerkzeug-Hersteller zur gemeinsamen Pressekonferenz einladen, darf man schon gespannt sein, was den Fachmedien präsentiert werden soll. Zur Neuigkeit, die Metabo-Geschäftsführer Horst W. Garbrecht verkündete, war der Veranstaltungsort passend gewählt: Der ThyssenKrupp-Testturm in Rottweil, Deutschlands höchster Aussichtspunkt. In 246 m Höhe und im Beisein von acht Geschäftsführer-Kollegen der Unternehmen Rothenberger, Mafell, ­Eisenblätter, Collomix, Haaga, Starmix, Eibenstock und Steinel gab Garbrecht bekannt_ Alle neun ­Unternehmen setzen künftig auf ein gemeinsames Akku-System und sind dafür dem »Cordless Alliance System« (CAS) beigetreten. Innerhalb des CAS lassen sich die Akkus für Maschinen aller teilnehmenden Hersteller austauschen und sind untereinander kompatibel. Mit weiteren Herstellern wird bereits über eine Teilnahme an CAS verhandelt, wie der baustoffPARTNER vor Ort erfahren hat.

Lesedauer: min

 

Von Jan Rieken

In seiner Präsentation bezeichnete Garbrecht das Kabel als absolute Schwachstelle, wenn es um den Einsatz von Elektrowerkzeugen und -maschinen gehe. Mobile Systeme mit Akku seien deshalb massiv auf dem Vormarsch. »Keiner braucht das Kabel«, sagte Garbrecht und verwies auf mögliche Unfallgefahren durch Stolpern, Beschädigungen an der Leitung und die Abhängigkeit von einer nahen Steckdose.
Für den einzigen Schwachpunkt der Akkutechnologie, nämlich das »Sammelsurium an Akku-Systemen« (Garbrecht) mit jeweils unterschiedlichen Ladekabeln und -stationen, haben die neun Unternehmen auf einer gemeinsamen Pressekonferenz nun eine Lösung präsentiert, das in der Branche bisher einmalig ist_ ein hersteller­übergreifendes Akku-System.

Metabo ist Systemgeber
Die Basis des »Cordless Alliance System« (CAS) ist die Akku-Technologie von Metabo (der baustoffPARTNER hat berichtet in der Titelstory der Juni-Augabe, S. 8). Die Nürtinger sehen sich in diesem Bereich nach einer ganzen Reihe von Innovationen in den vergangenen Jahren als Technologieführer. Die neueste Generation der Metabo LiHD-Akkupacks liefert in der 18-V-Ausführung mit zehn Akku-Zellen bis zu 1 600 W Leistung bei einer Kapazität von 8 Ah. »Mit LiHD haben wir selbst für die energieintensivsten Anwendungen genügend Leistung. Deshalb können wir heute jedes handgeführte Elektrowerkzeug als Akku-Maschine bauen – und zwar so, dass sie den Anforderungen professioneller Anwender an Leistung und Ausdauer genügt«, sagt Garbrecht.System mit Anwendernutzen
Die professionellen Anwender habe man auch im Sinn gehabt, als die Idee für CAS entstand. »Wir sprechen intensiv mit den Anwendern über ihre Anforderungen und Wünsche. Und in vielen dieser Gespräche steht ein Wunsch ganz oben_ Die Flexibilität, mit nur einem Akku-System und den Maschinen verschiedener Hersteller arbeiten zu können. Bei kabelgebundenen Maschinen ist das ja auch kein Problem, da ist die Steckdose die Universal-Schnittstelle aller Hersteller«, erklärt Garbrecht. »Aber die Akku-Systeme der einzelnen Hersteller sind bislang nicht untereinander kompatibel. Das wollen wir zumindest für die Maschinen der CAS-Partner ändern. So haben die Anwender die doppelte Freiheit_ Die des kabellosen Arbeitens – und die, Maschinen unterschiedlicher Hersteller wie bei Kabelmaschinen kombinieren zu können«, fasst er den Grundgedanken von CAS zusammen. »Dabei wäre aus technischer Sicht keine eigene Marke für die Kooperation notwendig. Die Kompatibilität von Akkupacks, Ladegeräten und Maschinen wäre auch gegeben, wenn alle Hersteller die entsprechenden Komponenten unter ihren angestammten Marken vertreiben würden. Aber natürlich ist die Kooperations-Marke für die Information der Anwender enorm wichtig. Ohne CAS könnten diese ja nicht ohne Weiteres erkennen, welche Hersteller mit demselben Akku-System arbeiten und daher untereinander hundertprozentig kompatibel sind.«

Mit Akkus der kompatiblen Plattform CAS sollen nur hochwertige Profi-Werkzeuge betrieben werden, also keine Geräte aus dem DIY-Bereich.


