Altersruhesitz über Augsburgs Dächern

Ein betagtes Augsburger Unternehmerehepaar gab den Umbau einer Augsburger Penthouse Wohnung in einen barrierefreien Alterswohnsitz in die professionellen und vertrauensvollen Hände der Innenarchitektin Margarete Kolb.

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Nach einem Besuch im Haus der kunstbegeisterten und weit gereisten Bauherren beschloss die Planerin, möglichst viele der stilvollen Möbel, Teppiche, gesammelten Kunstwerke und Erinnerungsstücke in die Gestaltung der neuen Räumlichkeiten miteinzubeziehen.
Herausforderungen waren die räumliche Verkleinerung auf 110 m² und die radikale Veränderung des Wohnumfelds_ Vom großzügigen Einfamilienhaus mit großem Naturgarten in ländlichem Umfeld in eine Stadtwohnung im Augsburger Zentrum.
Die Ausgangssituation für das Bauvorhaben war optimal – eine Penthouse-Wohnung mit privatem Aufzug, großem Wohn-Essbereich mit durchgehender, raumhoher Verglasung und einer weiträumigen Terrasse mit exklusiven Ausblicken und viel Privatsphäre. Die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Bauherren transformierten Margarete Kolb und ihr Team in individuelle Raum-, Möblierungs- und Farbkonzepte. Tritt man aus dem Aufzug, fällt der Blick auf eine Treppen­hauswand mit dicht an dicht komponierten Bildern_ Arbeiten bekannter Künstler hängen völlig gleichberechtigt neben Zeichnungen der Kinder und Enkel. Die Transformation des privaten Treppenhauses zur »Galerie« ist ein Kunstgriff, um mehr Werke präsentieren zu können. Die sensible Einbeziehung der Kunst-, Sammler- und Erinnerungsstücke, die vor allem ihre emotionale Bedeutung verbindet, zieht sich durch die gesamte Planung.
Das Entree wirkt großzügig dank Durchblicken in die anderen Räume. Die nur durch eine Theke vom Eingangsbereich getrennte offene Küche, deren Funktion dank der eleganten, flächig geschlossenen Frontgestaltung erst auf den zweiten Blick zu erkennen ist, war übrigens die einzige Neuerwerbung der Bauherrn. Über der kupferverkleideten Theke stellt eine von der Decke abgehängte Skulptur in Form eines fliegenden Schiffes die Verbindung zwischen Funktion und Wohnlichkeit her. Das durchgehende Nussbaum-Parkett vermittelt Ruhe und schafft einen fließenden Übergang zwischen den Räumen. Teppiche wirken als Farbtupfer, üppig gefüllte Bücherregale und Möbel aus verschiedenen Stil­epochen erzählen die Lebensgeschichte ihrer Bewohner ebenso wie die private Kunstsammlung, die keinen Markt- oder Prestigewert hat, sondern aufgeladen ist mit emotionaler Bedeutung und persönlichen Erinnerungen.Die stimmige Beleuchtung – indirektes Licht wechselt ab mit gerichteten Strahlern und individuellen Einzelstücken – trägt entscheidend zur Raumwirkung bei. Sie berücksichtigt die nachlassende Sehkraft älterer Menschen und schafft zugleich eine differenzierte und wohnliche Atmosphäre.
Überzeugend ist auch das Farbkonzept_ Die Räume sind durchgehend in hellem Grau gehalten, farbige Wandflächen in Grau-, Grün-, Blau-, und Gelbtönen setzen Akzente und harmonieren aufs Schönste mit Bildern, Skulpturen und Mobiliar. Die Innenarchitektin entschied sich für Farben aus dem Hause KEIM, die nach ihren Vorgaben angemischt wurden_ »Mich überzeugt neben ökologischen und raumklimatischen Aspekten die außerordentliche Farbkraft mineralischer Farben.« Sie ist der hohen Qualität der Rohstoffe und der sorgfältigen Herstellung geschuldet. Das Ergebnis ist unerreichte Farbtiefe kombiniert mit samtmatter Oberflächenwirkung.
Dank der perfekten Planung und der fürsorglichen Begleitung durch Margarete Kolb ist der Umzug ins neue Domizil geglückt. Das Bauherrenpaar genießt die kurzen Wege und das beachtliche Kulturangebot in der Stadt, vor allem aber den Wohnkomfort ihres maßgeschneiderten Altersruhesitzes.

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