Akkus passen in 110 Maschinen
Metabo hat nach den Ausführungen Garbrechts eine gewisse Sonderstellung in der Branche, weil die Nürtinger Generalist und Spezialist in einem sind. Die Marke habe allein mit 85 Geräten im 18 V-System alle Klassiker im Programm, aber für ihre beiden Kernzielgruppen Metallhandwerk und -industrie sowie Bauhandwerk und Renovierung darüber hinaus auch eine ganze Fülle von Speziallösungen und Kompetenzprodukten. Garbrecht_ »Aber es gibt eben außer den beiden genannten viele weitere Anwendungen, für die wir selbst keine Speziallösungen haben. Die CAS-Partner schon. Deshalb ist es aus unserer Sicht auch kein Problem, dass einige Kooperationspartner auf den ersten Blick Wettbewerber von uns sind. Zum einen sind die Überschneidungsbereiche sehr klein, und zum anderen vertreiben die Partner ihre Produkte teilweise über ganz andere Handelskanäle als wir. Unsere Vision ist, dass CAS die führende Schnittstelle für die Hersteller der Branche wird, die ihren Zielgruppen exakt auf deren Anforderungen zugeschnittene Speziallösungen und Kompetenzprodukte bietet. Für die großen Anbieter der Branche sind solche Produkte meist wenig interessant, weil sie nicht die Stückzahlen erreichen, die große Generalisten brauchen, um möglichst wirtschaftlich produzieren zu können. Schon jetzt umfasst das Angebot aller CAS-Partner rund 110 Maschinen, und diese Zahl wird sehr schnell weiter wachsen.«

Akkus der CAS-Plattform passen auf mehr als 110 Geräte von derzeit neun Herstellern.


Partnerschaft auf Augenhöhe
»Wir denken im System«, sagt auch Dr. Christian Heine, Geschäftsführer von Rothenberger. »Für die Profis in der SHK-Branche haben wir heute bereits ein umfassendes System an Rohrwerkzeugen. Aber mit CAS können wir ihnen darüber hinaus ein breites Portfolio an weiteren Akku-Maschinen bieten.« Bei der Wahl des Technologie-Partners habe sich Rothenberger gleich aus mehreren Gründen für Metabo entschieden, sagt Heine_ »Metabo hat sich durch die Entwicklungen der vergangenen Jahre die Technologieführerschaft erobert und bietet das aktuell leistungsfähigste System der Branche, das nicht zuletzt in puncto Kompatibilität sehr durchdacht ist. Zudem hat Metabo die ideale Größe, um CAS weiter voranzutreiben_ Groß genug, um den nötigen Entwicklungsaufwand leisten zu können – aber mittelständisch geprägt und dadurch schnell und flexibel.«
Auch der partnerschaftliche Gedanke war für Heine entscheidend_ »Die Kooperation mit Metabo ist stets auf Augenhöhe. Diese Augenhöhe gestaltet sich dagegen eher schwierig, wenn die Größenunterschiede zwischen den Partnern zu massiv sind.«
Rothenberger ist nicht der einzige CAS-Partner, der punktgenau auf die Anforderungen ganz bestimmter Zielgruppen eingeht. Durch die verschiedenen Kompetenzbereiche der Unternehmen verspricht das CAS ein breites Angebot sowie einzigartige Speziallösungen für viele Gewerke. Ob die Kappschienen- und Tauchsägen von Mafell, das Akku-Rührwerk von Collomix oder die Heißluftgeräte von Steinel – alle diese Maschinen sind für echte Spezialisten gemacht, und alle Akkupacks und Ladegeräte sind innerhalb des CAS zu 100 Prozent kompatibel.

Leistungsfähige Technologie
Für viele Kooperationspartner haben Leistung und Kapazität der Akku-Technologie eine entscheidende Bedeutung. »Unsere Putzbearbeitungsmaschinen beispielsweise sind für den harten Baustelleneinsatz gemacht. Dafür war die Akku-Technologie in der Vergangenheit noch nicht leistungsfähig genug«, sagt Hendrik Kreutel, Geschäftsführer des Elektrowerkzeug-Herstellers Eibenstock aus der gleichnamigen Bergstadt in Sachsen. Nicht nur die Putzbearbeitung, »auch heiße Luft zu produzieren, braucht enorm viel Energie«, weiß Steinel-Chef Ingo Steinel. »CAS liefert die passende Akku-Technologie zu den schon von Haus aus sehr technologisch ausgefeilten Steinel-Produkten«, sagte er.Gemeinsam Stärke zeigen
Leistung und Qualität waren auch für den Oberndorfer Holzhandwerk-Spezialisten Mafell entscheidende Kriterien. »Wir stehen bei unseren Zielgruppen im Ruf, ein Hersteller mit qualitativ erstklassigen Produkten zu sein«, sagte Geschäftsführer Matthias Krauss. »Das müssen wir uns immer wieder hart erarbeiten, und natürlich darf auch ein Akku-Werkzeug von Mafell unsere Kunden und Anwender nicht enttäuschen. Deshalb kommt für uns nur ein Top-System in Frage, und selbst entwickeln können wir das bei unserer Spezialisierung und Unternehmensgröße nicht ohne Weiteres. Aber natürlich wissen wir genau, dass die Anwender unserer Maschinen gerade im Akku-Bereich ein komplettes Programm erwarten, weil sie nicht mit unterschiedlichen Akkupacks und Ladegeräten arbeiten wollen. Als Partner von CAS bieten wir ihnen zusammen mit den Maschinen der anderen Hersteller und auch mit dem breiten Programm von Metabo ein solches System. Nur gemeinsam können wir am hart umkämpften Akku-Markt bestehen«, so Krauss.

Die Zukunft liegt im Akku
Die Akku-Handkehrmaschinen von Haaga liefen auch bisher schon mit Akku, allerdings mit der heute überholten Blei-Gel-Technologie. »Die Akku-Allianz bringt uns einen großen technologischen Fortschritt«, sagte Stefan Sander, Geschäftsführer von Haaga. Auf der anderen Seite erweitern die Kehrmaschinen aus Kirchheim unter Teck das Portfolio der anderen Hersteller um ein Kompetenzprodukt.
Im Gegensatz zu Haaga ist der Weg ins Akku-Segment für andere der CAS-Kooperationspartner noch neu. »Wir wollen den Akku-Bereich sukzessive ausbauen«, sagte etwa Gerd Eisenblätter, Chef des gleichnamigen Familienunternehmens aus Geretsried in Bayern. Eisenblätter konzentriert sich auf metallbearbeitende Branchen und geht mit einem Akku-Winkelschleifer und einem Akku-Satinierer an den Start.
Auch für den Gaimersheimer Rührwerk-Spezialisten Collomix ist das Handrührwerk das erste Akku-Produkt. »Collomix arbeitet im Motoren-Bereich schon seit vielen Jahren erfolgreich mit Metabo zusammen. Da war es für uns klar, dass wir auch im Akku-Bereich mit Metabo kooperieren wollen«, sagte Collomix-Chef Alexander Essing.

Beide Seiten profitieren
So versammelt CAS die unterschiedlichsten Unternehmen mit ganz unterschiedlichen Kompetenzbereichen. Das erleichtert nicht nur Profis die Arbeit – auch die Unternehmen selbst profitieren von der Akku-Gemeinschaft. Mit den Saugern von Electrostar etwa, die unter dem Markennamen »Starmix« vertrieben werden, arbeiten Handwerker aus den unterschiedlichsten Branchen. »Wenn diese Handwerker mit unseren Akkupacks auch noch eine ganze Fülle von Elektrowerkzeugen betreiben können, ist das für uns ein klarer Wettbewerbsvorteil«, sagte Klaus Dietz, Bereichsleiter Technik bei »Starmix«.

Weitere Partner für CAS
Mit den bisherigen neun Unternehmen solle CAS, so Garb­recht, auch in den nächsten Jahren weiter wachsen und immer mehr kleine und größere Unternehmen im Namen der Akku-Technologie unter einem Dach versammeln. Wie der Turm in Rottweil, in dem sie sich an diesem Tag versammelt haben, setzen die Unternehmen der CAS mit ihrer Akku-Schnittstellenpartnerschaft auf Weitblick und gute Aussichten.


Messen, Seminare, Termine

Einer für alles: Neun Elektrowerkzeug-Hersteller setzen auf ein gemeinsames Akku-System

Wenn neun führende Elektrowerkzeug-Hersteller zur gemeinsamen Pressekonferenz einladen, darf man schon gespannt sein, was den Fachmedien präsentiert werden soll. Zur Neuigkeit, die Metabo-Geschäftsführer Horst W. Garbrecht verkündete, war der Veranstaltungsort passend gewählt: Der ThyssenKrupp-Testturm in Rottweil, Deutschlands höchster Aussichtspunkt. In 246 m Höhe und im Beisein von acht Geschäftsführer-Kollegen der Unternehmen Rothenberger, Mafell, ­Eisenblätter, Collomix, Haaga, Starmix, Eibenstock und Steinel gab Garbrecht bekannt_ Alle neun ­Unternehmen setzen künftig auf ein gemeinsames Akku-System und sind dafür dem »Cordless Alliance System« (CAS) beigetreten. Innerhalb des CAS lassen sich die Akkus für Maschinen aller teilnehmenden Hersteller austauschen und sind untereinander kompatibel. Mit weiteren Herstellern wird bereits über eine Teilnahme an CAS verhandelt, wie der baustoffPARTNER vor Ort erfahren hat.

Lesedauer: min

 

Von Jan Rieken

In seiner Präsentation bezeichnete Garbrecht das Kabel als absolute Schwachstelle, wenn es um den Einsatz von Elektrowerkzeugen und -maschinen gehe. Mobile Systeme mit Akku seien deshalb massiv auf dem Vormarsch. »Keiner braucht das Kabel«, sagte Garbrecht und verwies auf mögliche Unfallgefahren durch Stolpern, Beschädigungen an der Leitung und die Abhängigkeit von einer nahen Steckdose.
Für den einzigen Schwachpunkt der Akkutechnologie, nämlich das »Sammelsurium an Akku-Systemen« (Garbrecht) mit jeweils unterschiedlichen Ladekabeln und -stationen, haben die neun Unternehmen auf einer gemeinsamen Pressekonferenz nun eine Lösung präsentiert, das in der Branche bisher einmalig ist_ ein hersteller­übergreifendes Akku-System.

Metabo ist Systemgeber
Die Basis des »Cordless Alliance System« (CAS) ist die Akku-Technologie von Metabo (der baustoffPARTNER hat berichtet in der Titelstory der Juni-Augabe, S. 8). Die Nürtinger sehen sich in diesem Bereich nach einer ganzen Reihe von Innovationen in den vergangenen Jahren als Technologieführer. Die neueste Generation der Metabo LiHD-Akkupacks liefert in der 18-V-Ausführung mit zehn Akku-Zellen bis zu 1 600 W Leistung bei einer Kapazität von 8 Ah. »Mit LiHD haben wir selbst für die energieintensivsten Anwendungen genügend Leistung. Deshalb können wir heute jedes handgeführte Elektrowerkzeug als Akku-Maschine bauen – und zwar so, dass sie den Anforderungen professioneller Anwender an Leistung und Ausdauer genügt«, sagt Garbrecht.System mit Anwendernutzen
Die professionellen Anwender habe man auch im Sinn gehabt, als die Idee für CAS entstand. »Wir sprechen intensiv mit den Anwendern über ihre Anforderungen und Wünsche. Und in vielen dieser Gespräche steht ein Wunsch ganz oben_ Die Flexibilität, mit nur einem Akku-System und den Maschinen verschiedener Hersteller arbeiten zu können. Bei kabelgebundenen Maschinen ist das ja auch kein Problem, da ist die Steckdose die Universal-Schnittstelle aller Hersteller«, erklärt Garbrecht. »Aber die Akku-Systeme der einzelnen Hersteller sind bislang nicht untereinander kompatibel. Das wollen wir zumindest für die Maschinen der CAS-Partner ändern. So haben die Anwender die doppelte Freiheit_ Die des kabellosen Arbeitens – und die, Maschinen unterschiedlicher Hersteller wie bei Kabelmaschinen kombinieren zu können«, fasst er den Grundgedanken von CAS zusammen. »Dabei wäre aus technischer Sicht keine eigene Marke für die Kooperation notwendig. Die Kompatibilität von Akkupacks, Ladegeräten und Maschinen wäre auch gegeben, wenn alle Hersteller die entsprechenden Komponenten unter ihren angestammten Marken vertreiben würden. Aber natürlich ist die Kooperations-Marke für die Information der Anwender enorm wichtig. Ohne CAS könnten diese ja nicht ohne Weiteres erkennen, welche Hersteller mit demselben Akku-System arbeiten und daher untereinander hundertprozentig kompatibel sind.«

Mit Akkus der kompatiblen Plattform CAS sollen nur hochwertige Profi-Werkzeuge betrieben werden, also keine Geräte aus dem DIY-Bereich.


Akkus passen in 110 Maschinen
Metabo hat nach den Ausführungen Garbrechts eine gewisse Sonderstellung in der Branche, weil die Nürtinger Generalist und Spezialist in einem sind. Die Marke habe allein mit 85 Geräten im 18 V-System alle Klassiker im Programm, aber für ihre beiden Kernzielgruppen Metallhandwerk und -industrie sowie Bauhandwerk und Renovierung darüber hinaus auch eine ganze Fülle von Speziallösungen und Kompetenzprodukten. Garbrecht_ »Aber es gibt eben außer den beiden genannten viele weitere Anwendungen, für die wir selbst keine Speziallösungen haben. Die CAS-Partner schon. Deshalb ist es aus unserer Sicht auch kein Problem, dass einige Kooperationspartner auf den ersten Blick Wettbewerber von uns sind. Zum einen sind die Überschneidungsbereiche sehr klein, und zum anderen vertreiben die Partner ihre Produkte teilweise über ganz andere Handelskanäle als wir. Unsere Vision ist, dass CAS die führende Schnittstelle für die Hersteller der Branche wird, die ihren Zielgruppen exakt auf deren Anforderungen zugeschnittene Speziallösungen und Kompetenzprodukte bietet. Für die großen Anbieter der Branche sind solche Produkte meist wenig interessant, weil sie nicht die Stückzahlen erreichen, die große Generalisten brauchen, um möglichst wirtschaftlich produzieren zu können. Schon jetzt umfasst das Angebot aller CAS-Partner rund 110 Maschinen, und diese Zahl wird sehr schnell weiter wachsen.«

Akkus der CAS-Plattform passen auf mehr als 110 Geräte von derzeit neun Herstellern.


Partnerschaft auf Augenhöhe
»Wir denken im System«, sagt auch Dr. Christian Heine, Geschäftsführer von Rothenberger. »Für die Profis in der SHK-Branche haben wir heute bereits ein umfassendes System an Rohrwerkzeugen. Aber mit CAS können wir ihnen darüber hinaus ein breites Portfolio an weiteren Akku-Maschinen bieten.« Bei der Wahl des Technologie-Partners habe sich Rothenberger gleich aus mehreren Gründen für Metabo entschieden, sagt Heine_ »Metabo hat sich durch die Entwicklungen der vergangenen Jahre die Technologieführerschaft erobert und bietet das aktuell leistungsfähigste System der Branche, das nicht zuletzt in puncto Kompatibilität sehr durchdacht ist. Zudem hat Metabo die ideale Größe, um CAS weiter voranzutreiben_ Groß genug, um den nötigen Entwicklungsaufwand leisten zu können – aber mittelständisch geprägt und dadurch schnell und flexibel.«
Auch der partnerschaftliche Gedanke war für Heine entscheidend_ »Die Kooperation mit Metabo ist stets auf Augenhöhe. Diese Augenhöhe gestaltet sich dagegen eher schwierig, wenn die Größenunterschiede zwischen den Partnern zu massiv sind.«
Rothenberger ist nicht der einzige CAS-Partner, der punktgenau auf die Anforderungen ganz bestimmter Zielgruppen eingeht. Durch die verschiedenen Kompetenzbereiche der Unternehmen verspricht das CAS ein breites Angebot sowie einzigartige Speziallösungen für viele Gewerke. Ob die Kappschienen- und Tauchsägen von Mafell, das Akku-Rührwerk von Collomix oder die Heißluftgeräte von Steinel – alle diese Maschinen sind für echte Spezialisten gemacht, und alle Akkupacks und Ladegeräte sind innerhalb des CAS zu 100 Prozent kompatibel.

Leistungsfähige Technologie
Für viele Kooperationspartner haben Leistung und Kapazität der Akku-Technologie eine entscheidende Bedeutung. »Unsere Putzbearbeitungsmaschinen beispielsweise sind für den harten Baustelleneinsatz gemacht. Dafür war die Akku-Technologie in der Vergangenheit noch nicht leistungsfähig genug«, sagt Hendrik Kreutel, Geschäftsführer des Elektrowerkzeug-Herstellers Eibenstock aus der gleichnamigen Bergstadt in Sachsen. Nicht nur die Putzbearbeitung, »auch heiße Luft zu produzieren, braucht enorm viel Energie«, weiß Steinel-Chef Ingo Steinel. »CAS liefert die passende Akku-Technologie zu den schon von Haus aus sehr technologisch ausgefeilten Steinel-Produkten«, sagte er.Gemeinsam Stärke zeigen
Leistung und Qualität waren auch für den Oberndorfer Holzhandwerk-Spezialisten Mafell entscheidende Kriterien. »Wir stehen bei unseren Zielgruppen im Ruf, ein Hersteller mit qualitativ erstklassigen Produkten zu sein«, sagte Geschäftsführer Matthias Krauss. »Das müssen wir uns immer wieder hart erarbeiten, und natürlich darf auch ein Akku-Werkzeug von Mafell unsere Kunden und Anwender nicht enttäuschen. Deshalb kommt für uns nur ein Top-System in Frage, und selbst entwickeln können wir das bei unserer Spezialisierung und Unternehmensgröße nicht ohne Weiteres. Aber natürlich wissen wir genau, dass die Anwender unserer Maschinen gerade im Akku-Bereich ein komplettes Programm erwarten, weil sie nicht mit unterschiedlichen Akkupacks und Ladegeräten arbeiten wollen. Als Partner von CAS bieten wir ihnen zusammen mit den Maschinen der anderen Hersteller und auch mit dem breiten Programm von Metabo ein solches System. Nur gemeinsam können wir am hart umkämpften Akku-Markt bestehen«, so Krauss.

Die Zukunft liegt im Akku
Die Akku-Handkehrmaschinen von Haaga liefen auch bisher schon mit Akku, allerdings mit der heute überholten Blei-Gel-Technologie. »Die Akku-Allianz bringt uns einen großen technologischen Fortschritt«, sagte Stefan Sander, Geschäftsführer von Haaga. Auf der anderen Seite erweitern die Kehrmaschinen aus Kirchheim unter Teck das Portfolio der anderen Hersteller um ein Kompetenzprodukt.
Im Gegensatz zu Haaga ist der Weg ins Akku-Segment für andere der CAS-Kooperationspartner noch neu. »Wir wollen den Akku-Bereich sukzessive ausbauen«, sagte etwa Gerd Eisenblätter, Chef des gleichnamigen Familienunternehmens aus Geretsried in Bayern. Eisenblätter konzentriert sich auf metallbearbeitende Branchen und geht mit einem Akku-Winkelschleifer und einem Akku-Satinierer an den Start.
Auch für den Gaimersheimer Rührwerk-Spezialisten Collomix ist das Handrührwerk das erste Akku-Produkt. »Collomix arbeitet im Motoren-Bereich schon seit vielen Jahren erfolgreich mit Metabo zusammen. Da war es für uns klar, dass wir auch im Akku-Bereich mit Metabo kooperieren wollen«, sagte Collomix-Chef Alexander Essing.

Beide Seiten profitieren
So versammelt CAS die unterschiedlichsten Unternehmen mit ganz unterschiedlichen Kompetenzbereichen. Das erleichtert nicht nur Profis die Arbeit – auch die Unternehmen selbst profitieren von der Akku-Gemeinschaft. Mit den Saugern von Electrostar etwa, die unter dem Markennamen »Starmix« vertrieben werden, arbeiten Handwerker aus den unterschiedlichsten Branchen. »Wenn diese Handwerker mit unseren Akkupacks auch noch eine ganze Fülle von Elektrowerkzeugen betreiben können, ist das für uns ein klarer Wettbewerbsvorteil«, sagte Klaus Dietz, Bereichsleiter Technik bei »Starmix«.

Weitere Partner für CAS
Mit den bisherigen neun Unternehmen solle CAS, so Garb­recht, auch in den nächsten Jahren weiter wachsen und immer mehr kleine und größere Unternehmen im Namen der Akku-Technologie unter einem Dach versammeln. Wie der Turm in Rottweil, in dem sie sich an diesem Tag versammelt haben, setzen die Unternehmen der CAS mit ihrer Akku-Schnittstellenpartnerschaft auf Weitblick und gute Aussichten.

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